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Hauptburgenname Starrein II
ID 2276
Objekt Schloss
Adresse 2084 Starrein 1
KG Starrein
OG/MG/SG Weitersfeld
VB Horn
BMN34 rechts 708363
BMN34 hoch 402791
UTM 33N rechts 556294.88
UTM 33N hoch 5401247.88
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt PKW: In Horn von der B 4 nach O, Richtung Sigmundsherberg, in Rodingersdorf nördl. (über Walkenstein, Sallapulka) nach Starrein abzweigen. Parkmöglichkeiten finden sich im Ortsgebiet. RAD: In Geras vom „Thayatalweg“ bzw. vom „Klosterweg“ abzweigen. Ausgewiesene Radrouten führen (über Fugnitz und Trautmannsdorf) nach Starrein.
Geschichte Ortlieb v. Starrein scheint 1198 erstmals urk. auf. 1431–1618 ist Starrein im Besitz der Stockhorner, die um 1570 anstelle der Wasserburg ein neues Schloss errichten. Erneuerungen erfolgen 1685 und nach dem Brand 1887. Heutiger Eigentümer ist Dipl.-Ing. Herbert Eichinger.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Das Schloss liegt 4,3 km südwestl. von Weitersfeld am O-Rand des Dorfes Starrein. Zusammen mit dem westl. benachbarten Meierhof und der verm. Hausberganlage (s. Starrein I) benutzt sie die Niederung des ortsquerenden Starreinbaches. Die Anlage präsentiert sich als inhomogener, kleinräumiger, 3-gesch. Bau, dessen unregelmäßige, mehrmals vor- und zurückspringende Außenfronten ein noch sehr burghaftes, romantisches Erscheinungsbild vermitteln. Die rundlich-polygonal geführte O-Seite mit ihren unregelmäßigen Fensterachsen lässt die Verwendung älterer, sma. Teile vermuten, was durch das partiell sichtbare, ausgezwickelte Bruchsteinmauerwerk des 15. Jhs. bestätigt wird. Im Verband mit dem östl. Bering springt ein 4-gesch., schlanker Turm mit spitzem Zeltdach vor, der wesentlich das Bild von N und O bestimmt. Im S liegt der urspr. Eingang, ein Spitzbogenportal des 15. Jhs. mit Zugbrückenblende. Darüber weist die gemalte Jahreszahl „1685“ auf eine zwischenzeitliche Erneuerung. Im Torbereich der Obergeschoße liegt die 3-jochige Schlosskapelle, deren Raumsituation stark durch die polygonal laufenden Beringfronten bestimmt wird. 3 große, laut Dehio „nachgot.“ Maßwerkfenster belichten den Raum und gehören verm. dem Neubau der Zeit um 1570 an, als der Gesamtkomplex unter Verwendung von Teilen der sma. Wasserburg die noch heute erkennbare Gestalt erhielt. An der W-Seite befindet sich ein regelmäßiger, blockhafter Wohntrakt mit mächtigem Walmdach, der die geschlossen-polygonale Form unterbricht, die der östl. Bering vorgibt. Zusammen mit der abweichenden N-Seite dürfte der Trakt dem tiefgreifenden Umbau des 16. Jhs. angehören, bei dem die urspr. N- und W-Front aufgegeben wurde. Der Verlauf der alten Baulinien zeichnet sich jedoch noch in den Parzellengrenzen ab, die zudem noch dem größeren Rund des einstigen Wassergrabens folgen, der sich in Form einer flachen Geländesenke erhalten hat. Die Außengliederung setzt sich auch im kleinen, unregelmäßigen Innenhof fort, der an der S- und O-Seite 3-gesch. Arkadengänge mit Pfeilern bzw. toskanischen Säulen aufweist. Die Erdgeschoßräume sind durchwegs spitztonnen- oder kreuzgratgewölbt, einige Obergeschoßräume zeigen Gratgewölbe, verm. des 16. Jhs. Im südl. anschließenden Garten steht ein – heute isolierter – Torturm als Rest einer ehem. äußeren Umfassungsmauer. Das gesamte umliegende Gelände ist stark rezent überformt, u. a. durch den Bau eines modernen Wohnhauses im S des Schlosses. Im W befindet sich eine ausgedehnte, 4-flügelige Meierhofanlage des 19. Jhs. Der Vischer-Stich von 1672 zeigt bereits die heutige Gestalt, die dort noch dargestellten Wirtschaftsgebäude der S-Seite, verm. anstelle des neuen Wohnhauses, sind nicht mehr erhalten.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Touristische Infrastruktur Das Schloss ist bewohnter Privatbesitz inmitten eines weitläufigen Meierhofkomplexes. Eine Innenbesichtigung ist nicht möglich, das zugängliche Umfeld bietet jedoch interessante Blickpunkte.
Gasthäuser GH „Pulkautaler Hof" in Pulkau, Rest. Göd in Sigmundsherberg.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 105
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 417 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 572 ff.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 193
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1116 f.
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 213
  • Josef Krinninger, Wasserschlösser. In: Eduard Stepan (Hg.), Das Waldviertel 7, Geschichte Bd. 1, Wien 1937, 209–220, 213
  • Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Horn. Österreichische Kunsttopographie V, Wien 1911, 244 f.
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 115
Starrein II. Ansicht des Schlosses von W (1999) - © Gerhard Reichhalter
Starrein II. Ansicht des Schlosses von W (1999)
© Gerhard Reichhalter
Starrein II. Stich von G. M. Vischer (1672) - © Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Starrein II. Stich von G. M. Vischer (1672)
© Digitalisierung: Thomas Kühtreiber