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Hauptburgenname Siebenlinden
ID 2260
Objekt Burgstall
KG Siebenlinden
OG/MG/SG Schweiggers
VB Zwettl
BMN34 rechts 652231
BMN34 hoch 394022
UTM 33N rechts 500350.25
UTM 33N hoch 5391503.03
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Pongratz/Seebach vermuten in Siebenlinden eine ehem. im Verband mit der Pfk. befindliche Burganlage, die im 12. Jh. Sitz eines kuenringischen Lehensritters ist. Die Siedlung wird 1217 erstmals genannt. Mglw. wird die Burg E. d. 13. Jhs., im Zuge der Adelserhebungen, zerstört. 1319 wird nur noch vom „desertum locus castri" und vom „purchstal" berichtet. In jenem Jahr schenken die Buchberger den Burgstall dem Stift Zwettl. Ob der 1374 genannte „Jakob de Sybenlinden" und der 1429 genannte Hans d. „Sübenlintner" demnach noch auf der Burg sitzen, ist fraglich.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Siebenlinden liegt 4,3 km westnordwestl. von Schweiggers. Schwammenhöfer beschreibt – neben der Anlage beim Staudenhof (s. d.) – auch hier eine im Bereich der Pfk. befindliche hausbergartige Anlage. Die erhöht im N des Ortes situierte Pfk. Hl. Jakobus d. Ä. erhebt sich am S-Rand des ehem. Burgareals auf einer stützmauerumgebenen, tieferen Terrasse. Nach Schwammenhöfer ist das gesamte, ca. 60 x 36 m große, W-O-gerichtete Plateau nördl. oberhalb der Kirche als ehem. Burgbereich zu sehen, der noch tlw. von Wallstufen umgeben ist. Im Zentrum erhebt sich ein kleiner Hügel, der heute einen kleinen Pavillon trägt und im O geringe Reste von Mauerwerk zeigt. Zur südl. Kirche ist das Plateau von einer hohen, mehrfach abgewinkelten Futtermauer umgeben, die laut Dehio dem 19. Jh. entstammt, jedoch tlw. ma. Ursprungs sein könnte. Die Kirche besteht aus dem Langhaus und dem 1-jochigen Chor mit 3/8-Schluss, die durch Strebepfeiler gestützt werden. Der in der Spätgotik und im Barock stark veränderte Bau besitzt einen rom. Kern. Hinweise darauf sind das an der S-Seite des Langhauses freigelegte rom. Rundbogenfenster, das noch die primäre Röteldekoration zeigt, und das verm. rom. S-Portal. Die Angaben, wonach die einstige Burgkapelle auf dem Burgplateau im 18. Jh. abgetragen und als Ersatz die heutige Kirche errichtet wurde, erscheinen somit widersprüchlich. Wahrscheinlich ist der auf einem gesonderten Areal errichtete Sakralbau als die urspr. Burgkirche- bzw. Kapelle zu sehen, was für die postulierte „Burg-Kirchen-Anlage“ auch zu erwarten ist. Das gesamte Gelände ist stark überformt, z. T. durch jüngere Bebauungen, Terrassen und Wege. Ob hier Beziehungen zur Hausberganlage beim Staudenhof gegeben sind, ist unklar.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Bedingt erkennbare Burgstelle im Kirchenbereich, frei zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 83
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 349 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 476 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1086 f.
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 178
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 72/1
  • Wilhelm Zotti, Abgekommene Kirchen, Kapellen und Karner im Waldviertel, Beiträge zur Kirchengeschichte Niederösterreichs 4 (=Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 22), St. Pölten 2000, 105