Hauptburgenname
Schickenhof
ID
2234
Objekt
Schloss
Adresse
3910 Schickenhof 5
KG
Schickenhof
OG/MG/SG
Zwettl
VB
Zwettl
BMN34 rechts
659564
BMN34 hoch
386230
UTM 33N rechts
507814.41
UTM 33N hoch
5383844.24
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
1220 wird der Ritter „Pilgrim Schike" genannt, ein Lehensritter der Ottensteiner. In jenem Jahr stiftet Otto v. Ottenstein den Hof zur Wiedergutmachung diverser Schäden dem Stift Zwettl. Um 1327 ist der „Schickenhof" bereits in einem Zwettler Verzeichnis zu finden. Im 16. Jh. gelangt der Hof an Joachim Stokhorner v. Starrein, 1588 an Achaz v. Landau, der den Bau 1604 wieder instand setzt. Ab 1623 ist er im Besitz von Christoph Pruckner, danach sind Tobias und Georg Pachmayr Inhaber. Im Dreißigjährigen Krieg wird der Hof zerstört und danach wieder aufgebaut. 1757, nach mehrmaligem Besitzerwechsel, verkauft Katharina v. Goldenstein den Hof an Leopold Gf. v. Schallenberg auf Rosenau. 1868 geht er an Mathias Ritter v. Schönerer, 1938 an die Deutsche Ansiedlungsgesellschaft und 1943 an Baron Ludwig v. Lazarini, dessen Nachfahren noch heute Grundeigentümer sind.
Text
G.R., T.K,
Lage/Baubeschreibung
Die schlossartig ausgebaute Gutshofanlage liegt in der Rotte Schickenhof, 4,6 km westl. von Zwettl, unmittelbar an der Landesstraße von Zwettl nach Groß-Gerungs. Nach Pongratz/Seebach war der Vorgänger des Gutshofes ein kleinräumiger Wehrbau („Festes Haus"), Sitz eines Lehensritters der Kuenringer. Der heutige Komplex resultiert aus der Bautätigkeit des beginnenden 17. Jhs. und ersetzt den verm. ortsgleichen, heute abgekommenen ma. Bau. Zu dieser Zeit entstand die 3-flügelige, 2-gesch. Anlage mit risalitartigen Ecktürmen und einem rechteckigen Innenhof, die trotz Zerstörungen und diverser Umbauten des 18./19. Jhs. noch heute erhalten ist. 1998 wurden im Zuge von Revitalisierungsarbeiten z. T. barocke Fresken freigelegt.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Privat bewohnte Schlossanlage, nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 84
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 444
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 607 f.
- Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1029
- Paul Buberl, Die Denkmale des politischen Bezirkes Zwettl. Österreichische Kunsttopographie VIII, Wien 1911, 361 ff.
- Walter Pongratz, Hans Hakala (Hg.), Zwettl – Niederösterreich II. Die Gemeinde. Zwettl 1982, 536 ff.
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 122 f.
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 107
- Ralf Wittig, Ehemaliges Schloss von Moidrams. Renovierung 1991–1996. In: Südliches Waldviertel. Denkmalpflege in Niederösterreich 27, St. Pölten 2002, 45, 38