Hauptburgenname
Klösterl
ID
2047
Objekt
Burgruine
KG
Thunau am Kamp
OG/MG/SG
Gars am Kamp
VB
Horn
BMN34 rechts
699765
BMN34 hoch
382875
UTM 33N rechts
548049.5
UTM 33N hoch
5381192.64
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
PKW: In Gars am Kamp von der Kamptalstraße (B 34) nach Thunau, nach der Eisenbahnkreuzung links Richtung Tautendorf abzweigen. An der Haarnadelkurve im Ort nochmals links abbiegen, bis zu einem Wendeplatz am südl. Ortsende (Parkmöglichkeit) fahren und dem Wanderweg entlang der Eisenbahn Richtung Buchberg am Kamp folgen. RAD: Im Verlauf des „Kamptalweges“ in Gars nach Thunau abzweigen.
Geschichte
Die mangelnde Quellenlage lässt keinen Bezug adeliger Personen zur Örtlichkeit zu, doch wird sie in Verbindung mit den Ministerialen v. Thunau gebracht. Ein 1213 genannter Pfarrer Anselm wird hierher verwiesen. Nach Ehrenberger/Obenaus wäre für das 13. Jh. der Bestand einer Margarethenkapelle gesichert und 1293 wird ein Priester Heinrich v. St. Margarethen in Garser Urk. genannt. Die genannte Kirche kann nach Schopf jedoch auch andernorts lokalisiert werden und auch weitere Nennungen wären nicht gesichert mit dem „Klösterl“ zu identifizieren.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
Die Ruine liegt ca. 1,8 km südsüdwestl. von Gars am Kamp auf einer Abtreppung des Wachtberges (Kote 400), die sich nur wenige m oberhalb der Bahnlinie Hadersdorf–Sigmundsherberg am rechten Kampufer befindet. Angeblich wurden beim Bau der Bahn 1887 Teile der Anlage mit dem Felsen gesprengt. Gegenwärtig sind nur noch stark reduzierte, fragmentierte Bauteile erhalten. Die N- und O-Seite des kleinen Plateaus sind von tlw. komplex angeordneten, mehrphasigen, infolge Hanglage nur mehr erschwert bestimmbaren Mauerresten umgeben. Im N ist eine noch 3-gesch. aufgehende Längswand eines rechteckigen Gebäudes mit mehreren konischen Lichtscharten im Steilhang erhalten. Im S des Areals steckt im bergseitigen Hang unmittelbar neben dem Wanderweg ein massiver Mauerrest aus großformatigem Material, der eine gegen O gerichtete Ecke ausbildet (Turm?). Gegen den westl. überhöhten Berghang richtet sich ein mächtiger Wallriegel, dem ein hohlwegartige Einschnitt vorgelagert ist. Das südl. Gelände ist stark von Hohlwegen und Einschnitten durchzogen, wobei die gesamten Geländebefunde zu Vorsicht hinsichtlich ihrer Deutung mahnen. Das Mauerwerk des Gebäuderestes ist in das (frühe) 13. Jh. zu datieren. Obwohl die Nennungen lediglich eine Kirche belegen, zeigen die baulichen Strukturen keinerlei Hinweise auf eine solche. Auch der massive bergseitige Wall weist eher auf einen Bau profaner Nutzung hin. Die durch die Sage überlieferte Klostertheorie entstand mglw. durch die noch länger bestehende Kapelle einer aufgegebenen Burg.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Stark verfallene Ruine, frei zugänglich.
Touristische Infrastruktur
Das Gelände der kleinen, stark überwachsenen Ruine mit Aussichtsplatz zum Kamp ist frei zugänglich, erfordert aber wegen der Steilabstürze ein wenig Vorsicht.
Gasthäuser
GH „Platzlwirt" in Gars, GH „Poldiwirt" in Gars.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 42
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 115 f.
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 146 f.
- Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1177
- Anton Ehrenberger, Hubert Obenaus, Burgen und Feste Häuser des Mittelalters im Garser Raum. Sonderausstellung Heimatmuseum Gars. Gars 1990, 36
- Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon, Ergänzungsband. Berlin 1999, 53
- Hubert Schopf, Beiträge zur Besitz- und Herrschaftsgeschichte des mittleren und unteren Kamptales. Staatsprüfungsarbeit am Institut für Österreichische Geschichtsforschung Wien 1989, 247