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Hauptburgenname Marbach
ID 2097
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Marbach am Walde
OG/MG/SG Zwettl
VB Zwettl
BMN34 rechts 658024
BMN34 hoch 379644
UTM 33N rechts 506390.29
UTM 33N hoch 5377235.72
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Der 1145–1177 genannte Udalrich v. Marbach sowie der 1164–1170 genannte Ernst v. Marbach sind nicht gesichert diesem Ort zuzuweisen. Wahrscheinlicher sind die zwischen 1196/1212 in Zwettler Urk. erwähnten Personen mit dieser Herkunftsbezeichnung hierher zu beziehen. 1270 scheint „Otto, dictus de Marbach miles" auf, der wahrscheinlich zur Gefolgsschaft der Kuenringer gehört. Bei der kuenringischen Erbteilung 1347 gelangt Marbach an Leuthold v. Kuenring, im 14. Jh. an die Hrn. v. Starhemberg. 1556 bis A. d. 17. Jhs. ist Marbach im Besitz der Hrn. v. Landau. Nach dem Kauf durch die Schallenberger im 18. Jh. ist es mit der Hft. Rosenau vereint.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Nach Pongratz/Seebach bestand in Marbach am Walde, 8,7 km südwestl. von Zwettl eine „Burg-Kirchen-Anlage" als Sitz eines kuenringischen Gefolgsmannes. Demnach sollen Bauteile von Kirche und Karner, etwas erhöht am Rand des Ortsangers gelegen, auf diese Anlage zurückgehen. Der Nachfolgebau der ehem. Burg, das Herrenhaus des 16. Jhs., wäre im Bauernhaus neben dem Friedhofstor zu suchen. Die Pfk. Hl. Jakob der Ältere ist laut Dehio als „urspr. got. Bau" des 13./14. Jhs. zu sehen. In der Spätgotik erfolgte der Choranbau, um 1500 die Errichtung des S-Turmes. Durch die Barockisierung der 1. H. d. 18. Jhs. und die Renovierungen des 19. und 20. Jhs. sind keine weiteren Hinweise zu gewinnen. Der südl. benachbarte ehem. Karner, heute Friedhofskapelle Hl. Anna, ist ohne Zweifel als rom. Bau mit Chorquadrat zu erkennen. Die laut Dehio als Bau des 12. Jhs. deklarierte Kapelle ist durch jüngere, unvorteilhafte Überarbeitungen aber einer näheren Analyse entzogen. Karner und Kirche sind vom Ortsfriedhof und von einer polygonalen Ummauerung umgeben. Von der Burg finden sich somit keine Spuren mehr.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 26
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 440 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 601
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 708 f.
  • Paul Buberl, Die Denkmale des politischen Bezirkes Zwettl. Österreichische Kunsttopographie VIII, Wien 1911, 351 ff.
  • Walter Pongratz, Hans Hakala (Hg.), Zwettl – Niederösterreich II. Die Gemeinde. Zwettl 1982, 149 ff.
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 96
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 146