Hauptburgenname
Schwarzau
ID
2247
Objekt
Burgruine
KG
Schwarzau
OG/MG/SG
Artstetten-Pöbring
VB
Melk
BMN34 rechts
665481
BMN34 hoch
349013
UTM 33N rechts
514375.32
UTM 33N hoch
5346754.37
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
PKW: Schwarzau ist über Nebenstraßen von der Weitentalstraße (B 216) zu erreichen, vorzugsweise von Pöggstall in südl. Richtung (ca. 7 km). Parkmöglichkeiten finden sich im Ortsgebiet. RAD: Von Artstetten, Station des „Waldviertelweges“, führt eine lokale Radroute über Schwarzau ins Weitental.
Geschichte
1179 erscheint in einer Urk. Hzg. Leopolds V. „Egelolf de Svarzahe". 1190 wird er abermals genannt und 1218/37 erscheinen weitere Mitglieder dieses Geschlechts. 1340/66 gehört die Burg Konrad Fritzelsdorfer „von Schwarza“ (s. Fritzelsdorf). Wie aus dem Ausbleiben der Nennungen ersichtlich ist, dürfte die Burg nach 1400 verfallen sein.
Text
G.R., A.H.Z.
Lage/Baubeschreibung
Das Dorf Schwarzau liegt 3,5 km nordnordwestl. von Artstetten. Die Burgruine befindet sich am südl. Ortsende auf einem niedrigen, über der Ortsstraße gelegenen Wiesenplateau Das kleine Kernwerk der Burg fällt südl. steil zum Schwarzaubach ab. Nördl. und westl. wird die Anlage von ausgeprägten Wall- und Grabenvorlagen gesichert, die im N doppelt ausgeführt, aber tlw. Verebnet sind. Die durch den Graben getrennte ebene Fläche im W der Burg rekonstruierte Seebach als ehem. Wirtschaftsareal. Weitere Annäherungshindernisse im O sind durch rezente Veränderungen (Straßeneinschnitt) verschwunden. Die eigentliche Burg auf dem Kernwerk bestand aus einem ehem. quadratischen oder rechteckigen, turmartigen Haus und einer nördl. anschließenden Vorburg. Vom Haus sind nur noch die 3-gesch. nördl. Hofmauer mit zentralem Hocheinstieg im Obergeschoß und die Ansätze der W- und O-Mauer erhalten. Von der Vorburg blieb nur der westl. Teil bestehen, der Reste eines Abtrittes und eines zinnengekrönten Wehrganges zeigt. Im Gegensatz zu früheren Datierungsansätzen ist das turmartige Haus nach der Mauerstruktur wohl erst in die 2. H. d. 13. Jhs. zu datieren, die mit einer deutlichen Baunaht ansetzende Vorburg entstand verm. nur kurze Zeit später, gegen E. d. 13./A. d. 14. Jhs. Nach Seebach wäre Schwarzau als früher Siedlungsaufschluss des 11. Jhs. mit siedlungsnahem, aus Sitz- und Wirtschaftsareal bestehendem Adelssitz zu sehen, der erst im 13. Jh. in Stein ausgebaut wurde.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Burgruine, zugänglich.
Touristische Infrastruktur
Die kleine Burgruine ist zumeist frei zugänglich.
Gasthäuser
GH „Zur Blauen Traube" in Pöggstall, „Josy's Schenke" in Würnsdorf.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 13
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 65 f.
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 74 f.
- Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 187
- Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1068
- Gerhard Floßmann, Der Bezirk Melk – Herzstück Niederösterreichs. Band II einer Bezirkskunde. Melk 1994, 323
- Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon. Würzburg 1994, 558
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Ysper – Pöggstall – Weiten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/2 (Birken-Reihe), Wien 1972, 111 ff.