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Hauptburgenname Stoitzendorf
ID 2284
Objekt Schloss
Adresse 3730 Stoitzendorf 1
KG Stoitzendorf
OG/MG/SG Eggenburg
VB Horn
BMN34 rechts 715539
BMN34 hoch 390279
UTM 33N rechts 563685.75
UTM 33N hoch 5388867.94
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt PKW: Über die B 4 bis Maissau, weiter über die B 35 bis Eggenburg fahren und hier beim Kreisverkehr Richtung Stoitzendorf (ca. 3 km) abzweigen. Die Zufahrt zum Schloss beginnt an der nach Röschitz führenden Ortsdurchfahrt im N des Ortes. RAD: Eine lokale Radroute verbindet den „Bertha-von-Suttner-Weg“ und den „Urzeitweg“ bei Eggenburg mit dem „Weinviertelweg“ bei Kleinreinprechtsdorf und führt in ihrem kurzen Verlauf durch Stoitzendorf.
Geschichte 1146 erscheint die Siedlung im Besitz Klosterneuburgs. Zwischen 1258/1366 kommen Genannte v. Stoitzendorf urk. vor, so 1258 ein „Henricus de Stoyczendorf“ oder 1301 ein „Ulrich von Stoicendorf“. 1295 haben die Roggendorfer den Ort zu Lehen. Erst 1339 wird eine Burg in Stoitzendorf, Lehen des Stiftes Klosterneuburg, genannt. 1628/29 erfolgt anstelle der ehem. Burg der Neubau des späteren Pfarr- und Gutshofes, des heutigen Schlosses. Es befindet sich im Eigentum von Brigitta Buchner.
Text G.R., K.Ki.
Lage/Baubeschreibung Schloss Stoitzendorf liegt rund 3,7 km ostnordöstl. von Eggenburg im NW des gleichnamigen Ortes. Es ist vom ehem. Siedlungskern etwas abgesetzt am linken Ufer der Schmida situiert. Das heutige Schloss löste die ma. Burg ab. Es bildet eine 2-gesch., 4-flügelige, nicht restlos homogene Anlage, die großteils dem Neubau der 1. H. d. 17. Jhs. angehört bzw. von diesem geprägt ist. Der Zugang erfolgt von S. Über dem Tor ist das Klosterneuburger Wappen angebracht, eine aus dem 18. Jh. stammende Kartusche nennt die Initialen „EPC“, daneben findet sich die Inschrift „Renov. 1938“. Die Trakte umgeben einen rechteckigen, an der W- und O-Seite mit Arkaden, an der N-Seite mit einer Freitreppe ausgestatteten Innenhof. Bereits die leicht abgewinkelte S-Front lässt die Einbeziehung älterer Teile vermuten. Der N-Trakt zeigt hofseitig ein sma. Spitzbogenportal, daneben ein zugesetztes „spitzbogiges Schlitzfenster“, das laut Dehio dem 14. Jh. entstammt. Ein im SW befindlicher Keller ist über ein Schulterbogenportal zugänglich, das wohl dem 14./15. Jh. zugewiesen werden kann. Weitere Architekturdetails stammen nach Dehio aus dem 15./16. Jh. Auch die überdurchschnittliche Mauerstärke von 1,80 m an Teilen des W-Traktes lässt auf ma. Bauteile schließen, die sich verm. in bedeutendem Maß innerhalb der erhaltenen Anlage verbergen. Die 2-gesch., 2-jochige Burg- bzw. Schlosskapelle im NO lässt durch ihren polygonalen Chorschluss ebenfalls einen sma. Kern erkennen. Ihr hofseitiges Portal ist mit „1626“ bezeichnet, die heutige architektonische Ausstattung entstammt dem 18. und 19. Jh. Das Schloss und dessen Räume sind durch zahlreiche Architektur- und Schmuckdetails des 17. und 18. Jhs. geprägt. Teile der Ausstattung sind dem baufreudigen Klosterneuburger Propst Ernst Perger zuzusprechen, der hier im frühen 18. umgestaltend auftrat. Er ließ 1713/14 auch 2, heute nicht mehr erhaltene Türme errichten, den „Zimmerturm“ und den „Kapellenturm“. Von den Repräsentativräumen sind der „Leopoldsaal“ und das „Josefszimmer“ mit Ausstattungen des 18. Jhs. hervorzuheben. Die letzten bedeutenderen Veränderungen fanden im späten 19. Jh. statt. Der Bau lässt sich mit der Vischer-Ansicht von 1672 relativ gut identifizieren. Sie zeigt den breit gelagerten Bau mit vorspringenden, polygonalen Elementen im O, umgeben von weitläufigen Wirtschaftsbereichen. Noch heute ist die Anlage von weit gespannten Umfassungsmauern umschlossen, die im S Wirtschaftstrakte des 17. und 18. Jhs. und einen Park eingliedern.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatbesitz, nur im Rahmen der Schlosskonzerte geöffnet.
Touristische Infrastruktur Das Schloss ist privat bewohnt und nur im Rahmen der Schlosskonzerte an August-Wochenenden geöffnet. An diesen Tagen ist auch das Klaviermuseum zugänglich.
Gasthäuser GH Wustinger in Eggenburg (=Bahnhofsrest.), Hotel-Rest. Oppitz in Eggenburg.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 54
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 94 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 119
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 196
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1141 f.
  • Martina Lorenz, Karl Portele, Burgen Schlösser Österreich. Wien 1997, 41
  • URL www.monasterium.net, Bestand Klosterneuburg, CanReg; Zwettl, OCist
  • Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Horn. Österreichische Kunsttopographie V, Wien 1911, 125 ff.
  • Franz R. Vorderwinkler, Auf den Spuren der Kultur. Steyr 1997, 46 f.