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Hauptburgenname Ottenstein
ID 2158
Objekt Burg-Schloss
Adresse 3532 Peygarten-Ottenstein 1
KG Peygarten
OG/MG/SG Rastenfeld
VB Krems-Region
BMN34 rechts 676504
BMN34 hoch 384716
UTM 33N rechts 524770.05
UTM 33N hoch 5382626.77
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt PKW: Über die B 37 bis Rastenfeld fahren und hier nördl. Richtung Horn abzweigen. Nach 3,2 km erreicht man die Auffahrt zu den Parkplätzen vor der Burg. RAD: Der „Kamptalweg“ führt knapp nördl. von Rastenfeld am Fuß der Burg vorbei. Von hier erreicht man, ein kurzes steiles Stück der B 38 benutzend, die Zufahrt zur Burg.
Geschichte „Hugo de Ottenstaine“ ist zwischen 1177/92 mehrfach urk. nachzuweisen. Neuere Forschungen setzen die Errichtung der Burg unter Verknüpfung mit einem „Otto de Staine“ bereits zwischen 1156/71 an. Dieser ist nach Kupfer unmittelbar verwandt mit den Hrn. v. Rauheneck (bei Baden), Marian sieht hingegen in Otto einen ldfl. Ministerialen aus der Sippe der Hrn. v. Winkl. Das Geschlecht hat Burg und Hft. als freies Eigen inne und sitzt bis in die 1. H. d. 15. Jhs. auf der Burg, was aus zahlreichen Nennungen bis in jene Zeit zu erschließen ist. Seit spätestens 1446 ist der aus urspr. im oberösterr. Kremstal beheimateter Fam. stammende Tobias (d. Ä. oder d. J.?) v. Ror (gest. 1476, Wappengrabplatte in der Pfk. Rastbach) Inhaber von Ottenstein. 1448 wird er als einer der zahlreichen Fehdegegner Friedrichs III. in Ottenstein belagert. Mglw. schon 1455, spätestens 1482 ist Ottenstein im Besitz seines Sohnes Albrecht, ab spätestens 1502 in dem von dessen Sohn Christoph. Dieser gibt noch 1516 Rorer (After-)Lehen aus (s. NÖLA, Privaturk. 4113), stirbt jedoch noch im selben Jahr als Letzter seines Geschlechts. Angeblich vermacht Christoph in seinem Testament seiner (2.) Frau Bohunka v. Tschernahor/Černahora, der er in der Heimsteuerwiderlegung Rastbach als Witwensitz verschrieben hatte, diese Burg sowie die Schlösser Ottenstein, Raschala und Sonnberg, doch gelangt Ottenstein an den kaisl. Oberst Christoph v. Ludmannsdorf. Dieser verkauft 1519 das freieigene Schloss Ottenstein samt allem Zubehör nach Inhalt eines eigens angefertigten Urbars (NÖLA, StA Hs. 1027 bzw. NÖLA, Herrschaftsarchiv Ottenstein/Lamberg, Kt. 163) an Paul Stodoligk zu Waldreichs (gest. 1529, Grabplatte in der ehem. Pfk. Döllersheim). Dessen Sohn, Eustach Stodoligk zu Waldreichs, führt zwar nach dem Tod seines Vaters 1529 mehrere Umbauten in Ottenstein durch (vgl. 4 Wappensteine von 1530), verkauft jedoch bereits 1536 das zwischenzeitlich mit der Hft. Waldreichs (Besitz der Stodoligk seit 1460) vereinigte Schloss mit dem Patronat über die Schlosskapelle und die Pfk. in Rastenfeld, der Vogtei des Döllersheimer Nikolausbenefiziums sowie alles Zubehör zu freiem Eigen und das ldfl. Lehen von 2/3 Landgericht in Döllersheim, Zierings und Lichtenegg um die beträchtliche Summe von 10.000 fl an den kgl. Rat und niederösterr. Regimentsrat Melchior v. Lamberg zu Schneeberg weiter. Mit diesem Ankauf beginnt Melchior, Stammvater der Lamberg’schen Linie zu Ottenstein, eine Besitzarrondierung im Waldviertel. 1544 wird er mit seinen Brüdern Josef, Kaspar und Wolfgang unter dem Prädikat v. Ortenegg (der angebliche Stammsitz der Lamberg in der Windischen Mark) und Ottenstein in den Freiherrenstand erhoben. Der beim Tod des Vaters unvogtbare Sohn Ulrich (Totenschild urspr. in der Pfk. Stockern, 1911 in der Schlosskapelle Ottenstein) übernimmt 1559 die ererbten Hftn. Ottenstein und Stockern. Seine Ehe mit Anna v. Thun bleibt kinderlos, sodass er den Besitz testamentarisch seinem Vetter Sigmund v. Lamberg, fstl.-salzburgischer Rat und Pfleger von Tittmoning, und dessen Brüdern Christoph, Dompropst und Erzpriester in Salzburg, und Balthasar vermacht. Nach Ulrichs Tod 1576 bleibt das Schloss Ottenstein nach Vergleich zwischen den Erben Witwensitz der Anna v. Thun, 1580 fällt es an Sigmund v. Lamberg. Kaspar v. Lambergs Tochter Sabina nimmt als Witwe nach Erasmus v. Kuenburg zu Künegg und Neukirchen (Totenschild in der Pfk. Rastenfeld) 1585 ihren Wohnsitz auf Schloss Ottenstein. 1616 wird Ottenstein an Sigmunds Sohn Georg Adam v. Lamberg übertragen. Aus langwierigen Erbstreitigkeiten nach dem Tod Sigmunds 1619 geht erst 1637 der Sohn Hans Albrecht v. Lamberg hervor, im Besitz von dessen Nachkommen Ottenstein verbleibt. 1620 und 1645 wird die Burg erfolglos belagert. 1679/80 erfolgen Umbauten, die das heutige Erscheinungsbild ergeben. 1867/78 werden Restaurierungsarbeiten durchgeführt. 1939/40, bei der Einrichtung des Truppenübungsplatzes Döllersheim/Allentsteig, muss die Burg zwangsweise an die Heeresgutsverwaltung verkauft werden. Nach 1945 steht sie unter USIA-Verwaltung, gelangt 1956 pachtweise an die niederösterr. E-Werke und 1959 in das Eigentum der Windhag'schen Stipendienstiftung für Niederösterreich. Pächter und Betriebsführer ist heute die Energieversorgung Niederösterreich (EVN).
Text A.H.Z., T.K.
Lage/Baubeschreibung Die Burg liegt 2,6 km nördl. von Rastenfeld bzw. 1,3 km nördl. von Peygarten-Ottenstein auf einem über dem linken Kampufer, oberhalb der Kampbrücke unweit der Ottensteiner Sperre vorspringenden Felssporn. Der prädestinierte Burgplatz wird durch die tiefen Einschnitte zweier Gerinne, die in den Kamp münden, gebildet. Das überhöhte Vorfeld drängte die urspr. nicht besonders ausgedehnte Anlage, die heutige Kernburg, auf die äußerste südl. Spitze des Sporns, die wohl schon von Beginn an durch den ungewöhnlich tiefen, breiten Halsgraben abgeriegelt wurde. Davor erstreckt sich das Areal der Vorburg mit weiteren vorgelagerten Verteidigungswerken. Eine Übersicht über die baulichen Strukturen bietet die Bauaufnahme von Klaar, die jedoch in ihrer Datierung tlw. zu korrigieren ist. Sie zeigt eine stark gegliederte Kernburg, deren Beringabschnitte südl. bzw. talseitig polygonal verlaufen, nördl. aber eine knapp 32 m breite, gerade Front bilden. Im Zentrum dieser Front ragt der (ohne Dach) rund 20 m hohe Bergfried empor. Der quadratische, ca. 10 x 10 m große Turm mit 2,45 m starken Mauern wurde im unteren Teil in der Neuzeit (ähnlich Lichtenfels, s. d.) zu einem Stiegenhaus umfunktioniert. Der obere Teil ist jedoch relativ unberührt und weist eine Reihe bemerkenswerter architektonischer Details der Bauzeit auf. Die beiden urspr. obersten Ebenen waren durch eine nur 0,55 m breite Mauerstiege miteinander verbunden. Der ehem., im Inneren noch deutlich sichtbare Zinnenkranz wurde in der frühen Neuzeit vermauert und durch Fenster ersetzt, gleichzeitig wurde der Turm um 1 Geschoß mit breit trichternden Stücköffnungen erhöht. Soweit das Mauerwerk des Turmes (im Erdgeschoß und in den oberen Zonen) sichtbar ist, besteht es aus exakt behauenen Quadern aus feinkörnigem Rastenberger Granodiorit, die besonders in den unteren Bereichen riesige Dimensionen erreichen. Der an vielen Stellen erhaltene, urspr. Pietra Rasa-Putz zeigt einen feinen Kellenstrich, im Bereich der Mauerstiege finden sich einfache, kreuzförmige Steinmetzzeichen. Die talseitigen Beringabschnitte weisen, feldseitig und in mehreren Kellerräumen erkennbar, ein lagiges, hammerrechtes Bruchsteinmauerwerk auf, das im Gegensatz zum Turm zonal strukturierter ist und innen einen deutlichen Qualitätsabfall aufweist. Davon abweichend zeigt die nördl. Beringfront analog zum Bergfried Großquader. Das urspr. Tor lag wohl unmittelbar östl. des Turmes, wo es durch Umbauten späterer Perioden verschwunden ist. In der talseitigen Ecke des Berings ist ein rechteckiges, rund 13,80 x 8,60 m großes Gebäude eingestellt, das Klaar als den ehem. Palas ansprach. Der Bau nimmt seit 1679/80 die dem Hl. Florian geweihte Schlosskapelle auf und lässt sich daher nicht mehr entsprechend beurteilen. Da sich am östl. Bering Lichtscharten, bzw. Reste davon finden, könnte sich urspr. auch hier eine randständige Bebauung befunden haben. Im Winkel zwischen Turm und nördl. Bering, dem urspr. Tor vorgelagert, befindet sich die rom. Burgkapelle Hl. Bernhard von Clairvaux, ein 7,10 x 6,50 m großer, von jüngeren Bauteilen fast vollständig überbauter Apsidensaal, der nicht – wie Klaar vermutete – über einen kleinen Torzwinger mit Turm und Bering verbunden war, sondern urspr. isoliert, nur 2,50 m vor dem Bering, innerhalb einer schmalen Vorburg- bzw. Zwingeranlage stand. Der allein für private Bedürfnisse konzipierte, kleine Bau besitzt noch Teile der urspr. Befensterung in Form schmaler Rundbogenfenster und war über ein N-Portal (das die Existenz einer Vorburg voraussetzt) und ein S-Portal (das als Hocheinstieg auf die ehem. Empore führte) zu betreten. Das Mauerwerk zeigt den Versatz sorgfältig zugerichteter, mittelgroßer Quader, der Fugenmörtel feinen Kellenstrich. 1974/75 wurden in den Gewölbezonen von Schiff und Apsis gut erhaltene Monumentalmalereien entdeckt und restauriert. Sie datieren nach Lanc um 1170/80 und zählen zu den umfangreichsten Funden ihrer Art des Landes. Von der Vorburg hat sich der Bering in stark überbautem und örtlich ergänztem Zustand erhalten. Er umgriff 3-seitig den gesamten nördl. Bereich der Burg mit der Toranlage und der Kapelle. Die rund 43 m lange, entlang des Halsgrabens verlaufende N-Front mit dem ehem. äußeren Tor zeigt anhand von Putzfehlstellen durchwegs lagiges, hammerrechtes Mauerwerk. An der Feldseite nördl. der Kapelle ist es an der Basis fast quadermäßig, zonal strukturiert ausgebildet, im oberen Bereich jedoch lagig, kleinteiliger und nur noch tlw. hammerrecht. Ähnliches ist auch an der O-Front der Vorburg zu beobachten, die eine kleine Terrasse im O der Kapelle umschließt. Im W endet der urspr. Bering der Vorburg kurz nach der NW-Ecke mit einer Abrisskante und wurde durch den jüngeren, ausgreifenden W-Trakt der Burg ersetzt. Aufgrund der kunsthistorischen Datierung der Wandmalereien um 1170/80 und struktureller Überlegungen – die frei stehende Kapelle setzt die Kernburg und die Vorburg voraus – wurde die Burg vorher errichtet, wofür auch das hochwertige Mauerwerk und die historische Überlieferung (1156/71 Otto v. Stein, 1177/92 Hugo v. Ottenstein, s. o.) sprechen. Die Bandbreite an Mauerwerksstrukturen lässt zum einen auf kurz aufeinander folgende Bauetappen, zum anderen aber auf eine qualitative Hervorhebung repräsentativer Bauteile (Bergfried, Kapelle) sowie örtlich auch auf spätere Reparaturen schließen. Für einen Burgenbau vor/um 1170 (etwa zwischen 1159/77) bietet die Anlage ein nahezu singuläres, innovatives Beispiel. Bauteile des späten Mittelalters, die – etwa im Zuge einer Vervollständigung der randständigen Baubauung um den inneren Hof – zu erwarten sind, lassen sich nur in geringem Maß feststellen. Eine der Lichtscharten im östl. Bering zeigt ein außen breit abgefastes Gewände, das Baumaßnahmen des späten 13./frühen 14. Jhs. indiziert. Der tief unterkellerte W-Trakt, der Teile der Vorburg überbaut, ist durch im Keller sichtbares, bereits ausgezwickeltes Bruchsteinmauerwerk wohl dem 15. Jh. zuzuweisen. Besser belegbar ist die Bautätigkeit unter den Stodoligk ab 1519 und unter den Lamberg ab 1536. Eustach Stodoligk ließ ab 1529 Bauarbeiten durchführen, die durch 4 Wappensteine, datiert „1530“, dokumentiert sind. Wie 2 der Wappensteine (in der Hofeinfahrt und am Kapellenturm) anzeigen, fand unter ihm wohl bereits ein bedeutender Ausbau der Kernburg statt. 3 als Spolien aufgefundene Arkadenpfeiler, von denen einer die Jahreszahl „1538“ trägt (die „38“ ist allerdings eine Ergänzung des 19. Jhs.), könnten von zeittypischen Hofarkaden stammen, die später abgebrochen wurden. Spätestens in dieser Zeit wurde die Burg auch durch die nördl. vorgelagerte Vorburg gesichert. Sie könnte auf Bauteile des späten 15. Jhs. zurückgehen, doch sprechen 2 weitere Wappensteine des Eustach Stodoligk (am Torturm und am N-Turm) für einen Ausbau um 1529/30. An die polygonal laufende Ringmauer der Vorburg, von wo die Kernburg über eine hohe Steinbrücke zu erreichen ist, lehnen sich 1-gesch. randständige Gebäude, die wohl erst im 17./18. Jh. vervollständigt und bis in das 20. Jh. adaptiert wurden. Die N-Front mit dem zentralen Torturm mit Zugbrückentor wird von 2 3-gesch. Rundtürmen flankiert. Die Ringmauer und die Türme sind mit kurzstieligen Schlüssellochscharten ausgestattet, letztere auch mit kleinen Trichterscharten, die für leichte Handfeuerwaffen vorgesehen waren und (in größerer Form am Bergfried) charakteristisch für die Zeit um 1530 sind. Die bereits manierierte Form der zwar martialisch wirkenden, aber nicht besonders starken Befestigung spricht ebenso für diese Zeit. Davor verlief ein breiter, mit Konterescarpen versehener Sohlgraben. Der Zugang war durch ein isoliertes Vorwerk mit Zugbrückentor zusätzlich gesichert. Über diesem Tor ist das Allianzwappen Stodoligk-Neudegg, ebenfalls datiert „1530“, angebracht. Am Vortor, das den Zugang zur äußeren Brücke sicherte, erscheint bereits das „1536“ datierte Wappen der Lamberg. Diese vorbastionäre Anlage ist auf dem Vischer-Stich von 1672 eindrucksvoll, aber deutlich überbetont, abgebildet. Der schlossartige Ausbau unter den Lamberg um 1679/80, der mglw. durch die Belagerungen von 1620 und 1645 während des Dreißigjährigen Krieges notwendig wurde, führte zur noch heute erkennbaren Gestalt. Aus dieser Zeit stammt die vereinheitlichende Fassadengliederung mit den regelmäßigen Fensterachsen und die überformende Innenadaption der ma. Bauteile. Die Erdgeschoß- und Kellerräume erhielten zumeist aus Ziegeln gemauerte Kreuzgrat- bzw. Stichkappengewölbe. In den urspr. Palas wurde die über 2 Geschoße reichende, dem Hl. Florian geweihte Kapelle eingebaut, die im Inneren eine reiche Stuckausstattung von Lorenzo Aliprandi aufweist und hofseitig durch ein mit Sprenggiebel und der Figur des Hl. Florian dekoriertes Portal gekennzeichnet ist. Als Oratorium zur Kapelle wurde um 1687/88 das „Päpstezimmer“ im Obergeschoß des O-Traktes geschaffen, das überreichen (1874 wiederentdeckten) Schmuck mit den Porträts von 241 Päpsten zeigt. Die anschließenden Raumfluchten des O- und N-Traktes, u. a. das „Kaiser- und „Kaminzimmer“, besitzen durchwegs originale, tlw. stark restaurierte Ausstattungen, wie Stuck- bzw. Kassettendecken, Kachelöfen oder Fußböden des 17. Jhs. Die turmartige Überhöhung der rom. Kapellenapsis enthält einen kleinen, gewölbten, freskengeschmückten Halbrundraum, die „Schatzkammer“. Der vor die N-Front gestellte, tlw. ältere Torbau mit Zugbrückentor erhielt eine Loggia mit 3 säulengestützten Bogenstellungen. Über der urspr. rom. Zisterne wurde im 17. Jh. ein Brunnenbecken angelegt, das im 20. Jh. mit der heutigen Schmiedeeisenhaube überdacht wurde. Der ehem. Meierhofbereich liegt im nordöstl. Vorfeld der Burg und besteht aus einem 2-flügeligen, 1-gesch. Bau aus der M. d. 17. Jhs. sowie einem mächtigen, 3-gesch. Schüttkasten aus dem 3. V. d. 18. Jhs. 1867/78 ließ Franz Emmerich Gf. Lamberg die Burg durch den Architekten Ludwig Wächtler historisierend umbauen. Die romantisierenden Details, wie die überspitzten Kegel- oder Zeltdächer der Türme oder die mit Giebeln bzw. Zwerchhäusern akzentuierten Dachsilhouetten, gehen auf diese Zeit zurück. Kriegsschäden zwangen nach 1945 zu einer umfassenden Außen- und Innenrestaurierung. Heute ist die Burg überwiegend touristisch-kulturell genutzt: In den Gebäuden der Vorburg ist das Schlossrestaurant Ottenstein eingerichtet, die adaptierten Innenräume stehen für Veranstaltungen verschiedenster Art zur Verfügung.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Gepflegte Burg-Schlossanlage mit Rest., tlw. frei zugänglich, tlw. für Veranstaltungen genutzt.
Touristische Infrastruktur Im Vorburgbereich befindet sich das Schlossrest. Ottenstein. Öffnungszeiten: Ostern bis Ende Oktober: Mo, Di geschlossen (gilt nicht an Feiertagen), 9–24 Uhr. Als Besonderheiten finden z. B. Rittertafeln, Spezialitätentage oder ein Open-Air-Ritterturnier statt. Das Schloss bietet Räume und Infrastruktur für private Feiern. Das Schloss ist Teil der „Märchenschlossstraße im Waldviertel". Jährlich finden kulturelle Veranstaltungen wie Kunsthandwerksmessen, Antiquitätenausstellungen oder Ausstellungen von Künstlern und Kunsthandwerkern statt. Die Höfe der Burg sind während der Rest.-Öffnungszeiten im Allgemeinen frei zugänglich. Die Burgkapelle mit den rom. Fresken ist durch eine Tür einsehbar, eine Besichtigung richtet sich nach der temporären Nutzung.
Gasthäuser Schlossrest. Ottenstein, Terrassencafé Ottenstein.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 30 ff.
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Fassbinder, Burgen und Schlösser zwischen Gföhl, Ottenstein und Grafenegg. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 17 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 47 ff.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 306 ff.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 420 ff.
  • Burgen, Stifte und Schlösser des Waldviertels. Geschichte, Kultur, Wanderziele, Gastronomie (hg. v. ARGE Burgen, Stifte und Schlösser des Waldviertels). St. Pölten–Wien 1994 II, 68 ff.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 167
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 849 ff.
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 176 f.
  • Hermann Fillitz (Hg.), Früh- und Hochmittelalter. Geschichte der Bildenden Kunst in Österreich I. München–New York–Wien 1998, 433 f.
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 14/1975, 190 f.
  • Adalbert Klaar: Beiträge zu Planaufnahmen Österreichischer Burgen II. Niederösterreich 4. Teil. Mitteilungen der Kommission für Burgenforschung und Mittelalter-Archäologie 23 (=Anzeiger der phil. hist. Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 115. Jg., Sonderschrift 14), Wien 1978, 238–249, 245 f., Plan 20–24
  • Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon. Würzburg 1994, 459
  • Erwin Kupfer, Adelige Herrschaftsbildung und Landeswerdung am Beispiel der Herren von Rauheneck. In: Falko Daim, Thomas Kühtreiber (Hg.): Sein & Sinn – Burg & Mensch. Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums N. F. 434, 489–491
  • Erwin Kupfer, Landeswerdung und Ministerialensiedlung im westlichen Waldviertel (unter besonderer Berücksichtigung des Großraums Groß Gerungs). In: Josef Prinz (Hg.), Stadtgemeinde Groß Gerungs. Kultur und Lebensraum im Wandel der Zeit, Groß Gerungs 1999, 22–57
  • Elga Lanc, Die mittelalterlichen Wandmalereien in Wien und Niederösterreich. Corpus der mittelalterlichen Wandmalereien Österreichs I, Wien 1983, 209
  • Erich Lehner, Burgkapellen in Niederösterreich. Dissertation Technische Universität Wien 1985, 407 ff.
  • Laurin Luchner, Schlösser in Österreich I. München 1978, 221 f.
  • Günter Marian, Studien zu geistlichen und weltlichen Herrschaften im Raume des niederösterreichischen Donauwagrams. Dissertation Universität Wien (in Vorbereitung)
  • Paul Buberl, Die Denkmale des politischen Bezirkes Zwettl. Österreichische Kunsttopographie VIII, Wien 1911, 63 ff.
  • Martina Pippal, Wiener Studierende der Kunstgeschichte im Waldviertel – ein subjektiver Bericht über ein Experiment. Das Waldviertel 45/2, Horn 1996, 191–201
  • Pia Maria Plechl, Traumschlösser. Wien–München–Zürich–Innsbruck 1979, 65 f.
  • Alois Plesser, Zur Kirchengeschichte des Waldviertels in der Zeit der Visitation von 1544 und überhaupt vor dem Ueberhandnehmen des Luthertums. Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 9, St. Pölten 1911, 242
  • Alois Plesser, Zur Kirchengeschichte des Waldviertels vor 1560. Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 11, St. Pölten 1932, 121–664, 622
  • Jürgen Rath, Schloss Ottenstein im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert. In: Falko Daim, Thomas Kühtreiber (Hg.), Sein & Sinn – Burg & Mensch. Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums N. F. 434, St. Pölten 2001, 456–458
  • Franz Rauscher, Schloß und Herrschaft Ottenstein am Kamp. Das Waldviertel 4/9–10, Horn 1955, 161–169
  • Gerhard Reichhalter, Die hoch- und spätmittelalterlichen Bauphase der Burg Ottenstein. In: Falko Daim, Thomas Kühtreiber (Hg.), Sein & Sinn – Burg & Mensch. Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums N. F. 434, St. Pölten 2001, 443–451
  • Günter Schneider, Ottensteiner und Rastenberger: Waren die beiden Geschlechter miteinander verwandt? Das Waldviertel 48/4, Horn 1999, 337–365
  • Herbert Steiner, Die neuzeitliche Umgestaltung der Schlösser Ottenstein und Waldreichs durch Eustach Stodoligh. In: Falko Daim, Thomas Kühtreiber (Hg.), Sein & Sinn – Burg & Mensch. Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums N. F. 434, St. Pölten 2001, 452–455
  • Gerhard Stenzel, Von Burg zu Burg in Österreich. Wien ²1973, 51
  • Gerhard Stenzel, Österreichs Burgen. Himberg 1989, 124 f.
  • Topographie von Niederösterreich (hg. v. Verein für Landeskunde von Niederösterreich). Wien 1877 ff. VI/1915, 590–611
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 77
  • Franz R. Vorderwinkler, Auf den Spuren der Kultur. Steyr 1997, 174 f.
  • Andreas Hermenegild Zajic, Aeternae Memoriae Sacrum. Waldviertler Grabdenkmäler des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Ein Auswahlkatalog. Ungedruckte Staatsprüfungsarbeit am Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Wien 2001, Kat.Nr. 63, 169, Reg. 169, 172
  • Andreas Zajic, Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, gesammelt unter Benützung älterer Vorarbeiten und bearbeitet von Andreas Zajic. Die Deutschen Inschriften 72, Wiener Reihe Bd. 3: Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich, Teil 3, Wien 2008, XLV, Kat.Nr. 84, 199, 315, 418†
Ottenstein. Ansicht der Burg von NO (2008) - © Gerhard Reichhalter
Ottenstein. Ansicht der Burg von NO (2008)
© Gerhard Reichhalter
Ottenstein. Ansicht der Burg von S (1995) - © Thomas Zoder
Ottenstein. Ansicht der Burg von S (1995)
© Thomas Zoder
Ottenstein. Innenansicht der Burgkapelle (1995) - © Thomas Zoder
Ottenstein. Innenansicht der Burgkapelle (1995)
© Thomas Zoder
Ottenstein. Das sog. „Päpstezimmer“ (1999) - © Gerhard Reichhalter
Ottenstein. Das sog. „Päpstezimmer“ (1999)
© Gerhard Reichhalter
Ottenstein. Hochmittelalterliches. Mauerwerk am N-Bering der Kernburg (2000) - © Gerhard Reichhalter
Ottenstein. Hochmittelalterliches. Mauerwerk am N-Bering der Kernburg (2000)
© Gerhard Reichhalter
Ottenstein. NO-Turm der Vorburg (2005) - © Olaf Wagener
Ottenstein. NO-Turm der Vorburg (2005)
© Olaf Wagener
Ottenstein. Ansicht der Vorburg von NW (2008) - © Gerhard Reichhalter
Ottenstein. Ansicht der Vorburg von NW (2008)
© Gerhard Reichhalter
Ottenstein. Stich von G. M. Vischer (1672) - © Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Ottenstein. Stich von G. M. Vischer (1672)
© Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Ottenstein. Bauphasenplan (2006) - © Grundlage: Adalbert Klaar; Baualter: Gerhard Reichhalter; Digitalisierung: Patrick Schicht
Ottenstein. Bauphasenplan (2006)
© Grundlage: Adalbert Klaar; Baualter: Gerhard Reichhalter; Digitalisierung: Patrick Schicht