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Hauptburgenname Walkenstein
ID 2327
Objekt Schloss
Adresse 3752 Walkenstein 1
KG Walkenstein
OG/MG/SG Sigmundsherberg
VB Horn
BMN34 rechts 705549
BMN34 hoch 397664
UTM 33N rechts 553572.06
UTM 33N hoch 5396074.46
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt PKW: In Rodingersdorf an der B 45 nördl. nach Walkenstein (ca. 3,5 km) abzweigen und im Ortsbereich parken. RAD: In Rodingersdorf vom „Urzeitweg“ nach Walkenstein (ca. 3 km) abzweigen.
Geschichte Nach Binder erscheinen im 11. Jh. hier die Babenberger begütert. E. d. 13. Jhs. ist die Burg im Besitz der Hrn. v. Kuenring. 1265–1324 nennt sich ein adeliges Geschlecht nach Walkenstein. 1636 erscheint Heinrich Melchior v. Khani als Inhaber der Hft., 1643 Anna Maria und Rosina Neuwirth. 1645 wird der Sitz von schwedischen Truppen verwüstet. 1660 kauft Johann Ehrenreich, Frh. v. Sonnau und Reichersberg die Hft. und erbaut 1660–1671 das gegenwärtige Schloss. 1724 gelangt die Hft. an Gf. Adam Franz Lamberg zu Stockern, dessen Erben verkaufen sie 1746 an Stephan Wilhelm Fst. v. Kinsky. 1760 wird Walkenstein an das Stift Geras verkauft.1890–1938 ist im Schloss eine Wasserheilanstalt eingerichtet. Den Zweiten Weltkrieg und die Besatzungszeit übersteht der Bau nur mit schweren Schäden. Die heutigen Eigentümer, die Fam. Melchard, führen In jüngster Zeit laufend Instandsetzungsarbeiten durch.
Text G.R., K.Ki.
Lage/Baubeschreibung 4,5 km nordnordwestl. von Sigmundsherberg erhebt sich im S des Dorfes Walkenstein, auf einer erhöhten Terrasse am linken Ufer der Pulkau, die noch heute dominante Schlossanlage. Die Nachbarschaft zur unmittelbar nordwestl. situierten Kirche lässt einen frühen Siedlungsaufschluss in Form einer „Burg-Kirchen-Anlage“ vermuten. Der Nachfolger der ma. Burg ist, soweit ersichtlich, ein völliger Neubau von 1660/71, der bereits sämtlicher Befestigungen entbehrt. Der 2-gesch., NW-SO-orientierte 4-Flügel-Bau umschließt einen weitläufigen, rechteckigen Innenhof, der an beiden Schmalseiten von 2-gesch. Pfeiler- bzw. Säulenarkaden betont wird. Einziger Akzent des nüchternen, nur durch Steingewändefenster geschmückten Baues ist der 5-gesch. Torturm im Zentrum der NW-Seite. Das rustizierte Portal ist mit „1671“ datiert und mit dem Wappen des Stiftes Geras, bezeichnet „1781“, versehen. Durch die Lage an einer Terrassenstufe verfügt der SW-Trakt über gewaltige Kellerräume mit Ziegeltonnen, die über eine eigene Einfahrt an der S-Ecke zu erreichen sind. Bemerkenswerter Rest der Innenausstattung ist die ehem. Kapelle, deren illusionistische Malereien aus dem 19. Jhs. eine ältere, verm. barocke Freskenausstattung überdecken. Der Bau ist von weitläufigen Mauern umgeben, die eine an der SW-Front angelegte Terrasse mit Freitreppe einbeziehen und im O einen weitläufigen Meierhofbereich bilden. Eine eigene Durchfahrt im SO-Trakt stellt die Verbindung her. Die N-Ecke des Baues stößt an die rechteckige Kirchhofmauer der hier situierten Pfk. Obwohl diese das Grundrisskonzept einer rom. Chorquadratkirche mit W-Empore zeigt und laut Dehio die Verwendung rom. Bauteile postuliert wird, lässt an der Basis sichtbares Bruchsteinmauerwerk auf eine relativ späte Errichtung Baues schließen.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Intakte, privat bewohnte Schlossanlage. Nicht öffentlich zugänglich.
Touristische Infrastruktur Das Schloss ist privater Wohnsitz der Eigentümer und nur tlw. von außen zu besichtigen.
Gasthäuser Rest. Göd in Sigmundsherberg.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 58
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 360 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 493 f.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 203
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1236
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 227
  • Karl Kafka, Wehrkirchen Niederösterreichs II. Wien (Birkenverlag) 1970, 149
  • Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Horn. Österreichische Kunsttopographie V, Wien 1911, 140
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 126
  • Alphons Žák, Walkenstein an der Pulkau, O. M. B. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 2, 1904/05, Wien 1905, 49–65
Walkenstein. Stich von G. M. Vischer (1672) - © Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Walkenstein. Stich von G. M. Vischer (1672)
© Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Walkenstein. Hofansicht des Schlosses (1999) - © Gerhard Reichhalter
Walkenstein. Hofansicht des Schlosses (1999)
© Gerhard Reichhalter