Hauptburgenname
Gutenberg
ID
1958
Objekt
Burgstall
KG
Wielands
OG/MG/SG
Grafenschlag
VB
Zwettl
BMN34 rechts
661178
BMN34 hoch
374079
UTM 33N rechts
509639.2
UTM 33N hoch
5371729.33
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
Die Zufahrt ist lokal durch Wegweiser „Mystisches Waldviertel" ausgewiesen.
Geschichte
1171 erscheint ein „Gozwinus de Gutenberch", ein kuenringischer, ritterlicher Gefolgsmann, in einer Urk. Hzg. Heinrichs II. für das Stift Zwettl. 1257 gelangt das „castrum in Gutenberch" an Heinrich IV. v. Kuenring sowie Albero v. Kuenring-Dürnstein. Im 13. Jh. ist die Burg im Lehensbesitz der ritterlichen Fam. der Theler. Die Zeit des Verfalls ist nicht bekannt. 1463 wird der Burgplatz während der Kämpfe gegen Matthias Corvinus unter Zdenko v. Sternberg als „Tabor" wiederverwendet.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
2,6 km westl. von Grafenschlag, bzw. 1 km südl. von Wielands, liegt auf dem 855 m hohen Gutenberg, einer weithin sichtbaren, auffälligen Granitformation, die ehem. Burg. Der „Guttenberg" ist mit Höhenkote auf der ÖK 50/Blatt 36 ausgewiesen.
Zentrum der Anlage ist eine im westl. Bereich steil und überhängend abfallende, räumlich sehr begrenzte Felskuppe, wo sich tlw. Ausstemmungen von (Holz-) Gebäuden feststellen lassen. Der Torweg ist wie der heutige Zugang zu rekonstruieren, der in einer nahezu 360°-Drehung von S auf den Felsen führt. Am N-Fuß des Felsens sind im Verlauf des Weges geringe Reste einer Toranlage (?) festzustellen, knapp nördl. ist gegen einen abgesetzten Felskopf ein ringförmig umlaufender Graben vorgelagert. Ein 12 x 15 m großes Plateau im W ist durch Graben und Hangstufe gesichert. In diesem Bereich sind an einem großen Granitblock mehrere Keilbüchsen, Spuren einer abgebrochenen Bearbeitung, zu erkennen. Weitere vorgelagerte, bereits stark verebnete Befestigungsreste rühren nach Seebach von der tabormäßigen Neubefestigung des 15. Jhs. her. Die Burgstelle gehört als „Hexentreff Gutenberg" zu den Objekten der Tourismusschiene „Mystisches Waldviertel", der Zugang ist durch entsprechende Wegweiser ausgewiesen. Im Burggelände konnte Keramik des 12. und 13. Jhs. geborgen werden.
Text
G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Geringe Reste und Spuren der Burganlage. Frei zugänglich.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 85
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 135
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 173
- Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 44
- Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 29/1990, 282
- Alois Plesser, Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Pöggstall. Österreichische Kunsttopographie IV, Wien 1910, 127
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 167 f.
- Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 145 f.
- Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 94
- Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 83