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Hauptburgenname Haindorf
ID 1965
weitere Burgennamen Thurnhof
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Haindorf
OG/MG/SG Langenlois
VB Krems-Region
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 551253
UTM 33N hoch 5369569
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Die zahlreichen archivalischen Zubenennungen von Personen nach „Haindorf“ in Spätmittelalter und Früher Neuzeit sind nicht immer zweifelsfrei mit konkreten Objekten dieses Namens zu verknüpfen. Neben der Verwechslungsgefahr mit Haindorf (VB St. Pölten) nehmen Nennungen nach dem hier interessierenden Haindorf auf mindestens 2 Objekte im Ort Bezug. Um 1130/36 wird „Wolfrat de Hundorf" urk. genannt, 1182/89 „Hugo de Hunnedorf" und noch 1288 erscheint „Otto de Heunendorf“. Ein Hof in Haindorf, ldfl. Lehen, ist um 1411 im Besitz des Ulrich Öder, noch sein mutmaßlicher Sohn Kaspar, 1425 gesessen zu Krems, nennt sich nach Haindorf. Vor 1500 werden Hans und Walpurga Tieminger nach Haindorf zubenannt, 1501 deren Töchter Helena, Margarete und Ursula mit dem festen Sitz in Haindorf belehnt. Helena sendet ihren Anteil spätestens 1513 nach der Heirat mit Wolfgang Heidelberger auf (s. auch bei Droß). Schon 1511 wird Georg Grimming nach Haindorf zubenannt (NÖLA, StA Urk. 3548). 1589 ist der 4 Jahre zuvor nobilitierte Benedikt Luf(f)tenberger, wie sein Vater Wolfgang Richter und Steuereinnehmer der Wachau (s. Weißenkirchen, Teisenhoferhof), Inhaber eines wohl nicht mit dem älteren Gebäude identischen Freihofs in Haindorf. Verm. diesen Freihof besaßen um bzw. bald nach 1600 Wolf Carl (v. Carlshofen) und dessen Sohn Gotthard, der sich nach „Mühlbach“ und „Haindorf“ nannte (gest. 1642, Grabplatte in der Pfk. Gobelsburg). Nach zwischenzeitlicher Verödung des älteren Hofs sind in Zusammenhang mit Wiedererrichtungplänen erst 1597 wieder Hinweise auf den ehem. Sitz, „... ein ödes Burgstall ...“, vorhanden. 1604 wird Hans Georg v. Kollonitsch nach Burgschleinitz, Haindorf und Jedenspeigen zubenannt (OÖLA, Starhemberger Urk. Nr. 3728), 1652 benennt sich Johann Karl Büttner v. Schellings nach „Thurnhof“ zu. Noch 1688 erscheint der „Thurnhof", was auf seine tatsächliche Neuerrichtung deutet.
Text A.H.Z., G.R.
Lage/Baubeschreibung Haindorf liegt ca. 1,3 km östl. von Langenlois. Der ehem. Sitz ist heute abgekommen und nicht mehr näher lokalisierbar. Auch der 1688 als „Thurnhof“ bezeichnete Nachfolger des ma. Sitzes ist nach Buchmann/Faßbinder heute „spurlos verschwunden“. Dieser Sitz ist nicht in Zusammenhang mit dem heutigen, knapp südöstl. des Ortes situierten Schloss Haindorf, Krumpöckallee Nr. 21, zu sehen, bei Buchmann/Faßbinder auch als „Unteres Schloss“ oder „Feldmühle“ bezeichnet. Hier handelt es sich um eine bis in das 14. Jh. zurückverfolgbare Mühle am Kamp, an deren Stelle ab dem 17. Jh. das Schloss errichtet wurde.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Fassbinder, Burgen und Schlösser zwischen Gföhl, Ottenstein und Grafenegg. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 17 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 84 ff.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 203
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 276 f.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 133
  • Alois Plesser, Zur älteren Geschichte der Höfe und Bürgerhäuser zu Weißenkirchen in der Wachau. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 8, 1916/17, Wien 1917, 3–11, 34–43, 49–52, 66–73, 137–140, 35
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 47
  • Andreas Zajic, Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, gesammelt unter Benützung älterer Vorarbeiten und bearbeitet von Andreas Zajic. Die Deutschen Inschriften 72, Wiener Reihe Bd. 3: Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich, Teil 3, Wien 2008, Kat.Nr. 137, 144, 247, 259, 492
  • Andreas Zajic, „Zu ewiger gedächtnis aufgericht“. Grabdenkmäler als Quelle für Memoria und Repräsentation von Adel und Bürgertum im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. Das Beispiel Niederösterreichs. Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung Ergänzungsbd. 45, Wien–München 2004, Kat.Nr. 9, 122
Haindorf. Stich von G. M. Vischer (1672) - © Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Haindorf. Stich von G. M. Vischer (1672)
© Digitalisierung: Thomas Kühtreiber