Hauptburgenname
Koppenstein
ID
2261
weitere Burgennamen
Meisenbichelhof, Rabenstein, Staudenhof, Schlossberg
Objekt
Burgstall
KG
Siebenlinden
OG/MG/SG
Schweiggers
VB
Zwettl
BMN34 rechts
651781
BMN34 hoch
392593
UTM 33N rechts
499925.52
UTM 33N hoch
5390067.13
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
Von Siebenlinden zum „Staudenhof" fahren, von dort Fußweg (ca. 100 m) südwestl. in den Wald.
Geschichte
Über diese Burg gibt es keine urk. Nachrichten. Aus der Zeit um 1200 stammt die Bezeichnung der bereits frühzeitig dem Stift Zwettl gehörenden Gegend „in Koppenstaine". Nach der Verödung der Wehranlage übernimmt der nahe, ehem. Meierhof ihre Funktion. Im 14. Jh. sitzt dort eine niederadelige Fam., die sich nach dem Hof „Maysenpüchler" nennt. 1396 wird ein Simon d. Maysenpüchler urk. erwähnt. Die Fam. übt noch im 16. Jh. in Weitra das Landrichteramt aus. Im Laufe der Zeit wird der Hof mit unterschiedlichen Namen versehen: „Maisenpichelhof“, „Rabenhof“, „Landrichterhof“, „Koppensteinerhof“, seit M. d. 18. Jhs. „Staudenhof“. Das aus dem Mittelhochdeutschen stammende Wort „Koppe" bedeutet so viel wie „Rabe", was verschiedentlich die Vermutung hervorruft, der urspr. Name der Burg sei „Rabenstein" oder „Rabenburg" gewesen.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
Die kleine, gut erhaltene Wehranlage liegt 4,6 km westl. von Schweiggers oder 1,3 km südsüdwestl. von Siebenlinden, auf einem zum Tal des Glutschbaches vorspringenden Felssporn, dem „Schlossberg". Ca. 100 m nordöstl. erscheint auf der ÖK 50/Blatt 18 der „Staudenhof". Ein östl. an der Bergseite vorgelagertes, etwa 3-eckiges, horizontales Plateau zeigt an seiner nördl. Kante eine tiefe Einsenkung, mglw. den Rest einer ehem. Bebauung. Das den äußersten, gegen NW vorspringenden Sporn nützende, einfache Kernwerk ist durch einen tiefen Halsgraben abgeriegelt. Es besitzt ein ca. 15 x 6 m großes Plateau, dessen nordwestl. Teil nach einer deutlichen Stufe 0,5 m höher liegt. Mglw. ist hier der Standort eines Gebäudes zu sehen. Zugangsseitig, etwa nördl., östl. und südöstl., weist das Kernwerk eine 2,5 m tiefer verlaufende Wallstufe auf. Sonst besitzt das Kernwerk aufgrund der talseitigen Steilhänge keinerlei Außensicherungen. Ob hier ein Nachfolgebau der siedlungsnahen Anlage im Kirchenbereich von Siebenlinden zu sehen ist, ist nicht bestimmbar. Der heutige „Staudenhof“, Siebenlinden Nr. 43, geht mglw. auf den ab dem 14. Jh. nachweisbaren Sitz zurück, den Nachfolgerbau der Burg, der verm. aus dem ehem. Meierhof entstanden ist. Der modern überformte, große Bauernhof, der im Dehio als „ehem. Wehrhof" angesprochen wird, liefert aber keine näheren Hinweise.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Gut erhaltener Burgstall, frei zugänglich.
Literatur
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 348 f.
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 476
- Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1087
- Rupert Hauer, Der "Schloßberg" bei Siebenlinden. Das Waldviertel 8/3–4, Horn 1959, 47–49
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 48
- Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 72/2