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Hauptburgenname Lichtenegg
ID 2082
weitere Burgennamen Lichtenek
Objekt Burgstall
KG Zierings
OG/MG/SG Rastenfeld
VB Krems-Region
BMN34 rechts 677333
BMN34 hoch 384874
UTM 33N rechts 525595.78
UTM 33N hoch 5382799.14
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1257 erscheint „Chunradus de Lyehtenek“, ein Verwandter der Hrn. v. Ottenstein. Dies geht aus dem ldfl. Urbar von 1278/80 hervor, in dem Otto v. Ottenstein und die Söhne seines Onkels von Lichtenegg genannt werden. Neuere historische Forschungen datieren die Gründung der Burg zwischen 1254/57. 1374 wird ein Kaplan Otto auf Lichtenegg genannt. 1448 wird die Burg zerstört, 1455 stirbt der letzte Lichtenegger. Der Besitz gelangt anschließend an Tobias v. Ror, 1519 an Paul Stodoligk (s. ausführlicher unter Ottenstein).
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die Burgstelle liegt 2,9 km nordnordöstl. von Rastenfeld bzw. 800 m ostnordöstl. der Burg Ottenstein am linken Ufer des Kamps, oberhalb der Einmündung des Mühlgrabens. Unterhalb der Burg befindet sich die ehem. „Loismühle“. Der aus dem leicht überhöhten Vorgelände gegen O vorspringende, schmale und beengte Felssporn wird gegen die westl. Zugangsseite durch einen mehrere m breiten, auffallend sorgfältig ausgeschrämten Halsgraben abgeriegelt. Steile Felshänge zum Kamp und zum Mühlgraben gaben zusätzlich natürlichen Schutz. Das gesamte Gelände ist, den Überblick erschwerend, stark überwachsen. Das Burgplateau ist durch den Fels und Schutthügel der ehem. Bebauung strukturiert. Im N wird es von einer tiefer laufenden Terrasse begleitet, am östl. Spornende sind insgesamt 3 Abstufungen zu erkennen, von denen die unterste bogenförmig um die Flanken läuft und mglw. mit der nördl. Terrasse in Verbindung stand. Aufgrund der Geländeformationen lässt sich ein kleiner, verm. aber relativ gut ausgebauter und strukturierter Sitz erschließen, der nach der Nennung eines eigenen Kaplans im 14. Jh. auch eine Kapelle besaß. Abweichend von der historischen Datierung der Burg um die M. d. 13. Jhs., konnten 1996 am Abhang des Sporns Keramikfragmente des 12. Jhs. aufgefunden werden. Weiteres Material datiert bis in das 15. Jh., was sich mit der Zerstörung der Burg 1448 deckt.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Gänzlich verfallene Burganlage, Halsgraben erkennbar, stark überwachsen, erschwert zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 32
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Fassbinder, Burgen und Schlösser zwischen Gföhl, Ottenstein und Grafenegg. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 17 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 60
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 313 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 430
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 35/1996, 577
  • Erwin Kupfer, Landeswerdung und Ministerialensiedlung im westlichen Waldviertel (unter besonderer Berücksichtigung des Großraums Groß Gerungs). In: Josef Prinz (Hg.), Stadtgemeinde Groß Gerungs. Kultur und Lebensraum im Wandel der Zeit, Groß Gerungs 1999, 22–57
  • Paul Buberl, Die Denkmale des politischen Bezirkes Zwettl. Österreichische Kunsttopographie VIII, Wien 1911, 62
  • Gerhard Reichhalter, Die Burgruinen Schwarzenöda und Schmerbach und die sogenannten Abschnittsburgen des mittleren Kamptales. Gruber Burgblätter 15 (hg. v. Franz Josef Hampapa), Messern 1995, 11
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 135
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), 940,10