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Hauptburgenname Scheutz
ID 2233
weitere Burgennamen Scheitz, Hausberg
Objekt Burgruine
KG Scheitz
OG/MG/SG Lichtenau im Waldviertel
VB Krems-Region
BMN34 rechts 679074
BMN34 hoch 371125
UTM 33N rechts 527575.37
UTM 33N hoch 5369088.89
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Bei der Brücke über die Große Krems, 1,2 km südwestl. von Scheutz, den Wanderweg nördl. entlang des Flusses nehmen und nach dem Steg den linkerhand vorspringenden Sporn ersteigen.
Geschichte Der Name wird 1216 erstmals genannt, zu jener Zeit ist die Burg mglw. im Besitz des gleichzeitig als Inhaber von Göttweiger Gülten in Scheutz genannten Ulrich Trumil. Vor 1322 ist Scheutz im Besitz des Ulrich v. Maissau, dem die Neidegger folgen. 1375 verpflichtet sich Ulrich v. Neidegg zu Brunn am Walde, seinen Besitz in Scheitz samt einer dort gelegenen Mühle dem Stift Göttweig um 40 lb d zu verkaufen. E. d. 14. Jhs. ist die Anlage verm. bereits verödet.
Text G.R., A.H.Z.
Lage/Baubeschreibung Die Burgstelle liegt 2,9 km südsüdwestl. von Lichtenau im Waldviertel, 1,2 km südwestl. des Dorfes Scheutz, rund 550 m nordwestl. der Brücke über die Große Krems beim „Brauhaus“. Hier springt am linken Ufer ein schmaler Felssporn vor, der 3-seitig vom Fluss umspült wird und am talseitigen Ende ein kleines horizontales Plateau bildet. Es zeigt allseitig Reste eines relativ regelmäßig verlaufenden Berings, der eine trapezförmige Fläche von 24 m Länge und 8–15 m Breite umschließt. Die besonders an der O- und S-Seite noch relativ gut erhaltenen und bis zu 1,50 m hohen Mauern zeigen eine Stärke von durchschnittlich 1,20 m, an der nördl. Zugangsseite dürfte sie rund 1,50 m betragen haben. Von der ehem. Innenbebauung waren bis vor wenigen Jahren noch Schutthügel zu sehen. Durch Planierungsmaßnahmen für die Einrichtung eines Umkehrplatzes für Forstfahrzeuge sind sämtliche Binnenstrukturen mittlerweile zerstört worden. Die Mauern zeigen ein durchwegs lagiges Mauerwerk aus plattigem bis blockigem Gneisbruchstein und wenigen Zwickelsteinen, das eine Datierung im späten 12. Jh. bzw. um 1200 zulässt. Ein noch schwach erkennbarer Graben trennte ein nördl. vorgelegtes, ca. 12 x 8 m großes Vorwerksplateau ab, das westl. mit einer Felskante abbricht. Davor liegt der 2. Abschnittsgraben der Burg, weitere 20 m davor der nur noch schwach ausgeprägte 1. Abschnittsgraben. Auch diese Befunde sind durch den Forststraßenbau massiv beeinträchtigt. Keramikscherben und weitere Kleinfunde vom Burgberg datieren in das 12. Jh.
Text G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Stark verfallene Burganlage, frei zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 16
  • Kurt Bors, Neue Perspektiven zur Siedlungsgenese im mittleren Waldviertel. Geografisch-archäologische Untersuchungen zur mittelalterlichen Entwicklung der Dörfer in der Marktgemeinde Lichtenau bei Gföhl. Das Waldviertel 57/4, Horn 2008, 435–470, 446–448
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Fassbinder, Burgen und Schlösser zwischen Gföhl, Ottenstein und Grafenegg. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 17 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 43 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 225
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 307
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 45
  • Adalbert Fuchs (Bearb.), Urkunden und Regesten zur Geschichte des Benedictinerstiftes Göttweig, 1. Theil: 1058–1400. Fontes Rerum Austriacarum II/51, Wien 1901, Nr. 693
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 26/1987, 266
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 23/1984, 327
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 30/1991, 337
  • Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon, Ergänzungsband. Berlin 1999, 89
  • Alois Plesser, In Vergessenheit geratene Burgen und Schlösser des Waldviertels. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 2, 1904/05, Wien 1905, 10–15, 22–26, 81–87, 136–137, 183–186, 12 f.
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 216
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 101
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 228
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), 1589,20
Scheutz. Der N-Teil des O-Berings (2001) - © Gerhard Reichhalter
Scheutz. Der N-Teil des O-Berings (2001)
© Gerhard Reichhalter
Scheutz. Außenansicht des O-Berings (2001) - © Gerhard Reichhalter
Scheutz. Außenansicht des O-Berings (2001)
© Gerhard Reichhalter
Scheutz. Außenansicht des O-Berings (2005) - © Thomas Kühtreiber
Scheutz. Außenansicht des O-Berings (2005)
© Thomas Kühtreiber