Bitte aktivieren Sie Javascript! Andernfalls kann es sein, dass Inhalte der Website nicht richtig angezeigt werden.

Hauptburgenname Weinsberg
ID 2340
weitere Burgennamen Weigansberg
Objekt Burgruine
KG Bärnkopf
OG/MG/SG Bärnkopf
VB Zwettl
BMN34 rechts 653768
BMN34 hoch 361365
UTM 33N rechts 502455.38
UTM 33N hoch 5358894.77
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt PKW: Von der B 36 nahe Martinsberg nach W abzweigen. Über Gutenbrunn bis zur Häusergruppe Weinsbergwiese fahren und von hier dem Wegweiser (am westl. Ende der Wiese) zum Weinsberg folgen. Parkmöglichkeit am Beginn des beschilderten, markierten Fußweges (ca. 10 Min.). RAD: Die Rundroute des „Mountainbike-Weges" führt in ihrem Verlauf östl. von Bärnkopf über Weinsbergwiese.
Geschichte Erst 1388 wird das „Schloss Weinperkh" im Besitz des Konrad v. Maissau und seiner Söhne Ulrich und Otto v. Pöggstall genannt. Bereits 1412/14 wird es als „Burgstall" bezeichnet. Allerdings werden bereits 1299 in einem Urbar des Stiftes Kremsmünster Besitzungen in „Weigansberg" genannt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit hier verortet werden können. Mit diesem Toponym ist wohl der Name des Burggründers fassbar, wobei eine Zuordnung zu einem Adelsgeschlecht mit dem Leitnamen „W(e)igand" bislang nicht gelungen ist. Weinsberg ist bis 1850 im Verband der Hft. Pöggstall. Darüber hinaus sind keine weiteren Nachrichten bekannt.
Text T.K., G.R.
Lage/Baubeschreibung Die Burgruine liegt auf dem Gipfel des Weinsberges, einer typischen Granitformation 2,1 km ostsüdöstl. von Bärnkopf. Auf der ÖK 50/Blatt 35 ist die Höhe mit der Kote 1041 ausgewiesen. Die Burganlage ist der höchstgelegene Sitz von Niederösterr. und bietet bei klarem Wetter einen hervorragenden Rundblick. Die ehem., heute stark verfallene Anlage ist in 2, verm. auch zeitlich zu trennende Abschnitte geteilt. Auf dem freien, unbewachsenen Gipfelplateau sind geringe Reste und Ausstemmungen eines kleinräumigen, polygonalen Baues (Bering?) festzustellen, über dessen Gliederung keine weiteren Aussagen möglich sind. Bis auf die N- und NO-Seite zeigt der Fels Steilabbrüche. Der Zugang erfolgt an der N-Seite über einen trassierten Weg. Nördl. und östl. vorgelagert ist eine horizontale, nach N zungenartig vorgeschobene Terrasse. Auf der östl. Terrasse befindet sich der geschoßhoch aufgehende Rest eines quadratischen Bergfrieds von durchschnittlich 7,30 m Seitenlänge und 2,20 m Mauerstärke. Der Turm ist Ausgang für einen ehem., die nördl. Terrasse umfassenden Bering, worauf noch geringe Mauerreste weisen. Hier finden sich auch spärliche Reste einer Innenverbauung (ehem. Gebäude ?). Ehem. Mauerzüge, die den Turm südl. mit dem Gipfelfelsen verbinden, sind nicht mehr erhalten, aber anzunehmen. In der Nähe des heutigen Zuganges ist nördl. des Turmes eine ausgestemmte Felsnische festzustellen, die mglw. mit der ehem. Zugangssituation in Zusammenhang steht. Die noch der Einzellage verhaftete Mauerstruktur aus anstehendem Granit-Bruchstein datiert den Turm in die 1. H. d. 13. Jhs. Die 1836 bei der Häusergruppe Weinsbergwiese aufgetretenen Befunde, u. a. die Fundamente einer Kapelle, können hier den ehem. zur Burg gehörenden Siedlungsaufschluss, verschiedentlich mit dem Namen „Elsenreith" bezeichnet, vermuten lassen. Begehungen erbrachten nur im Umkreis des Forsthauses hma. und sma. Keramik. Im Bereich der Burg tritt bislang nur Keramik des 14./15. Jhs. zutage.
Text G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Stark verfallene Burgruine. Frei zugänglich.
Touristische Infrastruktur Die stark verfallene Burgruine auf dem Gipfel des 1039 m hohen Weinsberges ist die höchstgelegene Niederösterr. Das durch Steige erschlossene, ungesicherte Ruinengelände ist ganzjährig frei zugänglich. Der senkrecht abfallende Gipfelfelsen (Achtung Absturzgefahr!) bietet eine hervorragende Fernsicht.
Gasthäuser GH Marschall in Gutenbrunn, GH Juster in Gutenbrunn, GH Hochstöger in Bärnkopf.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 22
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 68 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 77 f.
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 29/1990, 268
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 24–25/1985–86, 341
  • Alois Handler, Die Burg auf dem Weinsberg. In: Ernst Hauschild (Hg.), Heimatbuch der Gemeinde Bärnkopf. Vom Leben und Arbeiten im Weinsberger Wald, Bärnkopf 1998, 330–350
  • Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon. Würzburg 1994, 649
  • Thomas Kühtreiber, Rodungsburgen als Keimzellen der mittelalterlichen Kulturlandschaft. In: Falko Daim, Thomas Kühtreiber (Hg.): Sein & Sinn – Burg & Mensch. Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums N. F. 434, St. Pölten 2001, 492–495
  • Österreichische Urbare, 3. Abteilung, Urbare geistlicher Grundherrschaften, Teil 2,2: Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns: Garsten, Gleink, Kremsmünster, Schlierbach, Spital a. P., Wien 1913 III. Abt., Teil 2.2/1913, 173, Nr. 24
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 138 ff.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 5
Weinsberg. Ansicht des Turmstumpfs von S (1999) - © Gerhard Reichhalter
Weinsberg. Ansicht des Turmstumpfs von S (1999)
© Gerhard Reichhalter
Weinsberg. Bauphasenplan. - © Grundlage und Baualter: Gerhard Reichhalter; Digitalisierung: Patrick Schicht
Weinsberg. Bauphasenplan.
© Grundlage und Baualter: Gerhard Reichhalter; Digitalisierung: Patrick Schicht