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Hauptburgenname Sigmundsherberg
ID 2262
weitere Burgennamen Schloßberg
Objekt Burgstall
KG Sigmundsherberg
OG/MG/SG Sigmundsherberg
VB Horn
BMN34 rechts 707289
BMN34 hoch 396280
UTM 33N rechts 555335.3
UTM 33N hoch 5394721.63
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt An der Straße Sigmundsherberg–Walkenstein zweigt beim Wasserreservoir ein Feldweg nach O ab, von dem nach 700 m ein Waldweg Richtung Pulkautal und Hausberg führt.
Geschichte Zur Frühzeit der Anlage sind keine historischen Daten bekannt. 1302 verzichten die Maissauer Jans und Heinrich gegenüber Mag. Heinrich v. Gars auf Wiesen in „Symonsherberg“. Aus der Josephinischen Fassion von 1787 geht hervor, dass der Grund in jener Zeit Bestandteil der Hft. Walkenstein war.
Text G.R., K.Ki.
Lage/Baubeschreibung 1,8 km nördl. von Sigmundsherberg liegt am rechten Ufer der Pulkau, auf einem gegen NW vorspringenden überwaldeten Sporn eine bislang namenlose Burgstelle. In der Literatur wird sie unter dem Namen der KG Sigmundsherberg beschrieben. Die Admin.Karte NÖ/Blatt 15 zeigt an der im NW des „Herrschaftswaldes“ gelegenen Stelle den Flurnamen „Schloss Berg", die beackerte Flur im S wird als „Burg Feld" bzw. „Brugg Feld" bezeichnet. Mglw. lassen sich daraus einstige Herrschaftsstrukturen bzw. -gründe im Umfeld erschließen. Die Steilhänge des Sporns fallen im SW zu einem Nebenbach der Pulkau, im NW und NO zur Pulkau selbst ab, die den Burghügel in einer Schleife umfließt. Gegen das flache Vorgelände im SO ist ein den Sporn querender Halsgraben angelegt. Die Anlage gliedert sich in ein Vorwerk und ein Kernwerk. Das Vorwerk ist zugangs- bzw. angriffsseitig durch einen massiven Schildwall verstärkt. Hinter diesem erstreckt sich ein rund 12 x 13 m großes, ebenes Plateau, dem gegen das Kernwerk hin eine weitere, ca. 6 m breite, tiefer situierte Terrasse angeschlossen ist. Das durch einen Abschnittsgraben gesicherte Kernwerk ist rund 21 m lang, an der südöstl. Zugangsseite rund 10 m breit, verschmälert sich aber gegen die nordwestl. Talseite. Auch dieser Teil der Anlage war gegen SO durch einen noch erkennbaren Randwall geschützt. Das Plateau des Kernwerkes ist weitgehend eben und zeigt keine besonderen Geländemerkmale. Periphere Anlagen sind aufgrund der steil abfallenden Hänge des Sporns nicht vorhanden. Es finden sich oberflächlich zudem keinerlei Hinweise auf eine Massivbebauung, wonach Schwammenhöfer eine überwiegende Holzbebauung vermutet, die bereits E. d. 11. Jhs. entstanden sein soll. Die einfache, übersichtliche Abschnittsanlage kann man aber auch als ausgezeichnetes Beispiel eines kleinen Rittersitzes des 12./13. Jhs. sehen. Eventuell vorhandene Mauern könnten auch frühzeitigem Steinraub zum Opfer gefallen sein. Die Anlage wurde in jüngerer Zeit durch den Bau eines Forstweges, der die Wälle und Gräben axial durchschneidet, erheblich beeinträchtigt. Die Burgstelle wäre – neben einer jüngst südl. von Theras aufgefundenen Ortswüstung – bei der Lokalisierung des verschollenen Burgdorf (s. d.) zu berücksichtigen.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Gut erkennbare Burgstelle, durch Forstwegebau tlw. zerstört. Frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 356
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 488
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 45
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 330
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 222 f.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 72