Hauptburgenname
Hirschbach
ID
1991
Objekt
Schloss, stark umgebaut
Adresse
3942 Hirschbach (u. a. 50, 63, 64, 66, 100)
KG
Hirschbach
OG/MG/SG
Hirschbach
VB
Gmünd
BMN34 rechts
661296
BMN34 hoch
401340
UTM 33N rechts
509281.34
UTM 33N hoch
5398974.6
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
1280 wird Otto Topler, Ritter v. Hirschbach, urk. genannt. 1380/85 wird die „vest Hirspach“ und 1385 die „veste zu Hierspach“ urk. erwähnt. Gleichzeitig erscheint auch das heute abgekommene Hirschbach bei Gars (1380 „Hirspach", 1395 „Haus im Hierspach zu Gars“, s. d.), ob hier mglw. falsch zugeordnete Nennungen vorliegen, wurden jedoch nicht überprüft. Die Toppler sind bis 1470 im Besitz der Hft., ihnen folgt Heinrich Streun. Gabriel v. Streun beginnt nach 1580 mit dem Bau des neuen Schlosses. 1612 gelangt die Hft. durch Kauf an Ulrich Christoph zu Scherfenberg, 1626 an Johann Friedrich Frh. v. Herberstein. Gf. Julius v. Veterani, seit 1760 im Besitz, gibt das Schloss auf. 1783 ist es bereits unbewohnt, 1843 werden die Gründe an Private verkauft.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
Vom ehem. Schloss, einer quadratischen 4-Flügel-Anlage des späten 16. Jhs. mit oktogonalen Ecktürmen, sind Reste im NW des Hauptplatzes erhalten, die auch die ehem. Schlosskapelle, die heutige Pfk. Kreuzerhöhung integrieren. Der einstige Schlosshof ist über eine Baulücke im SO oder über die ehem. Einfahrt im Zentrum des O-Traktes erreichbar. Der Hof ist von 1–2-gesch. Gebäuden umgeben, die aus der ehem. randständigen Bebauung des Schlosses hervorgingen. Im N-Trakt wurde 1867 eine Schule eingerichtet, heute Volksschule, Hirschbach Nr. 66. Sie wurde 1877/78 neu fassadiert, das rustizierte Portal stammt jedoch noch aus der Bauzeit des Schlosses. Die Pfk. durchbricht zentral den W-Trakt. Als urspr. Schlosskirche geht sie auf das späte 16. Jh. zurück, wurde aber durch Umbauten des 18. und 19. Jhs. stark verändert. In den restlichen Bereichen der ab 1843 aufgeteilten und danach entsprechend umgebauten Trakte (sie wurden um 1 Geschoß reduziert, die Ecktürme abgebrochen) befinden sich heute Privatwohnungen.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
In Privathäuser aufgeteilte Schlossreste. Hof und Kirche frei zugänglich.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 87
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 158
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 208 f.
- Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 137
- Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 424
- Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 129
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 33 f.
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 49