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Hauptburgenname Primmersdorf
ID 2177
Objekt Schloss
Adresse 2095 Primmersdorf, Schloss 1
KG Primmersdorf
OG/MG/SG Raabs an der Thaya
VB Waidhofen an der Thaya
BMN34 rechts 694721
BMN34 hoch 413846
UTM 33N rechts 542466.96
UTM 33N hoch 5412057.92
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt PKW: Über Horn und die B 4 nach Geras, von hier über die B 30 und über Drosendorf bis Primmersdorf fahren. Parkmöglichkeit im Ortsgebiet. RAD: Im Zuge des „Thayatalweges" passiert man das Schloss in Primmersdorf.
Geschichte Im Jahre 1251 ist ein Bertholdus de Primeysdorf zusammen mit einem Reichwinus genannt, 1357 Berthold alleine. Danach ist erst 1316 wieder ein Perhtold d. Prydmesdorfer urk. fassbar, 1324 Weichard, 1357 Heinrich und seine Frau Margret, 1359 Margret, 1364 Wulfing, 1380/95 Peter d. Primestorffer, 1405 Mathias, 1454–1475 Georg, 1483–1489 Thomas, 1509 Simon d. Primmersdorfer. Die Feste gelangt über Barbara v. Primmersdorf 1510 an Siegmund v. Neudorf, dem 1530 sein Sohn Johann und 1550 Georg v. Neudorf nachfolgen, ehe die Feste an die Fam. Hauser gelangt, die sie 1567 an Leopold v. Khueffstein verkauft. Im Jahre 1574 verkauft Hans Georg Khueffstein die „öde Veste“ Primmersdorf an Niklas v. Puchheim zu Raabs. 1636 gelangt Primmersdorf durch Polyxena v. Puchheim an Hektor Ferdinand Geyer v. Osterburg, 1656 an Wolf Frh. v. Oed, 1667 an Georg Siegmund Frh. v. Dietrichstein, 1685 an Leopold Frh. v. Ruessenstein, 1688 an Johann Anton Reichsritter v. Wenzelsburg und 1696 an das Stift Herzogenburg. Dieses veräußert Primmersdorf 1851 an Johann Nepomuk Reichsritter v. Grosser, dieser 1859 an Wilhelmine v. Hermansdorf, 1870–1895 ist schließlich Alfred v. Hermansdorf nachweisbar.
Text M.J.
Lage/Baubeschreibung Das heutige Schloss Primmersdorf liegt in der gleichnamigen KG, am linken Ufer der Thaya, unmittelbar an der Bundesstraße von Drosendorf nach Raabs. Die Lage der urspr. Burg von Primmersdorf ist gegenwärtig noch nicht eindeutig geklärt. Ältere Forscher vermuten sie auf der sog. „Brandstatt", südl. des heutigen Schlosses. Jüngst konnten hier auf Parzelle Nr. 48 Keramikfunde festgestellt werden, die vom 11./12. Jh. bis um 1500 datieren. Das heutige Schloss wäre folglich ein standortverschobener Nachfolgebau der Zeit um 1667. Der 4-flügelige, 1–2-gesch. Hauptbau umschließt einen nicht ganz regelmäßigen Innenhof. Über dem 1-gesch. W-Trakt erhebt sich der 3-gesch., zentrale Torturm. Im S-Trakt liegt die um 1724 errichtete Kapelle. Westl. und nördl. befinden sich angeschlossene Wirtschaftsbauten des 17.–19. Jhs. Der gesamte Komplex ist stark durch romantisierende Umbauten des frühen 20. Jhs. und durch die modernen Restaurierungen der jüngsten Zeit geprägt.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Burg abgekommen. Schloss privat bewohnt, bei Voranmeldung zu besichtigen.
Touristische Infrastruktur Das modern restaurierte Schloss dient mehreren Privatparteien als Wohnung und als Künstleratelier. Eine Besichtigung ist bei entsprechender Anmeldung möglich.
Gasthäuser GH Pölzer in Eibenstein, GH „Zur Goldenen Krone" in Raabs.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 101
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 298 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 409 f.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 173
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 903 f.
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 185
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 35/1996, 568 ff.
  • Lehenbuch Albrecht III. 1380–95. HHStA Hs. Böhm Suppl. 421, Blau 530, 45
  • Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Waidhofen an der Thaya. Österreichische Kunsttopographie VI, Wien 1911, 113 f.
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 83
  • Alphons Žák, Eibenstein und Primmersdorf. Zwei Schlösser und Orte an der Thaja im Waldviertel. Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich N. F. 29, Wien 1895, 173–462
  • Alphons Žák, Regesten zur Geschichte von Eibenstein und Primmersdorf. Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich N. F. 30, Wien 1896, 456–478, 456–478
Primmersdorf. Stich von G. M. Vischer (1672) - © Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Primmersdorf. Stich von G. M. Vischer (1672)
© Digitalisierung: Thomas Kühtreiber