Hauptburgenname
Reitzenschlag
ID
2211
Objekt
Burgstall
Adresse
3874 Reitzenschlag 31
KG
Reitzenschlag
OG/MG/SG
Litschau
VB
Gmünd
BMN34 rechts
658758
BMN34 hoch
423779
UTM 33N rechts
506352.04
UTM 33N hoch
5421354.41
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Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
1351–1363 wird Andre Fuchs v. Reitzenschlag als Bgf. v. Litschau erwähnt. Zu Beginn des 17. Jhs. werden Rudolf und Andreas Morakschi zu Litschau mit dem Gut Reitzenschlag belehnt. Nach schweren Beschädigungen von 1619 wird der Bau wieder instand gesetzt. 1626 ist Jeremias Peiger Inhaber der Hft. Heutiger Eigentümer ist Franz Löffler.
Text
G.R., T.K.
Lage/Baubeschreibung
Reitzenschlag liegt 2,7 km östl. Litschau. Die ehem. Burg- bzw. Schlossanlage befand sich im Bereich des Gehöftes Reitzenschlag Nr. 31, an der Ortsdurchfahrt im SO des Dorfes. Das heutige 1-gesch., von Scheunen umgebene Wohnhaus liegt im südl. Bereich des Kernwerkes einer kleinen, hausbergartigen Anlage. Das massiv gebaute Haus ist nach Auskunft des Eigentümers nur im südöstl. Teil unterkellert, bei Erdarbeiten wurden auch Reste eines rechteckigen Gebäudes aufgedeckt. Das pyramidenstumpfförmige Kernwerk besitzt nach dem Bericht Schwammenhöfers eine Plattform von ca. 20 x 15 m Größe und war urspr. allseitig von einem Wassergraben umgeben, der im O durch einen aufgeschütteten Wallring gebildet wird. Der heute noch ca. 3 m tiefe Graben hat eine Sohlbreite von 5 m, führt aber kein Wasser mehr. Die Anlage erreicht einen Gesamtdurchmesser von ca. 55 m. Durch die heute von N heranführende Zufahrt sind örtliche Bereiche des Grabens verebnet. Im W, im Bereich der jetzigen Häuser Nr. 11 und 43, rekonstruiert Schwammenhöfer den ehem. Meierhof der Anlage. Durch die Ansicht Vischers von 1672 ist die Anlage gut nachvollziehbar: Inmitten eines rechteckigen Wassergrabens liegt ein kleiner, 2-gesch., 4-flügeliger Schlossbau, vom vorgelagerten, 3-flügeligen Wirtschaftshof führt eine Brücke zum Wohnbau auf dem Kernwerk.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Gut erhaltene, gut erkennbare hausbergartige Anlage auf Privatgrundstück, von kleinem bäuerlichen Wohnhaus überbaut. Nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
- Stephan Biedermann, Der Adelssitz von Reitzenschlag, ein Teil-Lehen der Grafschaft Litschau. Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 9, Wien–Krems 1974
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 79 f.
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 226 f.
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 311 f.
- Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 45
- Josef Krinninger, Wasserschlösser. In: Eduard Stepan (Hg.), Das Waldviertel 7, Geschichte Bd. 1, Wien 1937, 209–220, 219
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 176
- Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 208
- Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 62
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 96
- Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 211
- Ralf Wittig, Ehemaliges Schloss von Moidrams. Renovierung 1991–1996. In: Südliches Waldviertel. Denkmalpflege in Niederösterreich 27, St. Pölten 2002, 45, 36