Bitte aktivieren Sie Javascript! Andernfalls kann es sein, dass Inhalte der Website nicht richtig angezeigt werden.

Hauptburgenname Heubach
ID 1987
weitere Burgennamen Haidpach, Hasenpoertz, Zwettler Hof
Objekt Erdwerk
KG Heubach
OG/MG/SG Sallingberg
VB Zwettl
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 515439
UTM 33N hoch 5369809
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Laut Pongratz ist bereits für das 13. Jh. ein Freihof in Unterheubach zu vermerken, der verm. 1271 an das Stift Lilienfeld gelangt. 1280 erfolgt der Verkauf an das Stift Zwettl. A. d. 14. Jhs. verzichten die Werschenschlager nach jahrzehntelangen Konflikten gegenüber Zwettl auf ihren Hof zu „Haidpach". 1439 wird dieser bereits als öd bezeichnet.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die Rotte Unterheubach liegt 2,2 km nordwestl. von Sallingberg am Heubach, einem Zubach des Purzelkamps. Pongratz/Seebach berichten von einem ehem., bei Unterheubach gelegenen Freihof. Von diesem „Zwettler Hof", in der Folge eine Grangie (klösterlicher Wirtschaftshof) seien „... jetzt nur noch Wall und Graben zu sehen". Bors führt die Anlage im Wüstungsarchiv unter dem Titel „Hasenpoertz" bzw. „Hostenpartz bei Heyderpach", dem Namen dreier im Mittelalter verödeter Höfe. Entsprechende Geländebefunde ließen sich anlässlich einer Geländebegehung verifizieren. Sie stammen jedoch nicht von einem kleinen, umwehrten Hofareal, sondern von einem ungewöhnlich komplexen Teich- und Kanalsystem. Die ausgedehnte Teichanlage bestand zumindest aus 3 Teilen, die durch mächtige, noch gut erhaltene Dämme zurückgehalten wurden. Heute sind diese für den nach NO fließenden Bach unterbrochen. Der 1. Teich liegt im S und ist in Form einer flachen Senke erhalten, die sich durch den Bewuchs als einstiges Feuchtgebiet zu erkennen gibt und noch heute stark versumpft ist. Der ehem. 2. Teich bildet als tiefe Senke die östl. Grenze der Siedlungsfläche. Der 3., heute noch erhaltene Teich ist im S, im Anschluss an die Wallanlage, bereits verlandet, setzte sich aber auch jenseits der heutigen Zufahrtsstraße fort. Im Gelände nördl. der Anlage sind mehrere hohlwegartige Formationen zu sehen.Die „Wall-Graben"-Anlagen liegen rund 100 m südwestl. der heute noch in Betrieb befindlichen, 3. Teichanlage unter dichtem Hochwald und schließen eine mehreckige Fläche von rund 240 x 210 m ein. Dabei handelt es sich um ein Bewässerungssystem, das den heute aufgelassenen, 1. Teich westl. und nördl. umschließt und in den 3. Teich mündet. Im erhöhten Bereich innerhalb dieses künstlichen Zuflusses erstreckt sich eine kleine, mehrfach strukturierte Hochfläche, u. a. scheint ein niedriger, W-O-laufender Wall das Areal in eine nördl. und südl. Hälfte zu teilen. Im SO der Siedlungsfläche – in unmittelbarer Nähe der Kanalmündungen bzw. des oberen Dammes – finden sich Mauerreste und Schutthügel von einstigen Gebäuden, die eine Fläche von rund 20 x 10 m bedeckten. Bors vermutet hier den Standort eines der genannten Höfe innerhalb der gemeinsamen Wehranlage. Aufgrund der Lage ist die Hofstätte eines Teichwärters anzunehmen. Eine hohlwegartige Rinne am O-Abfall der Siedlungsfläche beginnt unweit der Hausstandorte und läuft nach NO. Sie ist mglw. als ehem. Mühlgang zu deuten. Die Klärung der Funktion der bemerkenswerten Anlage bedarf weiterer Untersuchungen, mglw. ist auch von Schwemmteichen mit Geflüdersystemen auszugehen, Antworten wären jedenfalls nur durch aufwändige Untersuchungen (inkl. Vermessung) zu erhalten. Die beackerte Fläche im N der Wallanlage ist in der Bevölkerung unter dem Flurnamen „Höfl“ bzw. „’s Höfl“ bekannt, der wohl von den einstigen Höfen abgeleitet ist.
Text G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Gut erkennbare Wüstung unter Wald, frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 331
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 451
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 32/1993, 785 ff.
  • URL www.monasterium.net, Bestand Lilienfeld, OCist
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 170
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 97
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), 662,10