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Hauptburgenname Neunzen
ID 2131
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
Adresse Truppenübungsplatz Allentsteig
KG Merkenbrechts
OG/MG/SG Göpfritz an der Wild
VB Zwettl
BMN34 rechts 679805
BMN34 hoch 396115
UTM 33N rechts 527870
UTM 33N hoch 5394076.43
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Der Sitz ist aus einem ehem. Wirtschaftshofes des Stiftes Zwettl hervorgegangen und wird 1156 erstmals urk. erwähnt. Vor 1171 schenkt Bgf. Herbord von Gars das Dorf Neitzen dem Kloster Zwettl. 1209 findet sich die Bezeichnung „Grangia Nizen". 1410 wird der Besitz vorübergehend an Purchhard Truchseß verkauft, 1530 erwirbt Siegmund Leisser den Hof, dessen Sohn Christoph den bereits verfallenen Bau schlossartig erneuert. 1619 wird der Bau zerstört. 1658 verkaufen die Leisser an Joachim Frh. v. Windhag. Dieser lässt das Schloss vollständig erneuern und durch eine große Kapelle erweitern. Nach 1670 gelangt der Besitz an die Windhag'sche Stipendienstiftung. Nach Aufgabe des Wirtschaftsbetriebes 1793 und der Grundentlastung 1848 wurden Teile des Baues abgetragen oder verkauft.
Text G.R., K.Ki.
Lage/Baubeschreibung Die ehem., heute verödete Siedlung Neunzen liegt 3,3 km südwestl. von Göpfritz an der Wild im Gebiet des heutigen Truppenübungsplatzes. Das ehem. Schloss, das nach einem Stich in der „Topographia Windhagiana" von 1673 als stattlicher Bau innerhalb einer weiträumigen Garten- und Meierhofanlage zu rekonstruieren wäre, ist nach Teilabbrüchen nach 1848 und weiteren baulichen Reduzierungen, zuletzt nach der Eingliederung in den Truppenübungsplatz Allentsteig, heute als abgekommen zu bezeichnen. Die Anlage, die auch Vischer 1672 als imposanten türmchengekrönten Kastenbau, umgeben von einer turmverstärkten Umfassungsmauer und Wirtschaftsgebäuden zeigt, wird von Eppel noch bestehend dargestellt, was jedoch verm. als Irrtum zu sehen ist, da auch im Dehio das Schloss keinerlei Erwähnung mehr findet.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 134
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 171 f.
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 52
  • URL www.monasterium.net, Bestand Zwettl, OCist
  • Paul Buberl, Die Denkmale des politischen Bezirkes Zwettl. Österreichische Kunsttopographie VIII, Wien 1911, 154 f.
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 98 f.
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 74
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 162
Neunzen. Stich von G. M. Vischer (1672) - © Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Neunzen. Stich von G. M. Vischer (1672)
© Digitalisierung: Thomas Kühtreiber