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Hauptburgenname Weiten
ID 2351
Objekt fraglicher Sitz
KG Weiten
OG/MG/SG Weiten
VB Melk
BMN34 rechts 670730
BMN34 hoch 350864
UTM 33N rechts 519588.85
UTM 33N hoch 5348695.33
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Pongratz/Seebach verweisen auf die Gründung der Pfarre Weiten bereits während des 11. Jhs. Frühe Nachrichten weisen hier die Gfn. v. Peilstein mit Besitz aus, der um 1150 an die Gfn. v. Pernegg gelangt. Über die Leng(en)bach-Rehberger, welche die Pernegger 1220 beerben, kommt 1235 der gesamte Besitz an den Landesfürsten. Weiten wird 1313 erstmals als Markt genannt. Später ist er Bestandteil der Hft. Mollenburg und Besitz der Streitwieser. Urk. Hinweise für eine sich nach Weiten benennende Adelsfam. finden sich nicht. 1473/82 entsteht die Befestigung des Ortes unter Veit v. Ebersdorf, etwa gleichzeitig soll die angenommene Burganlage in einen befestigten Kirch- und Pfarrhofkomplex umgewandelt worden sein.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Eine Burg von Weiten wird im Bereich der Pfk. St. Stephan vermutet, die eine erhöhte Terrasse über der Altsiedlung, über dem Zusammenfluss von Weitenbach und Nastinger Bach besetzt. Nach den Angaben bei Pongratz/Seebach soll sich die ehem. Anlage in Sitz- und Kirchenareal gliedern und wäre daher als „Burg-Kirchen-Anlage" in das 11. Jh. zu datieren. Seebach rekonstruierte im Bereich des Pfarrhofes, Weiten Nr. 31, im N der Kirche den ehem. Sitz in Form eines turmartigen Baues. Die heute den Bereich dominierende Kirche integriert nach den Forschungen Klaars ältere, verm. rom. Bauteile, was besonders an der abweichenden Baulinie an der W-Wand zum Ausdruck kommt. An einen Chorbau des 14. Jhs., unter dem aus Raummangel eine Durchfahrt angelegt werden musste, wurde im 15. Jh. eine 3-schiffige Staffelkirche gebaut, von der u. a. die beiden reich dekorierten, verstäbten Portale des späten 15. Jhs. im N und S hervorzuheben sind. Von der im späten Mittelalter geschaffenen „Wehrkirchenanlage" ist noch die nördl. Umfassungsmauer mit Tor und (erneuertem) Zinnenkranz erhalten. Weder die schriftlichen, noch die bauhistorischen Quellen sind ausreichend, um den Bestand einer Burg sicher nachzuweisen.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Mglw. abgekommene Burganlage im Kirchenbereich. Gelände tlw. frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 413
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 567
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1263 ff.
  • Franz Eppel, Die Wachau. Österreichische Kunstmonographie II. Salzburg ³1975, 229 f.
  • Gerhard Floßmann, Der Bezirk Melk – Herzstück Niederösterreichs. Band II einer Bezirkskunde. Melk 1994, 325
  • Karl Kafka, Wehrkirchen Niederösterreichs II. Wien (Birkenverlag) 1970, 105 ff.
  • Alois Plesser, Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Pöggstall. Österreichische Kunsttopographie IV, Wien 1910, 226 ff.
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Ysper – Pöggstall – Weiten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/2 (Birken-Reihe), Wien 1972, 124 ff.
  • Wilhelm Zotti, Abgekommene Kirchen, Kapellen und Karner im Waldviertel, Beiträge zur Kirchengeschichte Niederösterreichs 4 (=Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 22), St. Pölten 2000, 122 f.