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Hauptburgenname Weitersfeld
ID 2354
Objekt Burgstall
KG Weitersfeld
OG/MG/SG Weitersfeld
VB Horn
BMN34 rechts 711548
BMN34 hoch 405336
UTM 33N rechts 559433.65
UTM 33N hoch 5403847.24
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt An der nach Pleißing führenden Ortsdurchfahrt beschilderte Straße zur Kirche nehmen.
Geschichte Als Pfarre wird Weitersfeld erstmals 1135 genannt. Der Bau der Burg könnte noch im 12. Jh. durch Ministerialen der Gfn. v. Plain erfolgt sein. Mitglieder einer adeligen Fam., die sich nach Weitersfeld nennen, sind von 1157 bis zum E. d. 13. Jhs. urk. nachweisbar. Ein Pfarrer „Hartungus“ wird 1204, ein „Vlricus miles dictus de Weidervelde” 1284 urk. genannt. 1285 wird die Burg, die sich auf urspr. babenbergischem Kammergut befand, im Albertinum erwähnt. 1383 ist vom „erbern man Dietreich den Truckenderffor von Weyderueld“ die Rede. E. d. 14. Jhs. kommt die Burg als ldfl. Pfand in den Besitz der Gfn. v. Hardegg. 1430/31 wird der Ort durch die Hussiten verwüstet.
Text K.Ki., G.R.
Lage/Baubeschreibung Die Pfk. Hl. Michael, in weithin sichtbarer Höhenlage auf einem von O heranziehenden Rücken im nordwestl. Ortsbereich, liegt innerhalb einer ehem. Befestigung. Von dieser sind außerhalb der heutigen Friedhofsummauerung, die mglw. das ehem. Kernwerk der Anlage beschreibt, noch Reste zu sehen. Mehrere m unterhalb des Kernwerksplateaus, das nach der Beschreibung Schwammenhöfers eine Größe von 75 x 40 m erreicht, liegt eine ehem. Wallstufe, die jedoch nur noch im N ausgeprägter erhalten ist und hier noch den aufgesetzten Wallbogen zeigt. Unterhalb dieser umzog verm. eine weitere Terrasse die Anlage. Einige Formationen am W-Hang, wo vermehrt der Naturfels zutage tritt, sind nicht mehr schlüssig zu deuten. Die peripheren östl. Bereiche sind durch rezente Geländeveränderungen weitgehend abgekommen, durch den heutigen Parkplatz dürfte auch der ehem. bergseitige Halsgraben verloren gegangen sein. Der ehem. Kernwerksbereich, heute Friedhof, bildet im NO ein erhöhtes Plateau, lässt aber durch die heutige Nutzung keinerlei Aussagen zu. Im Zentrum liegt die Pfk., eine 3-schiffige Anlage mit spätgot. Polygonalchor und einem in den südl. Chorwinkel gestellten Turm. 1728/31 wurde der Bau anlässlich einer durchgreifenden Barockisierung eingewölbt. Trotz der unvorteilhaften Renovierung von 1956 ist am Turm und an Teilen der S-Mauer lagerhaftes, hma. Mauerwerk aus plattigen Steinen zu sehen, das mglw. noch dem 12. Jh. zugewiesen werden kann. Dies würde auf einen bereits frühzeitigen, mglw. 3-schiffigen Ausbau einer älteren Kirche bzw. Burgkapelle deuten, die nach Schwammenhöfer schon A. d. 12. Jhs. genannt ist und deren Patrozinium auf den Neubau übergegangen ist.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Tlw. erkennbare Wehranlage. Frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 419
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 574 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1268 ff.
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 46 und 232
  • Karl Kafka, Wehrkirchen Niederösterreichs II. Wien (Birkenverlag) 1970, 149
  • URL www.monasterium.net, Bestände Heiligenkreuz, OCist; Herzogenburg, CanReg
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 196 f.
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 248
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 93
Weitersfeld. Historische Ansicht des Kirchenbergs (1930) - © Hans P. Schad’n (Archiv für Mittelalterarchäologie)
Weitersfeld. Historische Ansicht des Kirchenbergs (1930)
© Hans P. Schad’n (Archiv für Mittelalterarchäologie)