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Hauptburgenname Neudegg*
ID 2091
weitere Burgennamen Neydeckerhof, Hof zu Neidegg
Objekt fraglicher Sitz
KG Unterloiben (Wüstung bei)
OG/MG/SG Dürnstein an der Donau
VB Krems-Region
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 540642
UTM 33N hoch 5361466
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Der Name des Hofes bzw. Sitzes dürfte nicht auf die erst im Lauf des 14. Jhs. in der Region engagierten ritterlichen Neidegger (s. etwa bei Albrechtsberg bzw. Oberranna) zurückgehen, sondern älter sein, die Entstehungszeit des abgekommenen Objekts ist jedoch nicht bekannt. 1316 verkauft Rüdiger Amann von Loiben seinen Besitz in Neudegg dem Dürnsteiner Klarissenkloster (StiA Herzogenburg, K. Nr. 67). 1377 verkauft Peter der Weixler den Hof in Neudegg an Elisabeth v. Kuenring, die ihn zur Bestiftung der von ihr gegründeten Marienkapelle in Dürnstein verwendet, 1395 wiederholt Hans v. Maissau die frühere kuenringische Dotation, wobei 3 Hofstätten als Zubehör des Hofes genannt werden (StiA Herzogenburg, D. Nr. 104a). 1570 verkauft das Chorherrenstift den Hof an Bürger von Unterloiben. Das Gebäude wird 1880 abgetragen.
Text A.H.Z., G.R.
Lage/Baubeschreibung Nach Buchmann/Faßbinder liegen Fundamentreste dieses Hofes auf einer Lichtung südl. des vom „Förthofer Zipf“ zur Hengelwand führenden Weges, im nördl. Teil der KG Unterloiben. Binders auf Plessers Angaben basierender kurzer Bericht ist mit dieser Örtlichkeit zu verbinden: „Westlich vom Reisperbache bei Stein standen auf einer Wiese die letzten, 1880 entfernten Mauerreste der Burg Neudegg.“ Diese „Burg“, besser gesagt: Ortswüstung, ist seit geraumer Zeit lokalisiert. Der Platz liegt 2,45 km ostnordöstl. von Dürnstein bzw. 2,2 km nordnordöstl. von Unterloiben. Rund 250 m südl. der Hengelwand (Kote 491), wo sich verschiedene Wanderwege kreuzen, springt aus dem Abfall zum Donautal eine Geländeterrasse vor, über die sich die ca. 80 x 45 m große Siedlungsfläche erstreckt. Die Admin.Karte NÖ/Blatt 48 zeigt südöstl. der Hengelwand neben 2 kleinen Wiesenparzellen den Flurnamen „Neudeck“. Von den Massivbebauungen des Hofes sind Fundamente und Schutthügel sichtbar, daneben Reste eines Brunnens und eines in das Areal einbezogenen Teiches. Nach der jüngsten aufgefundenen Keramik ist das Wüstfallen des Hofes um/nach 1500 zu erschließen. Im Zuge der Geländebegehungen konnte verm. eine weitere Siedlungsfläche aufgefunden werden. Dieser Platz liegt etwa 100 m weiter nördl., rund 250 m südöstl. der Hengelwand, unmittelbar neben dem gelb markierten Wanderweg nach Krems und Stein. Etwa 200 m östl. der Abzweigung dieses Weges (vom Weg Hengelwand-Förthofgraben) zeichnet sich im leicht gegen S fallenden Gelände eine ebene, durch Böschungen begrenzte Terrasse ab, auf der Schutthügel und Mauerreste mehrere Hausstandorte anzeigen. Ein Bezug zu Neudegg scheint nahezuliegen, ein mit den ritterlichen Neideggern besitzgeschichtlich verknüpfter „Neideggerhof“ hat hier jedoch nicht existiert, auch wenn heute hier der Flurname „Neudeck“ erscheint.
Text G.R., A.H.Z.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Geringe obertägige Reste einer Ortswüstung, Sitzqualität fraglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 38
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Faßbinder, Burgen und Schlösser zwischen Krems, Hartenstein und Jauerling. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 16 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 104 ff.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 115
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 31/1992, 546
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 27/1988, 334
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 V, N 26a
  • Alois Plesser, In Vergessenheit geratene einstige Burgen und Schlösser des Waldviertels. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1, Wien 1902/03, 89–102, 127–130, 138–143, 145–157, 170–178, 240, 177
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), 1093,10