Hauptburgenname
Heinreichs
ID
1985
Objekt
nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
Adresse
Truppenübungsplatz Allentsteig
KG
Heinreichs
OG/MG/SG
Pölla
VB
Zwettl
BMN34 rechts
677514
BMN34 hoch
388799
UTM 33N rechts
525708.17
UTM 33N hoch
5386724.89
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
1254, 1258 und 1265 werden Herbord und Heinrich „de Heinreichs" als Zeugen genannt. 1310 verpachtet das Nonnenkloster Dürnstein seinen Hof zu Heinreichs. 1396 wird „Niclas v. Moydratz“ (Moidrams) mit einem Hof zu Heinreichs durch Hzg. Albrecht IV. belehnt. Über mindestens 2 Generationen bleibt er im Besitz der Hrn. v. Moidrams, unklar ist, ob es sich hier um einen 2. Sitz handelt. 1410 wird in einer Zwettler Urk. „Hans der Prantner zu Heinrichs“ erwähnt. 1455 belehnt Kg. Ladislaus den Ritter Wolfgang Gassner mit dem ehem. Hof der Moidramser. Im Dreißigjährigen Krieg wird der Bau zerstört und später mit der Hft. Ottenschlag vereinigt. 1655 erfolgt der Ausbau des Schlosses durch Frh. Franz v. Lamberg. Nach einem Brand im 18. Jh. wird der Bau dem Verfall überlassen.
Text
G.R., K.Ki., T.K.
Lage/Baubeschreibung
Das ehem. Dorf liegt ca. 7,3 km westl. von Neupölla auf dem Gelände des heutigen Truppenübungsplatzes. Vom ehem. Schloss, dem Nachfolger des ma. Sitzes, sind nach dem Brand des 18. Jhs. angeblich keinerlei Reste erhalten. Vischer stellt das Schloss 1672 als stark gegliederten Baukomplex dar, der Richtung Betrachter mit einer niedrigen Umfassungsmauer mit runden Eckbastionen umschlossen war. An dieser Seite wies das Schloss eine repräsentative 3-Turm-Front auf, bestehend aus einem zentralen zwiebelgedeckten Uhrturm und 2 eckbetonenden, schmalen Türmchen. Dahinter zeigte sich ein 2-gesch. Bau mit mehrteiligem Grabendach. Auf der Admin.Karte NÖ/Blatt 25, ist das Schloss (um 1870) als 4-flügelige Anlage am nordwestl. Ortsende noch erkennbar. Am südl. Ende der westl. Dorfzeile befindet sich der „Mayergraben", der Hinweise auf die ehem. Dominikalstruktur auf der „Herrschaftsseite" des Dorfes liefert.
Text
T.K., G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
verm. abgekommen, nicht überprüfbar.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 32
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 284
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 370
- Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 51
- URL www.monasterium.net, Bestände Altenburg, OSB; Dürnstein, CanReg; Zwettl, OCist
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 169
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 41
- Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 75
- Ralf Wittig, Ehemaliges Schloss von Moidrams. Renovierung 1991–1996. In: Südliches Waldviertel. Denkmalpflege in Niederösterreich 27, St. Pölten 2002, 45, 14