Hauptburgenname
Kehrbach I
ID
2026
weitere Burgennamen
Burgstall
Objekt
Burgstall
KG
Kehrbach
OG/MG/SG
Langschlag
VB
Zwettl
BMN34 rechts
644970
BMN34 hoch
381827
UTM 33N rechts
493307.06
UTM 33N hoch
5379189.63
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
Östl. von Langschlag den Güterweg zum „Kerbelhof", von hier Forstweg zur Anhöhe im S oberhalb der Häuser.
Geschichte
Die Siedlungsgründung wird Ernst v. Traun um 1200 zugeschrieben. Das Dorf wird urk. erst im 14. Jh. genannt. 1348 wird „Gebhart der Gf. v. Kehrbach" und sein Bruder Alram genannt. 1355 vermacht Alram das Lehen seinem Bruder. 1449 werden Wolfgang Erndorfer und seine Brüder von Rüdiger v. Starhemberg mit dem Sitz belehnt. Eine Bestätigung erfolgt 1498 durch Bartholomäus v. Starhemberg. 1516 wird der Sitz bereits als „zerbrochene Feste" erwähnt. Bis 1532 sind die Arndorfer (Erndorfer) im Lehensbesitz, verkaufen anschließend an die Starhemberger. Nach der Verödung führt der 1518 erwähnte Meierhof die wirtschaftliche Funktion weiter. Hartmann v. Landau verkauft 1607 dem Hans Braun sein „oedes purchstal zue Kherbach". A. d. 17. Jhs. Errichtung eines neuen Herrenhauses im Bereich des Meierhofes, des sog. „Kehrhofes". Um 1620 gelangt das Gut an Achaz Hackelberger v. Höhenberg, 1622 an dessen Vetter. Um 1800 an den Zweig der Fam. Hackelberg-Landau und 1905 an Othmar Frh. v. Lazarini-Zobelsberg. Heutiger Eigentümer des Kehrhofes ist Hubertus Lazarini.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
Die erste Anlage von Kehrbach liegt 2,2 km südöstl. von Langschlag bzw. ca. 1 km ostnordöstl. der KG Kehrbach auf einem vorspringenden Sporn am rechten Ufer des Zwettlbaches, unmittelbar südl. der Einmündung des Krenbaches.
Ca. 150 m nördl. davon liegt der sog. „Kerbelhof", der später die wirtschaftliche Funktion der aufgegebenen Burg übernommen hat. Das nach dem Bericht Schwammenhöfers ehem. ca. 17 x 19 m große Burgplateau ist vom herabziehenden Bergrücken im W durch einen erkennbaren, aber stark verebneten Graben getrennt. Der Graben setzt sich auch an der S-Seite fort, wo ihn eine z. T. breite Geländezunge, die gegen O scheinbar in einen Wall übergeht, von einem Einschnitt eines Bachgerinnes trennt. Am westl. Plateaurand sind geringe Reste einer massiven Bebauung (Bering) erkennbar. Gegen O zum Tal fällt das Areal mit Steilhängen ab, im N muss das Gelände durch 2 nahe herangeführte Neubauten und Gartenanlagen als stark überarbeitet betrachtet werden, ebenso im W durch die vorbeiführende Forststraße.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Erkennbarer, aber stark zerstörter Burgstall. Frei zugänglich.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 82
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 209
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 284 f.
- Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 494 f.
- Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 44
- Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 23/1984, 321
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 80 ff.
- Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 160
- Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 32
- Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 110