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Hauptburgenname Weißenkirchen-Edelsitz
ID 2347
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm, stark umgebaut
Adresse 3610 Weißenkirchen in der Wachau 60
KG Weißenkirchen
OG/MG/SG Weißenkirchen in der Wachau
VB Krems-Region
BMN34 rechts 686169
BMN34 hoch 362434
UTM 33N rechts 534817.37
UTM 33N hoch 5360526.58
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Plesser vermutete in dem Gebäude ebenfalls einen Sitz niederadeliger kuenringscher Klienten, etwa der im frühen 14. Jh. gut belegten Gruber. 1420 kauft Hans (III.) v. Neidegg zu Ranna um 700 lb d ein Haus in Weißenkirchen „in der keppellgassen [heute Seiberstraße] gelegen zenagst Taman des Arneis haws“ und mehrere Weingärten in der Wachau vom Weißenkirchener Bürger Heinrich Ebenmätter und dessen Frau Elisabeth, Tochter des Wernhart Enthaymer (s. HHStA, AUR 1420 VII 11). Eine Identifizierung dieses Gebäudes mit dem gegenständlichen Objekt ist nicht gesichert; Plesser vermutet in dem eben genannten Haus der Neidegger das von jenen 1424 an das Paulinerklosterkloster Unterranna gestiftete Gebäude, heute Nr. 165. Die von Plesser für die M. d. 15. Jh. als Inhaber angeführten Vindinger sind wohl eher in die Besitzerliste des „Teisenhoferhofs“ (s. d.) einzugliedern. Zum Jahr 1521/23 nennt Plesser Sigmund Polcz als Inhaber. Heute im Besitz von Berta Martin.
Text A.H.Z.
Lage/Baubeschreibung Der bei Buchmann/Faßbinder als ehem. „Lehenritterhof“ angesprochene Bau, Weißenkirchen in der Wachau Nr. 60, liegt südl. des Marktplatzes im „Schlottviertel“, knapp nördl. der Eisenbahnkreuzung im Verlauf der Richtung Marktplatz führenden Bachgasse. Der heutige, 1–2-gesch., zuletzt 1983 restaurierte, privat bewohnte Bau stammt laut Dehio aus dem späten 15./frühen 16. Jh. Gegenüber der nüchternen O-Seite zur Bachgasse hebt sich die zur Seiberstraße weisende, polygonal abgewinkelte N-Seite ab. Hier sind im Obergeschoß auskragende Bauteile vorhanden, die auf unterschiedliche Bauphasen weisen könnten, doch haben Umbauten des 19. Jhs. die Situation verfälscht. Im S erhebt sich an der Bachgasse ein kleiner, 3-gesch. Turm mit flächiger Putzquaderung (an den Kanten rot hervorgehoben) und Zeltdach, der über spätgot. profilierte Fensterrahmungen im 2. Obergesch. in das 15. Jh. datiert werden kann.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 35
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Faßbinder, Burgen und Schlösser zwischen Krems, Hartenstein und Jauerling. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 16 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 153
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 559
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1261 f.
  • Franz Eppel, Die Wachau. Österreichische Kunstmonographie II. Salzburg ³1975, 227
  • Alois Plesser, Zur älteren Geschichte der Höfe und Bürgerhäuser zu Weißenkirchen in der Wachau. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 8, 1916/17, Wien 1917, 3–11, 34–43, 49–52, 66–73, 137–140, 68 f.
Weißenkirchen-Edelsitz. Der im Haus Nr. 60 integrierte Turm von SO (1999) - © Gerhard Reichhalter
Weißenkirchen-Edelsitz. Der im Haus Nr. 60 integrierte Turm von SO (1999)
© Gerhard Reichhalter