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Hauptburgenname Haitzendorf
ID 1966
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Haitzendorf
OG/MG/SG Etsdorf-Haitzendorf
VB Krems-Region
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 555141
UTM 33N hoch 5362758
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Dem Zwettler Stifterbuch zufolge besaß Warmunt v. Eggendorf, ein Ministeriale Hzg. Heinrichs II., 1164 eine „curia in Haicendorf". 1372 kaufen Konrad und Katharina Feiertager einen Hof in Haitzendorf von Ulrich (d. J.) und Katharina v. Wachau an (NÖLA, StA Hs. 78/1, pag. 186). 1384 verkaufen Konrad Feiertager, Lienhard Fritzelsdorfer und Hans v. Theiß dem Stift Herzogenburg Gülten in Donaudorf (StiA Herzogenburg, H. Nr. 322). 1396 erscheinen nach dem Tod des Vaters Konrad die offenbar noch unvogtbaren Kinder Wulfing, Erhart und Agnes, die in einer Urk. ihrer Verwandten (Onkel?), der Brüder Bernhard (d. Ä.) und Epp Feiertager, genannt werden. Im selben Jahr verkauft Bernhard (d. Ä.) seinem Bruder Epp den Hof in Haitzendorf (NÖLA, StA Hs. 78/1, pag. 266, 331 und 337). 1405 wird dieser, Bgf. v. Dürnstein, nach Haitzendorf zubenannt. 1413 überträgt (nach Epps Tod?) seine Frau Barbara, Tochter des Hermann Wunder, Abt Petrus (II.) von Göttweig die ihr von Epp zugewiesenen Güter in Haitzendorf. 1435 stiftet Epps Enkel Friedrich Hochstetter zu Wagram einen Jahrtag für den verstorbenen Großvater in der Pfk. Grafenwörth, wobei als Zeuge der „vetter“ des Ausstellers fungiert, Wulfing Feiertager zu Haitzendorf (StiA Herzogenburg, D. Nr. 218). Stephan Feiertager zu Haitzendorf erscheint 1411 urk., Thomas Feiertager 1447 (StiA Herzogenburg, H. Nr. 457 und NÖLA, StA Hs. 78/3, pag. 641). 1440 vergleicht sich Wulfing, der Sohn Konrads, mit dem Stift Herzogenburg über die Verpflichtung des Haitzendorfer Pfarrers, eine samstägliche Messe in der Georgskapelle im Feiertag(er)hof lesen zu lassen (StiA Herzogenburg, H. Nr. 440). Bernhard (d. J.) Feiertager, der 1449 neben Christoph (Wappengrabplatte von 1511, Pfk. Haitzendorf) wenigstens noch 7 Geschwister hat (Thomas, Stephan, Albrecht, Lorenz, Sigmund, Ursula und Hedwig), wird mit den ldfl. Lehen noch 1469 belehnt. Ein jüngerer Verwandter (Sohn aus 1. Ehe?) Christophs, Wolf(gang) Feiertager (1521 Melker Hofmeister von Ravelsbach, 1527 Pfleger von Maria Enzersdorf) nennt sich 1510 noch nach Haitzendorf, 1542 (infolge Verkaufs des Haitzendorfer Besitzes?) nach Glaubendorf (NÖLA, StA Hs. 78/1, pag 392 und 625, NÖLA, StA Hs. 236/2, pag. 548, NÖLA, StA Urk. Nr. 4754, NÖLA, Landrechtsurk. Nr. 171 und 205). 1521 und 1537 erscheint Wolf(gang)s „vetter“ Erasmus Feiertager „am Feiertaghof zu Heüzendorf“. In weiterer Folge gelangt der Hof offenbar an den Kremser Schlüsselamtmann Pankraz Reiger, dieser verkauft den Feiertag(er)hof 1568 an Hans Fünfkircher als Gerhaben der Erben Bernhards (I.) Thurzó. Damit gelangt Haitzendorf an die Hft. Grafenegg, deren Besitzer Hans Peter v. Werdenberg den Hof 1633 abbrechen lässt, verm. zur Materialgewinnung für den Ausbau des Meierhofs von Grafenegg.
Text A.H.Z., G.R.
Lage/Baubeschreibung Der abgekommene Freihof ist nach Buchmann/Faßbinder in unmittelbarer Nähe der ehem. „Feyertagsmühle“ anzunehmen, heute „Kamp-Kurhof“, Haitzendorferstraße Nr. 36. Dieses Anwesen erscheint als „Kurhof“ auf der ÖK 50/Blatt 38 etwa 3,3 km südl. von Etsdorf am Kamp bzw. 1 km südsüdöstl. von Haitzendorf.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Wilhelm Bielsky, Die ältesten Urkunden des Kanonikatstiftes Sanct Georgen in Unterösterreich von 1112 bis 1244. AÖG 9, 1853, 305–350, 272
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Fassbinder, Burgen und Schlösser zwischen Gföhl, Ottenstein und Grafenegg. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 17 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 72 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 99
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 124 f.
  • Adalbert Fr[anz] Fuchs (Bearb.), Urkunden und Regesten zur Geschichte des Benedictinerstiftes Göttweig, 2. Theil: 1401–1468. Fontes Rerum Austriacarum II/52, Wien 1901, Nr. 1032
  • Anton Kerschbaumer, Beiträge zur Geschichte der Pfarre Spitz. Geschichtliche Beilagen zu den Consistorial-Currenden der Diöcese St. Pölten 4, 1890, 254–293, 264
  • Bernardus Linck, Annales Austrio-Clara-Vallenses seu fundationis monasterii Clarae-Vallis Austriae, vulgo Zwettl, Ordinis cisterciensis initum et progressus. Wien 1723 I, 183
  • Alois Plesser, Zur Geschichte des Waldviertels vor 1627. Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 12, St. Pölten 1939, 613
  • Anton Friedrich Reil, Das Donauländchen der kaiserl. königl. Patrimonialherrschaften im Viertel Obermannhartsberg in Niederösterreich. Geographisch und historisch beschrieben. Wien 1835, 148 f. (Anm.)
  • Gerald Winner (Bearb.), Urkundenbuch des aufgehobenen Chorherrenstiftes Sankt Pölten. 3. Teil, Nachträge 1401–1762. In Regestenform bearbeitet (Typoskript). St. Pölten 1983, Reg. 894
  • Andreas Zajic, Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, gesammelt unter Benützung älterer Vorarbeiten und bearbeitet von Andreas Zajic. Die Deutschen Inschriften 72, Wiener Reihe Bd. 3: Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich, Teil 3, Wien 2008, Kat.Nr. 144, 243
  • Andreas Zajic, „Zu ewiger gedächtnis aufgericht“. Grabdenkmäler als Quelle für Memoria und Repräsentation von Adel und Bürgertum im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. Das Beispiel Niederösterreichs. Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung Ergänzungsbd. 45, Wien–München 2004, Reg. 165