Hauptburgenname
Schaustein
ID
2232
weitere Burgennamen
Lauschstein, Lauschberg
Objekt
Hausberg
KG
Stiegeramt
OG/MG/SG
St. Oswald
VB
Melk
BMN34 rechts
651662
BMN34 hoch
347320
UTM 33N rechts
500594.79
UTM 33N hoch
5344822.62
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
An der Straße von St. Oswald nach Waldhausen beginnt kurz nach der Brücke über den Loseneggerbach (ca. 2,7 km westl. von St. Oswald) der Wanderweg zur Loseneggerklamm, von hier ist die Anlage in südl. Richtung (ca. 300 m) durch den Wald zu erreichen.
Geschichte
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Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
Die Anlage liegt 2,6 km westsüdwestl. der Kirche von St. Oswald auf dem Schaustein bzw. Lauschstein, der südl. der Straße oberhalb der Klamm des Loseneggerbaches aufragt. Die Morphologie des überwaldeten Burghügels ist auf der ÖK 50/Blatt 35 gut erkennbar. Er ist durch relativ ebenes Gelände mit dem nördl. heranziehenden Rücken verbunden, fällt sonst jedoch mit bewaldeten Steilhängen ab, besonders östl. zum Tal des Loseneggerbaches. Die Anlage ist an das südl. Ende der Höhe vorgeschoben. Zentrum ist ein NW-SO-orientiertes, ovales Kernwerk, das Schwammenhöfer mit einer Größe von ca. 28 x 12 m beschreibt. Am Plateau und an den steil abfallenden Flanken tritt mehrfach der anstehende Fels zutage, so auch eine erhöhte Felskuppe im NW, in deren Bereich deutlich Mauerschutt zu sehen ist. Im 19. Jh. soll noch Mauerwerk vorhanden gewesen sein, das 1848 zur Materialgewinnung abgetragen wurde. Der Bereich bezeichnet die Stelle eines massiven Gebäudes, doch lassen sich das von Seebach rekonstruierte Feste Haus und weitere Befunde nicht mehr nachvollziehen. Das Kernwerk wird von einer konzentrischen Wall-Graben-Anlage umschlossen, deren Wallkrone sich an der nördl. Zugangsseite deutlich erhöht. Am östl. Steilabfall zum Loseneggerbach ist das Außenwerk nur noch als breite Wallstufe erhalten. Dem bergseitigen Wallbogen ist eine deutliche Terrassenstufe vorgelegt, eine weitere Stufe umzieht die gesamte W- und S-Seite. Ein breiter, verm. großteils natürlicher Einschnitt trennt die Anlage vom nördl. Rücken. Die hier von Seebach und Schwammenhöfer etwas divergierend eingezeichneten Wallanlagen sind stark verebnet und sollen auf eine ältere, vormittelalterliche Wallanlage zurückgehen. Durch den starken, aber zumeist aus Hochwald bestehenden Bewuchs ist die unberührt erhaltene Anlage sehr übersichtlich und beeindruckt durch ihre Ausdehnung und Mächtigkeit. Datierungsansätze müssen mangels schriftlicher und archäologischer Quellen vorerst unterbleiben, da die Laufzeit derartiger Anlagen mitunter sehr weiträumig anzusetzen ist.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Gut erhaltene, große Hausberganlage. Frei zugänglich.
Literatur
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 377
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 516 f.
- Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 45
- Fritz Felgenhauer, Der Schaustein zu St. Oswald. Österreichische Zeitschrift für Vermessungswesen und Photogrammetrie 71, Wien 1983, 184–186
- Gerhard Floßmann, Der Bezirk Melk – Herzstück Niederösterreichs. Band II einer Bezirkskunde. Melk 1994, 393
- Gerhard Floßmann, 1000 Jahre Nochilinga 998–1998. Die Geschichte einer Region. Dorfstetten–Nöchling–St. Oswald–Yspertal 1998, 641
- Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon. Würzburg 1994, 539
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Ysper – Pöggstall – Weiten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/2 (Birken-Reihe), Wien 1972, 109 f.
- Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 215
- Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 67