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Hauptburgenname Reinegg
ID 2205
Objekt Burgstall
KG Waldreichs
OG/MG/SG Pölla
VB Zwettl
BMN34 rechts 679212
BMN34 hoch 384215
UTM 33N rechts 527485.13
UTM 33N hoch 5382173.32
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt PKW: Unterhalb der Burg Ottenstein zweigt von der B 38 die Straße (am S-Ufer des Stausees Dobra) Richtung Krumau am Kamp ab, an der sich nach etwa 4 km, nach der 2., scharfen Rechtskurve, eine kleine Parkmöglichkeit befindet. Von hier führt ein Fußweg zum nahen Ufer des Stausees mit dem Burghügel. RAD: Der „Kamptalweg" führt hier am S-Ufer des Stausees vorbei.
Geschichte Außer einer Nennung im Jahr 1460, als K. Friedrich III. dem Vinzenz Stodolegk den „Purgkstal zu Reinegk" verleiht, sind keine urk. Nachrichten bekannt. Die Anlage muss demnach frühzeitig aufgegeben worden sein.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die Reste der einstigen Höhenburg liegen 7,9 km südwestl. von Neupölla bzw. 2,7 km ostsüdöstl. der Burg Ottenstein, auf einer kleinen überwaldeten Halbinsel im Stausee Dobra. Urspr. ist von einer Spornlage bzw. einer Rückfallkuppe am rechten Ufer des Kamps auszugehen. Durch das Aufstauen des Flusses befindet sich das Burgareal heute nur noch wenige m über dem Wasserspiegel. Die kleine felsige Rückfallkuppe ist mit Schutthügeln und verstürzten, aus dem Verband gelösten Mauerteilen bedeckt. Nach den erschließbaren großen Mauerstärken könnten sie z. T. von einen turmartigen Bau stammen. Geringe Spuren an der W- und S-Seite der Kuppe deuten auf einen ehem. Bering. Der eingeschränkte Bauplatz ließ verm. nur eine kleine, einfach ausgestattete Anlage zu. Die Schalen der verstürzten Mauerteile zeigen ein lagerhaftes, grobblockiges Bruchsteinmauerwerk, das tlw. noch Einzellagen aufweist und durchaus in die 1. H. d. 13. Jhs. zu datieren ist. An der westl. Zugangsseite, wo das Vorgelände leicht überhöht, ist eine doppelte, im Bogen verlaufende Wall-Graben-Anlage angelegt. Der Wall spaltet sich am südl. Ende in 2 parallele Züge auf. Der innere Graben ist gegenüber dem äußeren wesentlich tiefer und ausgeprägter erhalten. Beide werden bei hohem Wasserstand tlw. vom Stausee überflutet. Westl. und nordwestl. der Wall-Graben-Anlagen erstreckt sich ein flaches Plateau, auf dem sich der Wirtschaftsbereich der Burg befunden haben könnte. Im Bereich der Burganlage wurden 1993 und 1998 Keramikscherben aufgelesen, die vom 12./13.–14./15. Jh. datieren. Die Fundstreuung reicht auch über eine Fläche von 50–100 m im SO der Burg, sodass auch hier noch Gebäude vermutet werden können. Die Burg ist somit nicht, wie bei Pongratz/Seebach angegeben, im Stausee „verschwunden“.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Stark verfallene Burgruine, frei zugänglich.
Touristische Infrastruktur Die Reste der stark verfallenen kleinen Burganlage befinden sich auf einer romantisch gelegenen Halbinsel und sind ganzjährig frei zugänglich.
Gasthäuser Schlossrest. Ottenstein, Bootsbetrieb-Terrassencafé Ottenstein.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 33
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 278
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 380 f.
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 38/1999, 898 ff.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 V, R 166
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 175
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 204
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), 1466,10
Reinegg. Mauerversturz der Burg (1994) - © Gerhard Reichhalter
Reinegg. Mauerversturz der Burg (1994)
© Gerhard Reichhalter