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Hauptburgenname Kollmitz I
ID 2049
Objekt Burgstall
KG Kollmitzgraben
OG/MG/SG Ludweis-Aigen
VB Waidhofen an der Thaya
BMN34 rechts 690841
BMN34 hoch 409764
UTM 33N rechts 538660.69
UTM 33N hoch 5407910.33
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Vor Erreichen des südl. Ortseinganges parken und weglos den Felssporn im N ersteigen.
Geschichte Ob die aus dem Jahre 1135 stammende Nennung des Namens „Chalmunze", die im Allgemeinen auf die bestehende Höhenburg Bezug nimmt, auf diese Anlage weist, kann schlüssig nicht beantwortet werden. Der zeitliche Abstand zur ersten verifizierbaren Nennung der Burg Kollmitz von 1293 wäre auffallend. Definitive Nachrichten zu dieser Burganlage sind nicht bekannt.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die als „Kollmitz I" bezeichnete, namenlose Anlage liegt 3,6 km südöstl. von Raabs an der Thaya, bzw. 500 m westnordwestl. der Burgruine Kollmitz. Zwischen dem rechten Thayaufer und dem Graben des Schweinbaches, durch den die Straße von Sauggern die Rotte Kollmitzgraben erreicht, bildet sich knapp über dem westl. Siedlungsende ein schmaler, NW-SO streichender Felssporn als Lagestelle der ehem. Burg aus. Gegen O fällt der Sporn klippenartig zur Thaya ab, gegen die im SW vorbeiführende Straße mit felsigen Steilhängen. Gegen SO stuft sich der Sporn felsig bis zu den ersten Häusern des Ortes ab, im NW riegelt ein tiefer Halsgraben den Burgbereich vom überhöhten Bergrücken ab. Zentrum der schmalen, lang gestreckten Anlage ist ein Felshügel, der nordöstl. tlw. senkrechte Felsabbrüche zeigt, heute aber keinerlei Reste einer Bebauung aufweist. Eine gegen NW, zum Halsgraben vorgelagerte Felskuppe wird durch eine verm. künstliche, grabenartige Eintiefung vom zentralen Hügel getrennt. Der südöstl. abfallende Geländesporn zeigt eine weitere, gegen das Zentrum der Anlage situierte, schmale, grabenartige Felseintiefung. Während die erhöhten Teile der Anlage keinerlei Mauerreste aufweisen, werden der südöstl. Spornbereich und der zentrale Hügel durch einen am SW-Hang gerade verlaufenden Mauerzug begleitet. Der bis zu 2 m hohe Mauerrest, offensichtlich Teil des ehem. starkwandigen Berings, zeigt lagiges, quaderhaft gearbeitetes Bruchsteinmauerwerk. Anhand der großflächigen Fehlstellen ist die Mauerfüllung mit Opus spicatum-artigen Strukturen sichtbar. Keramikfunde vom Burgberg datieren vom 11.–13. Jh. Trotz der ausgesetzten Felslage ist durch die Gestaltung der Burg und nicht zuletzt durch ihre Größe ein relativ entwickelter, ausgeprägter Burgtypus anzunehmen, der hinsichtlich der Mauertechnik zwischen dem fortgeschrittenen 12. und dem beginnenden 13. Jh. zu datieren ist.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Burgstall mit geringen Mauerresten, frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 228 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 314 f.
  • Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon, Ergänzungsband. Berlin 1999, 54
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 35