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Hauptburgenname Liebenberg II
ID 2085
Objekt Burgruine
KG Liebenberg
OG/MG/SG Ludweis-Aigen
VB Waidhofen an der Thaya
BMN34 rechts 685506
BMN34 hoch 407820
UTM 33N rechts 533362.86
UTM 33N hoch 5405874.09
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Das Stift Herzogenburg hatte mit der „Prima Fundacio“ Zehentrechte in der „villa Lyebenberch“ inne. Im Jahre 1175 ist ein Otto de Libenberc urk. fassbar, 1188 Ulrich v. Liebenberch. Die Fam. der Liebenberger sind ldfl. Ministerialen, so ist 1268–1298 ein Poppo v. Liebenberg genannt, der 2 Söhne namens Poppo und Engelbrecht hat, 1296 wird auch seine Frau Offmey erwähnt. 1301 treten beide Brüder zusammen auf, 1321 nochmals Poppo mit seiner Frau Gertrud, seinem Bruder Engelbrecht und seinen Kindern Engelbrecht, Poppo, Agnes und Kathreien. Im Jahre 1328 ist Engelbrecht mit seiner Frau Preyde und seinen Cousins Engelbrecht und Wichard feststellbar, 1343 Wichard v. Liebenberg mit seiner Frau Kunigunde und seinem Bruder Engelbrecht. Zwischen 1360/64 ist ein Wilhelm Schenk v. Liebenberg „unser Speismeister“ im Umfeld Hzg. Rudolfs IV. nachweisbar, 1380/95 Jörg v. Liebenberg und 1402 noch ein Hermann d. Liebenberger. Hzg. Albrecht V. verleiht das halbe Haus zu Liebenberg dem Erasmus Dressidler. Um 1584 wird als Zugehörung der Hft. Drösiedl auch der öde Burgstall zu Liebenberg angeführt.
Text M.J.
Lage/Baubeschreibung Die Reste der Anlage befinden sich am nordwestl. Ortsende der KG Liebenberg, unmittelbar nördl., aber außerhalb des Grundstückes Liebenberg Nr. 2. Etwa 300 m nordöstl. liegt die Hausberganlage mit der ehem. rom. Kapelle. Erhalten ist die noch mehrgesch. erhaltene N-Ecke eines massiven, bergfriedartigen Turmbaues. Der Bau ist stark an den Steilabfall zum nördl. Sieghartserbach vorgeschoben, sodass die hangseitigen Teile über mehrfach gestuften Substruktionen errichtet werden mussten. Das Mauerwerk legt eine Errichtung in der 2. H. d. 13. Jhs. nahe. Die Lage lässt mglw. ehem. weitere zugehörige Bauteile am Areal des Grundstückes Nr. 2 vermuten, was jedoch durch die starke nz. Überformung des Geländes nicht mehr nachzuweisen ist. Die Beziehung zur benachbarten Hausberganlage (Vorwerk, Parallelanlage etc.) ist ungeklärt.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Ruine, frei, jedoch erschwert zugänglich.
Literatur
  • Wilhelm Bielsky, Die ältesten Urkunden des Kanonikatstiftes Sanct Georgen in Unterösterreich von 1112 bis 1244. AÖG 9, 1853, 305–350, 246
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 232 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 316
  • Joseph Chmel, Das Lehenbuch Herzog Albrechts V. von Österreich. AÖG Notizenbl. 9, 1859, 420
  • Joseph Chmel, Das Lehenbuch K. Ladislaus P. für Österreich ob und unter der Enns. (Aus den Jahren 1453-1457.). AÖG Notizenbl. 4, 1854, 113
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 672
  • Finanz- und Hofkammerarchiv Wien, Niederösterreichische Herrschaftsakten, D 1
  • Hartmann Joseph Zeibig, Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des Vierzehnten Jahrhunderts I. Fontes Rerum Austriacarum II/10, Wien 1857, Nr. 65
  • Honorius Burger, Urkunden des Benedictiner-Stiftes Altenburg. Fontes Rerum Austriacarum II/21, Wien 1865, 25, 61, 66, 136, 216, 247
  • Johann v. Frast (Hg.), Das „Stiftungen-Buch” des Cistercienser-Klosters Zwetl. Fontes Rerum Austriacarum II/3, Wien 1851, 401, 599, 672 ff.
  • Hartmann Joseph Zeibig, Das Stiftungs-Buch des Klosters St. Bernhard. Fontes Rerum Austriacarum II/6, Wien 1853, Nr. 11
  • Lehenbuch Albrecht III. 1380–95. HHStA Hs. Böhm Suppl. 421, Blau 530, 61
  • Herbert Loskott, Kleine Chronik der Orte Ludweis, Drösiedl und Radessen. Aigen 1972, 13
  • Theodor Mayer, Urkunden des Prämonstratenser-Stiftes Geras. AÖG 2, 1849, 1–52, 18
  • Oskar v. Mitis, Eine Urkunde des Grafen Konrad v. Raabs aus dem Jahre 1175. Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 31, Wien 1910, 110–114, 110–114
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 188, 231, 435
  • Alois Plesser, Zur Geschichte des Waldviertels vor 1627. Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 12, St. Pölten 1939, 630 f.
  • Joseph Lampel, Codex Canonicorum S. Ypoliti. Urkundenbuch des aufgehobenen Chorherrnstiftes St. Pölten 1. Wien 1891, Nr. 136
Liebenberg II. N-Ecke des ehem. Bergfrieds (2006) - © Thomas Zoder
Liebenberg II. N-Ecke des ehem. Bergfrieds (2006)
© Thomas Zoder