Hauptburgenname
Rorregg
ID
2221
weitere Burgennamen
Rohrhof, Rohrfeld
Objekt
Schloss
Adresse
3683 Rorregg 60
KG
Kapelleramt
OG/MG/SG
Yspertal
VB
Melk
BMN34 rechts
655614
BMN34 hoch
351734
UTM 33N rechts
504467.51
UTM 33N hoch
5349302.27
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Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
Der Hof zu „Rorveld" wird 1411 von Hzg. Albrecht V. an Vinzenz Potschacher verliehen. Hertl v. Arndorf verkauft den Hof 1430 an Albrecht V. 1450 ist das „Schloss Rorreckh" der Pfarre St. Oswald zinspflichtig. 1451 erscheint als Eigentümer Oswald Egger. Stephan Pentzinger verkauft den Hof an Hans Hofmann und befreit den Besitz 1505 von der Lehenschaft. K. Ferdinand I. verleiht den Besitz 1540 an Augustin Haidenhofer, der das zwischenzeitlich verödete Gebäude wieder instand setzt. 1564 wird der Hof neuerlich von der Lehenschaft befreit und darauf von den Hrn. v. Prösing gekauft. 1592 gelangt der Besitz an Kaspar v. Roggendorf, 1600 an die Hoyos zu Persenbeug, die um 1609 einen durchgreifenden Neubau durchführen. 1619 wird das Schlösschen von kaisl. Truppen geplündert. Später wird der Sitz Zentrum der Hft. Yspertal. Um 1670 sind weitere Umbauten verzeichnet. Renovierungen erfolgen 1955. Heute ist das Schloss Teil des Habsburg-Lothring'schen Gutes Persenbeug.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
Der schlossartige Ansitz, Kapelleramt Nr. 1 und 2, der heute den Weiler Rorregg bildet, liegt 1,7 km nordnordwestl. von Altenmarkt auf einem breitgelagerten, von NW herabziehenden Ausläufer des Schöberlberges (Kote 970). Der kleine schlossartige, 3-gesch. Bau mit Walmdach, stammt vorwiegend aus dem frühen 17. Jh., überbaut nach Pongratz/Seebach jedoch sma. Bauteile des ehem. Sitzes. Die O-Front des weitgehend durch Geschoßbänder, Ortquaderung und geputzte Fensterrahmungen gegliederten Baues ist durch einen kleinen Turm mit Uhr und Laternenhaube oberhalb des Tores betont. Eine schwache Umfassungsmauer mit runden Ecktürmchen und Schlüssellochscharten umgibt als traditionelle „Wehrarchitektur" des 17. Jhs. den Bau. Südl. schließt der ehem. Wirtschaftsbereich mit 1- und 2-gesch. Verbauung an, die z. T. noch aus dem 17. Jh. stammt. Ca. 250 m südl. des Schlosses liegt an der Zufahrt das ehem. „Dienerhaus", Schlossstraße 20, das mit dem Wohnhaus und Wirtschaftsgebäuden eine mehrseitige Hofanlage des 19. Jhs. bildet.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 7
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 427 f.
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 586 f.
- Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 179
- Gerhard Floßmann, Der Bezirk Melk – Herzstück Niederösterreichs. Band II einer Bezirkskunde. Melk 1994, 381
- Gerhard Floßmann, 1000 Jahre Nochilinga 998–1998. Die Geschichte einer Region. Dorfstetten–Nöchling–St. Oswald–Yspertal 1998, 218 ff. und 850 ff.
- Alois Plesser, Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Pöggstall. Österreichische Kunsttopographie IV, Wien 1910, 48 f.
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Ysper – Pöggstall – Weiten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/2 (Birken-Reihe), Wien 1972, 102 ff.
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 98