Hauptburgenname
Limbach
ID
2087
Objekt
Ansitz|Turmhof|Dorfturm, stark umgebaut
Adresse
3932 Limbach (ehem. 1)
KG
Limbach
OG/MG/SG
Schweiggers
VB
Zwettl
BMN34 rechts
660369
BMN34 hoch
396536
UTM 33N rechts
508438.92
UTM 33N hoch
5394157.54
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Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
Um 1163 wird ein „Gerung von Lintpach" in einer Zwettler Urk. genannt. Zwettl kauft 1293 das halbe Dorf Limbach von Wolfhart und Leutwin v. Fahndorf. Die andere Hälfte mit dem „Burgstall" ist zu jener Zeit im Besitz des Ulrich v. Ottenstein. 1299 vergleicht er sich mit dem Stift wegen eines widerrechtlich auf Zwettler Grund errichteten Wohngebäudes (mglw. die Burg ?). Ulrich lässt offensichtlich einen begonnenen (Burg-)Bau abbrechen und ersatzweise einen Bau anstelle des heutigen Herrenhauses beginnen. 1322 verschreiben Gundaker und Kadolt v. Werde das Gut und das „hauss zu Lintbach“ ihrer Mutter als Morgengabe.1324 wird deren Gatte Ulrich v. Lobenstein, „gesezzen datz Lintpach", urk. genannt. 1348 findet in einer Zwettler Urk. „Chadold der Werder ze Lympach“ Erwähnung. 1378 wird Hans d. Span genannt, die Fam. bleibt bis E. d. 16. Jhs. im Besitz des Schlosses. Danach gelangt es an Hans Christoph Stockhorner, 1624 an Isaias Felder v. Feldsberg und 1625 an Ernst v. Kollonitsch, der Limbach mit seiner Hft. Kirchberg vereinigt. In der Folge wird das Schloss in zwei Höfe geteilt und kommt in bäuerlichen Besitz.
Text
G.R., K.Ki.
Lage/Baubeschreibung
Das Dorf Limbach liegt ca. 5,4 km nordöstl. von Schweiggers im Tal der Thaya. Der Nachfolger des ma. Sitzes ist das ehem. Herrenhaus, Limbach Nr. 1. Es befindet sich in der Ortsmitte am rechten Ufer des Flusses, der das Sitzareal in einer Schleife umfließt. Innerhalb des später aufgeteilten Areals, das im N von der Durchfahrtsstraße begrenzt wird, liegt eine enggeschlossene Gruppe von Häusern (Limbach Nr. 2, 56 und 63), unter denen sich der einstige Sitz befindet. Dieser ist ein 2-gesch. Kastenbau mit einem Portal des 17. Jhs. Es handelt sich wohl um den Rest der von Vischer 1672 dargestellten 3-gesch. Mehrflügelanlage, die durch einen polygonal abgeschlossenen, zwiebelgedeckten Turm akzentuiert war. Die aus dem 16. Jh. stammende Bausubstanz, erkennbar an Kreuzgrat-, Stichkappen- und Tonnengewölben, ist heute stark modern umgebaut.
Text
G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
privat bewohnt
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 86
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 347
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 474 f.
- Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 673
- URL www.monasterium.net, Bestand Zwettl, OCist
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 93 f.
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 66