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Hauptburgenname Turmhof
ID 2257
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse 3541 Senftenberg, Unterer Markt 33
KG Senftenberg
OG/MG/SG Senftenberg
VB Krems-Region
BMN34 rechts 692985
BMN34 hoch 368060
UTM 33N rechts 541531.5
UTM 33N hoch 5366267.9
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Über die Frühzeit sind keine urk. Nachrichten bekannt. Nach einer entsprechenden Bauzahl wurde das Gebäude um 1575 von Wisan(d)t wohl lediglich umgebaut oder überhaupt nur mit der vorliegenden malerischen Fassadenausstattung versehen. Von Paul und dessen dritter (?) Ehefrau Sibylla Wisan(d)t gelangt das Gebäude 1591 an Wisan(d)ts Enkeltochter (aus dritter Ehe?) Rosina und deren Mann, den Ratsbürger Paul Schrimpf, von denen es Pauls Sohn (aus 1. Ehe?) Wolf und dessen Frau Apollonia 1601 im Tausch erwerben. 1604 verkaufen sie das Gebäude an den Senftenberger Bäckermeister Hans Zeirl (auch: Zeiller), von dem es 1623 zusammen mit den ehem. rechts anschließenden 5 Kleinhäusern an den damaligen Inhaber von Senftenberg, Georg Kaspar von Neuhaus, veräußert wurde. Bis 1633/34 bleibt das durch den Neubau erweiterte Gebäude im Besitz des Georg Kaspar v. Neuhaus, von dem Senftenberg bereits 1627 an Hans Ulrich Fst. v. Eggenberg übergegangen war. Als Hofmeister des Eggenbergers in Senftenberg fungiert noch bis 1633 Hans Hase, dann wird auch dieses Haus an die Hft. Senftenberg verkauft, die darin den Amtssitz des Pflegers bzw. den Sitz der Starhemberg’schen Gutsverwaltung (1850–1984) einrichtet.
Text A.H.Z.
Lage/Baubeschreibung Als Bauherr des Gebäudes (Unterer Markt Nr. 33) wurde bislang aufgrund der mit „1575“ bez., mit Versinschriften angereicherten Fassadengestaltung (Sgraffito) der vormalige Senftenberger Pfleger und Hofrichter des Dominikanerinnenklosters Imbach, Paul Wisan(d)t, angesehen. Das Objekt weist jedoch mit dem breiten Flacherker im heute den linken Gebäudeteil ausmachenden Abschnitt und dessen verstäbten Fenstergewänden auf eine Entstehung wenigstens im 1. D. d. 16. Jhs. hin. Der heute mit dem älteren Objekt unter einer gemeinsamen Firstlinie vereinigte und durch die erst 1969 durchgeführte Angleichung der Fassadengliederung optisch stärker verbundene rechte Gebäudeteil wurde erst zwischen 1623/29, dem an der Fassade bez. Bauabschlussdatum, anstelle ehem. Kleinhäuser errichtet. Als Baurest der älteren (ma.) Substanz ist ein im Grundriss annähernd quadratischer Turm im Hintertrakt des heutigen rechten Gebäudeteils erhalten geblieben. An der zur Straße weisenden NO-Front zeichnet der rekonstruierte Sgraffitodekor einen breiten, relativ tief liegenden Bogen nach, der verm. kein Tor, sondern eher der Überfangbogen einer vermauerten Fenstergruppe einer Block- oder Bohlenstube war. Der Teil des Gebäudes müsste demnach sma. Substanz enthalten.
Text A.H.Z., G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • F[ranz] Be[icht], Senftenberg, Unterer Markt Nr. 33. In: Denkmalschutz – Denkmalpflege – Denkmalforschung. Tätigkeit des Bundesdenkmalamtes 1995. Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 50/4, Wien 1996, 335 [Restaurierungsnotiz]
  • F[ranz] Be[icht], Senftenberg, Unterer Markt Nr. 33. In: Denkmalschutz. Denkmalpflege. Denkmalforschung. Tätigkeit des Bundesdenkmalamtes 1997. Österrreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 52/1, Wien 1998, 103 [Restaurierungsnotiz]
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Faßbinder, Burgen und Schlösser zwischen Krems, Hartenstein und Jauerling. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 16 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 123 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 354
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 484
  • Andreas Zajic, Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, gesammelt unter Benützung älterer Vorarbeiten und bearbeitet von Andreas Zajic. Die Deutschen Inschriften 72, Wiener Reihe Bd. 3: Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich, Teil 3, Wien 2008, Kat.Nr. 274