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Hauptburgenname Neupölla
ID 2132
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse 3593 Neupölla 1
KG Neupölla
OG/MG/SG Pölla
VB Zwettl
BMN34 rechts 684726
BMN34 hoch 389816
UTM 33N rechts 532898.06
UTM 33N hoch 5387867.18
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Laut Pongratz erfolgt die Gründung der planmäßigen Marktsiedlung an einer Kreuzung zweier wichtiger Fernwege in der 1. H. d. 13. Jhs. Seit der M. d. 13. Jhs. ist der Ort, eine wichtige ldfl. Zoll- und Mautstation, urk. nachgewiesen. 1260/80 als „Nova Polan" erwähnt. 1297 durch den Landesfürsten an die Maissauer verkauft. 1322 werden in einer Altenburger Urk. „Symon Hierzzen svn von Newen-Polan“ und seine beiden Söhne Gotfried und Jan genannt. Der ehem. befestigte Markt wird im 15. Jh. mehrfach umkämpft, 1619/20 geplündert und zerstört. Das „Herrenhaus" ist 1689 im Besitz der Anna Maria Juliana v. Megier, später in bürgerlichen Händen.
Text G.R., K.Ki.
Lage/Baubeschreibung Inmitten des rechteckigen Marktplatzes von Neupölla, im W der Kirche, liegt die freistehende Gebäudegruppe des „Grätzls“, das aus dem ehem. Sitz und weiteren Gebäuden hervorgegangen ist. Die noch heute isolierte Lage der Gebäude weist auf eine vorrangige Stellung und mglw. auf eine ehem. leichte Befestigung während des Hochmittelalters hin. Das heutige „Herrenhaus" Nr. 1 präsentiert sich im Äußeren als 2-gesch., barocker Gutshof mit zentraler Toreinfahrt und Walmdach, welches urspr. mit weiteren Nebengebäuden, die heute als Wohnhäuser dienen, einen 4-Flügel-Bau bildete. Im Zuge von Umbaumaßnahmen im „Herrenhaus“ wurde in beiden Geschoßen sma. Bausubstanz freigelegt. Diese lässt erkennen, dass die Grundrissdisposition des Hauses als traufseitig aufgeschlossene Mittelfluranlage mit Wohnräumen im O und Wirtschafts- bzw. Vorratsräumen im W bereits auf das 14./15. Jh. zurückgeht. Unmittelbar östl. der 2-schiffigen Einfahrtshalle konnten Reste einer Fenstergruppe aus nach außen sich weitlichtig öffnenden Rundbogenfenstern festgestellt werden, deren Zugehörigkeit zu einer ehem. holzverkleideten Stube durch einen Negativabdruck eines Ständerbalkens im Mauerwerk ihre Bestätigung findet. Auch die tonnengewölbten Keller im W- und N-Teil des Hauses gehören auf Grund des ausgezwickelten Bruchsteinmauerwerks zu dieser Bauphase. Entschuttungen eines ehem. Verfüllten Kellers im straßenseitigen Trakt brachten außerdem Fundamentreste mit lagerhaftem, blockhaftem Mauerwerk zu Tage, die einen Erstbau aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts indizieren. Im 16. und 17. Jh. wurde das Haus in mindestens 2 Bauphasen umgestaltet; aus dieser Zeit stammen gegratete Stichkappengewölbe in den Fluren, eine Rauchküche, eine Backstube sowie Reste von Wandmalereien im zentralen straßenseitigen Wohnraum des Obergeschoßes. An der W- und NO-Seite des Herrenhauses entstanden weiters risalitartige Turmanbauten. Im 18. Jh. wurde der Bau nach O um eine Fensterachse verlängert und erhielt seine heutige Fassadengestaltung, auch die Einwölbung des Treppenhauses dürfte barockzeitlich sein.
Text T.K, G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatbesitz, nicht zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 274
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 375
  • URL www.monasterium.net, Bestand Altenburg, OSB
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 99 f.
  • Gottfried Schwarz, Kulturhof Neupölla Nr. 1. Wien 1985