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Hauptburgenname Schlickendorf
ID 2239
weitere Burgennamen Sedelmayerhof
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm, stark umgebaut
Adresse 3494 Schlickendorf 9
KG Schlickendorf
OG/MG/SG Gedersdorf
VB Krems-Region
BMN34 rechts 703886
BMN34 hoch 363173
UTM 33N rechts 552511.42
UTM 33N hoch 5361573.34
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Die 1. Nennung der Siedlung, die im seit der M. d. 11. Jhs. nachweisbaren Einflussgebiet Ebersbergs an der Kampmündung liegt, erfolgt vor 1139. Seit 1193 ist das Salzburger Domkapitel hier begütert. Um 1193/1200 wird „Sigemunt de Slichinesdorf“ urk. genannt, 1281 erscheint weiters ein Eberhard, 1311 ein Dietrich. 1301 verkauft der niederadelige Göttweiger Klient Friedrich Schwanz seinen Hof in Schlickendorf an das Kloster Ebersberg. 1368 nennt sich Ulrich d. Ortendorfer von „Slichendorf“. 1440 kommt der halbe Hof an den Propst v. Herzogenburg, die 2. Hälfte ist noch 1447 im Besitz von Georg Grabner, der sich nach Schlickendorf zubenennt (StiA Herzogenburg, H. Nr. 457 und vgl. NÖLA, Hs. 78/3, pag. 641). 1591 ist Wolf Christoph v. Mamming als Besitzer genannt. Als letzte Eigentümerin erscheint Christine Munk.
Text G.R., A.H.Z.
Lage/Baubeschreibung Schlickendorf liegt rund 1,6 km ostnordöstl. von Theiß im ehem. Augebiet der Kampmündung. Der ehem. Adelssitz ist nach Buchmann/Faßbinder im Bereich des heutigen „Sedelmayerhofes“, Schlickendorf Nr. 9, zu suchen, der isoliert am N-Rand des Dorfes situiert ist und bis in die jüngere Vergangenheit als Gasthof („Gasthaus zum Schlickenhof“) in Verwendung stand. Der heute völlig erneuerte Hof bildet eine 3-flügelige, 1-gesch. Anlage, bestehend aus einem längeren S-Trakt und 2 kurzen Flügeltrakten im W und O. Der Bau war früher um ein Geschoß höher und besitzt noch heute tiefe, unterirdische Räume. Trotz der nachweisbaren Altsubstanz lässt der heutige Zustand keine weiterführenden Befunde zu. Die Parzellengrenzen lassen eine ehem. 4-seitige Anlage mit östl. gelegener Einfahrt rekonstruieren, deren nördl. Teile offensichtlich abgetragen wurden. Der Bau wird von überwaldeten Parzellen umgeben, deren Grenzen mehrere konzentrische Ringe bilden, die – was auch Luftbilder durch Bewuchsmerkmale erkennen lassen – eine mehrfache Wall-Graben-Anlage rekonstruieren lassen. Aufgrund der Niederungslage kann von einer ehem. Wasserburg ausgegangen werden.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 50
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Faßbinder, Burgen und Schlösser zwischen Krems, Hartenstein und Jauerling. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 16 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 109 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 122
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 154 f.
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, Nr. 81