Bitte aktivieren Sie Javascript! Andernfalls kann es sein, dass Inhalte der Website nicht richtig angezeigt werden.

Hauptburgenname Rietenburg
ID 2216
weitere Burgennamen Riedenburg, Treuefelsen
Objekt Burgstall
KG Horn
OG/MG/SG Horn
VB Horn
BMN34 rechts 700950
BMN34 hoch 391050
UTM 33N rechts 549091.15
UTM 33N hoch 5389383.76
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Vom Horner Stadtzentrum führt die Rietenburggasse bis zum jüdischen Friedhof, von hier ein kurzer Wanderweg (Weitwanderweg Nr. 631) zur Burgstelle.
Geschichte Ab 1144 sind Adelige, die sich nach der Burg nennen, urk. nachweisbar. Noch vor 1175/76 tritt ein „Wipoth von Rietenburch“ urk. in Erscheinung. 1209 wird ein „Kunradus de Rietenburc“ und 1232 ein „Heinrich von Rietenburch“ urk. erwähnt. 1235/45 wird die gfl. Hft. „Rietenburch" genannt. Während Plesser den Bestand der Burg bis in das 13. Jh. annimmt, ist sie laut anderen Berichten bis in das 15. Jh. urk. genannt. Hier muss jedoch mit Verwechslungen mit der bis in die Neuzeit genannten Pfarre Rietenburg gerechnet werden. Eine „Niklaskapelle" wird 1786 profaniert.
Text G.R., K.Ki.
Lage/Baubeschreibung 1,1 km südöstl. der Pfk. von Horn springt am linken Ufer der Taffa ein schleifenförmig umflossener Felssporn vor, der sog. „Treuefelsen", worauf sich eine hma. Burganlage befand. Das Plateau des Sporns steigt pultartig gegen N an. Nördl. und westl. fällt es mit senkrechten, zerklüfteten Felswänden zum Fluss ab, südl. jedoch nur mäßig steil. Das ca. 70 x 40 m große Burgareal wird östl. durch einen ca. 80 m langen, 4–5 m tiefen und 5–7 m breiten, ausgeschrämten Halsgraben vom Hinterland getrennt. Aigner und Schwammenhöfer, die die Anlage verm. erstmalig beschrieben haben, nehmen den Standort der eigentlichen Burg am erhöhten, nördl. Bereich des Sporns an, der hier steil zur Taffa abbricht. Über der burgseitigen Flanke des Grabens sind in beträchtlicher Länge Mauerreste zu sehen, deren Mauerstruktur wohl bereits sma. Ursprungs ist. Auf einer nordöstl. Terrasse, unterhalb des vermuteten Kernbereiches, sind aufgehende Mauerreste eines kleinen, gewölbten Gebäudes vorhanden, das einstimmig nicht in die Frühzeit der Burg datiert wird. Ein nördl. davon verlaufender, stark verstürzter Mauerzug begrenzte die Terrasse und die Ausmündung des Halsgrabens gegen den Abfall im N. Knapp nördl. der ehem. Burg liegt am gegenüber liegenden Ufer der Taffa, am Rand des südl. zum Fluss abfallenden Plateaus, der jüdische Friedhof mit einer kleinen, urspr. ma. Kapelle, deren Polygonalchor aus der Friedhofsmauer zum Tal vorragt. Der Chor sitzt auf einer halbrund ausgebildeten Basis, die eine urspr. Halbrundapsis vermuten lässt. Ob dieser Sakralbau einen Bezug zur Burg besaß, muss offen bleiben.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Burgstall mit geringen Mauerresten, frei zugänglich.
Literatur
  • Martin Aigner, ungedruckte Manuskripte und Vermessungspläne zu Niederösterreichischen Burganlagen, (Rietenburg)
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 67
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 164
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 215 f.
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 24–25/1985–86, 345
  • URL www.monasterium.net, Bestände Lilienfeld, OCist; Zwettl, OCist
  • Erich Rabl, Riedenburg – einst Burg und Pfarre nahe der Stadt Horn. Beiträge zur Geschichte des Taffatales. Mühlen – Riedenburg – Jüdischer Friedhof, Horn 1990, 33–46
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 26
  • Benedikt Wagner, Poigen, der alte Name von Altenburg. In: Fundort Kloster. Archäologie im Klösterreich. Fundber. Österr. Materialheft A 8, Wien 2000, 37–47, 41 f.
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 214