Hauptburgenname
Poppen
ID
2320
Objekt
Burgstall
Adresse
3830 Vestenpoppen (südl. 7 und 8)
KG
Vestenpoppen
OG/MG/SG
Waidhofen an der Thaya-Land
VB
Waidhofen an der Thaya
BMN34 rechts
673952
BMN34 hoch
406700
UTM 33N rechts
521835.5
UTM 33N hoch
5404552.56
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Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
Im Jahre 1312 wird ein Berthold v. Poppen genannt, 1326 geben Dietrich v. Wolkersdorf und seine Söhne Hermann und Erkenbrecht Kg. Friedrich I. ihr „Haus zu dem Poppen“ samt 14 Holden zurück. 1380/95 wird Hans der Kadaw anstatt Hainrich d. Pernasdorffer mit dem „halb Haus ze dem Poppen“ belehnt. 1395 ist Pitzlin der Pillung auf der „Veste dacz dem Poppen“ nachweisbar, dem sie Hans Dachsner front; bald darauf wird Hans Neidegger von Hzg. Albrecht IV. mit der Feste belehnt, was auch auf seine Töchter ausgeweitet wird. Um 1400 wird ein Pillung v. Poppen im Maissauer Lehenbuch erwähnt. Im Jahre 1434 verkaufen Stephan und Martin Eitzinger das „Haus zu Poppen“ an Kaspar d. Tannberg. Kg. Ladislaus Postumus belehnt 1455 Eberhard Zach mit der „öden Veste zum Poppen in Waydhoferpfarre“. Diese kommt später an Heinrich Streun, sodann 1480 als Lehen K. Friedrichs III. an Christoph Streun, der die öde Feste und das Gut mit der Hft. Hirschbach vereinigt, was bis 1779 bestehen bleibt.
Text
M.J.
Lage/Baubeschreibung
Die ehem. Burganlage ist im südl. Ortsbereich der KG Vestenpoppen situiert, südl. der Häuser Nr. 7 und 8. Mehrere Privatgrundstücke mit Neubauten gruppieren sich um eine Geländezunge, sodass der ehem. Kernwerksbereich zwar erkennbar ist, aber tlw. zerstört und überformt. Am Areal sind geringe Mauerreste der Burg sichtbar. Nach Schwammenhöfer datieren Keramikfunde vom Burgbereich in das 12. Jh.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Stark zerstörter Burgstall, nicht zugänglich.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 89
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 393
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 537 f.
- Joseph Chmel, Das Lehenbuch Herzog Albrechts V. von Österreich. AÖG Notizenbl. 9, 1859, 109
- Joseph Chmel, Das Lehenbuch K. Ladislaus P. für Österreich ob und unter der Enns. (Aus den Jahren 1453-1457.). AÖG Notizenbl. 4, 1854, 428
- Joseph Chmel, Meissauisches Lehenbuch. AÖG Notizenbl. 7, Beilage, 1857, 317
- Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 45
- Honorius Burger, Urkunden des Benedictiner-Stiftes Altenburg. Fontes Rerum Austriacarum II/21, Wien 1865, 129
- Lehenbuch Albrecht III. 1380–95. HHStA Hs. Böhm Suppl. 421, Blau 530, 10, 78
- Alois Plesser, In Vergessenheit geratene einstige Burgen und Schlösser des Waldviertels. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1, Wien 1902/03, 89–102, 127–130, 138–143, 145–157, 170–178, 240, 142 f.
- Alois Plesser, Beiträge zur Geschichte der Pfarre Waidhofen an der Thaya. Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 10, St. Pölten 1928, 630 f.
- Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 246
- Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 89
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 81
- Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 53