Hauptburgenname
Weinern
ID
2339
Objekt
Schloss
Adresse
3812 Weinern 1
KG
Weinern
OG/MG/SG
Groß-Siegharts
VB
Waidhofen an der Thaya
BMN34 rechts
684306
BMN34 hoch
409105
UTM 33N rechts
532141.09
UTM 33N hoch
5407137.32
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Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
Das Stift Herzogenburg hatte mit der „Prima Fundacio“ Zehentrechte in der „villa Weinharen“ inne. 1333, 1341 und 1343 ist ein Alphart v. Weynarn feststellbar, der mit einer Offmey verheiratet ist. Im Jahre 1358 belehnt Hzg. Albrecht II. den bereits 1343 zusammen mit Alphart genannten Ritter Greiff v. Weinern mit Zehenten, die er von Ott dem Magin in der Raabser Gegend erworben hatte. 1567 vereinbaren Hans Georg Frh. v. Khueffstein und Wolf Seyfridt v. Trenbach u. a. den Verkauf der Feste Weynern. Zwischen 1581/1611 ist sie im Besitz der Fam. Puchheim, 1672–1756 im Besitz der Frhn. v. Selb. 1847 kommen die Güter an die Gfn. van der Straten-Pontholz, heute gehört das Schloss Maurizio Bossi-Fedrigotti.
Text
M.J.
Lage/Baubeschreibung
Das schmucke Schlösschen liegt erhöht im NW des Ortes inmitten einer englischen Parkanlage. Vischer zeigt 1672 ein rechteckig befestigtes Areal mit komplexem Schlossbau im Zentrum, bei dem ein Glockenaufsatz über einem Turm stehen könnte. Nach barocken Ausbauten präsentiert sich die Anlage nun wesentlich homogener. Den Kern bildet der rechteckige O-Trakt, der 3-seitig frei steht und Stichkappentonnen des 16. Jhs. aufweist. Unklar sind 2 vorstehende runde Ecktürme, die bei Vischer nicht verzeichnet sind. Aufgrund ihrer Scheinwehrgeschoße dürften sie erst um 1870 auf niedrigeren Grundmauern turmartig erhöht worden sein. Aus der Zeit nach 1740 stammt das anschließende 3-flügelige Hauptschloss, auch am Altbau erfolgten einschneidende Umbauten sowie die Fassadierung. Zargenansätze belegen, dass der Hof eigentlich vierflügelig geschlossen werden sollte. Nördl. hat sich der komplexe Meierhof aus dem 19. Jh. mit Spiritusbrennerei erhalten.
Text
P.S.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
- Wilhelm Bielsky, Die ältesten Urkunden des Kanonikatstiftes Sanct Georgen in Unterösterreich von 1112 bis 1244. AÖG 9, 1853, 305–350, 246
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 95 f.
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 145 f.
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 189 f.
- Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 206
- Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1250 f.
- Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 229
- Honorius Burger, Urkunden des Benedictiner-Stiftes Altenburg. Fontes Rerum Austriacarum II/21, Wien 1865, 210 ff., 216
- Adalbert Fuchs (Bearb.), Urkunden und Regesten zur Geschichte des Benedictinerstiftes Göttweig, 1. Theil: 1058–1400. Fontes Rerum Austriacarum II/51, Wien 1901, 498
- URL www.monasterium.net
- Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Waidhofen an der Thaya. Österreichische Kunsttopographie VI, Wien 1911, 111 f.
- Alois Plesser, Zur Geschichte des Waldviertels vor 1627. Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 12, St. Pölten 1939, 346–349
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 131