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Hauptburgenname Speisendorf
ID 2264
weitere Burgennamen Speisenberg, Häuselberg
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Speisendorf
OG/MG/SG Raabs an der Thaya
VB Waidhofen an der Thaya
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 531535
UTM 33N hoch 5412383
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Das Stift Herzogenburg hatte mit der „Prima Fundacio“ Zehentrechte in der „villa Speyssendorff“ inne. Im Jahre 1204 tritt ein Ulrich v. Speisendorf als Gefolgsmann der Gf. Sophia v. Raabs auf und 1260 ist ein Rupert v. Speisendorf bekannt, sodass die Fam. zu deren Ministerialität gerechnet werden kann. Sie schaffte den Übertritt in die Landesministerialität jedoch nicht und bleibt rittermäßig. 1256 sind die Brüder Albert und Rüdiger v. Speisendorf als Konversen des Stiftes Zwettl genannt, 1263 wird Ludwig v. Speisendorf urk. erwähnt, 1292 seine Witwe Jeuta. 1291–1306 ist Almar v. Speisendorf bekannt, zeitweilig dabei mit seinem Bruder Ludwig. Almars Sohn Alber ist u. a. in Mahrersdorf begütert. Die Fam. scheint um 1300 ihren Schwerpunkt ins Horner Becken verlegt zu haben und tritt im Umfeld von Maissauer Gefolgsleuten verstärkt auf. 1275 besitzt der Landesfürst einen Wirtschaftshof in Speisendorf, ca. 1384 ist der Ort im Puchheimer Lehenbuch vermerkt. Im Jahre 1418 vergleicht sich Albrecht v. Puchheim mit seinen Verwandten u. a. über Speisendorf, 1545 verkaufen Wilhelm und Ferdinand v. Puchheim auch die Güter zu Speisendorf an ihren Bruder Georg. Um 1584 dienen Niklas v. Puchheim zu Raabs 7, Adam Puchheim zu Karlstein 15 Holden im Dorf.
Text M.J.
Lage/Baubeschreibung Binder lokalisiert die ehem. Burg auf dem „... Speisenberg, im Volksmund Häuselberg genannt". Der weithin sichtbare, breit gelagerte „Häuselberg" (Kote 610) liegt 1 km südwestl. der KG Speisendorf. Die unverifizierbaren Angaben Binders, die sich offensichtlich auf einen alten Bericht stützen, sind insofern problematisch, als 2 km südwestl. von Speisendorf auf der ÖK 50/Blatt 7 auch ein „Speisenberg" (Kote 581) erscheint. Beide Höhen tragen keinerlei Reste eines ehem. Wehrbaues oder Sitzes, sodass die abgekommene Anlage verm. in Siedlungsnähe gesucht werden kann. Die mittlerweile verschwundenen Reste eines kleinen, in seiner Funktion nicht bestimmbaren Gebäudes auf dem 11 m hohen Gipfelfelsen des Häuselberges waren nz. Ursprungs und sind mglw. Ursache für den Namen der Höhe.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Wilhelm Bielsky, Die ältesten Urkunden des Kanonikatstiftes Sanct Georgen in Unterösterreich von 1112 bis 1244. AÖG 9, 1853, 305–350, 250
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 94
  • Kurt Bors, Manuskripte zu: Fundber. Österr., tlw. unveröffentlicht
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 299
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 410 f.
  • Joseph Chmel, Rationarium Austriacarum. Aus der Zeit König Ottokar’s II. Älter als das bei Rauch mitgetheilte. AÖG Notizenbl. 5, 1855, 357
  • Joseph Chmel, Urkunden zur Geschichte von Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain, Görz, Triest, Istrien, Tirol von 1246–1300. Fontes Rerum Austriacarum II/1, Wien 1849, 250
  • Honorius Burger, Urkunden des Benedictiner-Stiftes Altenburg. Fontes Rerum Austriacarum II/21, Wien 1865, 64, 70, 79, 88, 90 f., 94, 96, 110, 112, 121, 130
  • Johann v. Frast (Hg.), Das „Stiftungen-Buch” des Cistercienser-Klosters Zwetl. Fontes Rerum Austriacarum II/3, Wien 1851, 436
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 37/1998, 895 f.
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 231
  • Alois Plesser, In Vergessenheit geratene einstige Burgen und Schlösser des Waldviertels. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1, Wien 1902/03, 89–102, 127–130, 138–143, 145–157, 170–178, 240, 23 f.
  • Alois Plesser, Zur Kirchengeschichte des Waldviertels vor 1627 (Teil 2). Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 13, St. Pölten 1951, 236–239
  • Christoph Tepperberg, Die Herren von Puchheim im Mittelalter. Beiträge zur Geschichte des landsässigen Adels von Niederösterreich. Dissertation Universität Wien 1978, 79
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 239