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Hauptburgenname Purk
ID 2183
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Purk
OG/MG/SG Kottes-Purk
VB Zwettl
BMN34 rechts 673743
BMN34 hoch 367749
UTM 33N rechts 522306.42
UTM 33N hoch 5365622.16
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte W. Pongratz gibt Hinweise der älteren Literatur weiter, worin für Purk der Bestand einer frühen Burganlage im Kirchenbereich, einer sog. „Burg-Kirchen-Anlage" vermutet wird. Die Siedlung liegt in jenem Gebiet, das im Hochmittelalter „Grie" genannt wird. Im 11. Jh. ist diese Gegend noch weitgehend unbesiedelt. Mgf. Leopold III. übergibt um 1120 das „praedium ad Grie" (ein Gut, Herrenhof), welches er von Waldo von Reun erhalten hat, seiner Schwester Gerbirga. Diese erbaut hier eine Kirche und übergibt den Besitz in der Folge dem Kloster Göttweig. Ältere Forscher versuchen nun diesen Kirchenbau und den Sitz, wo sich Gerbirga nach der Vertreibung ihres Gemahls Boriwoy v. Böhmen zeitweilig aufgehalten hat, mit Purk zu identifizieren. Adelige, die sich nach „Grie" nennen, sitzen auf der etwas später erbauten Burg Ranna. Eindeutige Nachweise zu Purk fehlen jedoch. Der Ort war bis M. d. 19. Jhs. Göttweiger Besitz.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Eine mögliche ehem. Burganlage in Purk wäre im Bereich der Pfk. Hl. Martin, in ortsdominierender, siedlungsumgebener Höhenlage auf einem besonders im N und W zum Purkbach steil abfallenden Felshügel gelegen, rekonstruierbar. Der Kirchhügel mit der zentral liegenden, von Friedhof und einer polygonalen Ummauerung umgebenen Kirche wird von Schwammenhöfer als Kernwerk angesprochen. Zwischen einem weiteren, kleineren Felshügel im NO liegt ein ca. 40 m Durchmesser aufweisendes Plateau mit dem ehem. Pfarrhof, das mglw. als ehem. Wirtschaftsareal gesehen werden kann. Die Kirche selbst ist eine urspr. 3-schiffige, basilikale Anlage der Romanik mit Chorquadrat und Halbrundapsis, die got. und barock erweitert und verändert wurde. Bemerkenswert sind die anlässlich einer Restaurierung freigelegten Rundbogenfenster des Mittelschiffes und der Seitenschiffe sowie das rom. N-Portal, deren Formen auf das 12. Jh. weisen. Die großzügige Kirchenanlage könnte in Verbindung mit dem 3-teiligen, ausgedehnten Areal auf einen relativ frühen, gut ausgebauten Sitz hinweisen.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Möglicher Burgstall am Kirchhügel von Purk, tlw. frei zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 16
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 182 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 244 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 918 f.
  • Alois Plesser, Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Pöggstall. Österreichische Kunsttopographie IV, Wien 1910, 192 ff.
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 104
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 59
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 195