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Hauptburgenname Alt-Kattau
ID 2022
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Kattau
OG/MG/SG Meiseldorf
VB Horn
BMN34 rechts 711210
BMN34 hoch 392735
UTM 33N rechts 559316.13
UTM 33N hoch 5391247.04
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Vom östl. Ortsbereich von Kattau die Straße zum südl. gelegenen Ortsfriedhof fahren.
Geschichte Bereits vor 1075 erscheint in einer Melker Urk. Ulrich v. Kattau. Pilgrim v. Kattau ist vor 1172 bezeugt, als er dem Kloster Zwettl Besitz bei Rafing gibt (FRA II/3, 57). Um 1300 sind mehrfach Mitglieder der Kattauer in Urk. genannt. Weitere Kattauer sind bis A. d. 16. Jhs. nachweisbar. Während die älteren Nennungen durchaus auf Alt-Kattau zu beziehen sind, ist spätestens seit dem 14. Jh. auch ein Neu-Kattau (s. d.) nachweisbar. 1343 wird „Michael der Chadawer von Wenigern Chawdaw“ erwähnt, wonach bereits 2 getrennte Dörfer bestehen. Ein Lehensbrief von 1455 nennt abermals „Groß-" und „Wenyng Kadaw" und noch 1536 erscheinen Alt- und Neu-Kattau. Die Zuordnung von „Groß-" und „Wenig-Kattau" zu Alt- oder Neu-Kattau ist aber ohne weitere Untersuchungen nicht zu klären. Wann der ältere Siedlungsaufschluss bzw. dessen Sitz aufgegeben wird, muss derzeit noch unbeantwortet bleiben, doch können mit Vorsicht die Geschehnisse des ausgehenden 15. Jhs. bereits nach Neu-Kattau verlegt werden. Spätere Nennungen von Alt-Kattau bis 1644 werden nur noch auf eine ältere Restsiedlung zu beziehen sein.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Das Dorf Kattau liegt 4,2 km ostnordöstl. von Klein-Meiseldorf am Viehgrabenbach, einem Zufluss des Maigner Baches. Laut Binder lag die alte Burg von Kattau südl. des heutigen Ortes im Tal des Maignerbaches, nahe der Kattauer Mühle. Benachbart, rund 800 m südl. der Pfk. von Kattau, befindet sich der Ortsfriedhof. Die Bezeichnung des Areals „Alt-Kattau" weist auf den aufgegebenen bzw. abgekommenen Siedlungsaufschluss. Das heutige Gelände lässt einen schlüssigen Befund nicht mehr zu, doch könnte der einen flachen Hügel einnehmende, von einer polygonalen Mauer umgebene Friedhof auf eine ehem., stark überformte, hausbergartige Anlage zurückgehen. Eventuelle periphere Anlagen könnten durch die landwirtschaftliche Nutzung des Umfeldes verloren gegangen sein. Innerhalb des Friedhofes markiert eine deutliche Erhöhung die Stelle der um 1790 abgetragenen alten Pfk. Hl. Ulrich. Der Friedhof und die westl. auf einer erhöhten Terrasse situierte Kattauer Mühle befinden sich innerhalb des Zwiesels von Maignerbach und einem nördl. Nebengerinne. Die Mühle, die südl. gelegene ehem. Hammerschmiede und die im Verlauf des Maignerbaches angelegten Teiche sind mglw. nz. Nachfolger der alten Wirtschaftsstrukturen.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Areal weitgehend frei zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 56 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 240 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 326
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 489 ff.
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 138
  • Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Horn. Österreichische Kunsttopographie V, Wien 1911, 87 ff.
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 109
  • Wilhelm Zotti, Abgekommene Kirchen, Kapellen und Karner im Waldviertel, Beiträge zur Kirchengeschichte Niederösterreichs 4 (=Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 22), St. Pölten 2000, 58 ff.