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Hauptburgenname Widersberg
ID 2363
Objekt Hausberg
KG Oberndorf bei Raabs
OG/MG/SG Raabs an der Thaya
VB Waidhofen an der Thaya
BMN34 rechts 686446
BMN34 hoch 412167
UTM 33N rechts 534226.2
UTM 33N hoch 5410234.96
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt An der Straße von Oberndorf nach Pommersdorf, 300 m vor der Abzweigung nach Liebnitz, bei einem Bildstock den Feldweg nach NO nehmen, Burgstelle nach ca. 500 m.
Geschichte Das Stift Herzogenburg hatte mit der „Prima Fundacio“ Zehentrechte in der „villa Widersperkch“ inne. Im Jahre 1314 ist ein Merbot d. Widersperger genannt, 1340 Weichart, 1366 und 1390 Georg Wirsperger. 1417 ist ein Otto d. Widersperger in Gföhl nachweisbar. 1551 wird der „Widersberg“ in einem Urbar der Hft. Raabs angeführt, die Gründe gehören 1569 der Raabser Frühmessstiftung, womit die Pfarre demnach die Flächen übernommen hatte. Im Jahre 1903 waren noch laut Plesser die Reste einer kleinen turmartigen Feste auf einem Felsen bei der sog. „Reismühlleiten“ sichtbar.
Text M.J.
Lage/Baubeschreibung Die ehem. Burganlage befindet sich 1,2 km westl. der Kirche von Oberndorf bei Raabs bzw. knapp südl. der Reismühle auf einem kleinen, am rechten Ufer der Thaya vorspringenden Felskopf der sog. „Reismühlleiten". Das Areal innerhalb einer Thayaschleife ist durch starken Unterholzbewuchs einer eingehenden Untersuchung entzogen. Nach der Beschreibung Schwammenhöfers besteht die kleine, hausbergartige Anlage aus einem ca. 15 m im Durchmesser messenden Kernwerkshügel, dem im N, am Abfall zur Thaya, ein ca. 15 x 5 m großes Vorwerksplateau angegliedert ist. Vom südl. überhöhten Vorgelände ist die Anlage durch einen 3–4 m breiten Halsgraben getrennt, von dem sich im O ein talwärts ziehender Ringgraben ausbildet. Im W des Kernwerkes ist eine ca. 2 m hohe Erhebung vorhanden, mglw. der Standort eines (turmartigen) Gebäudes. Das Kernwerk und das Vorwerksplateau sind tlw. von Mauerresten umgeben. Auf einer Terrasse vor dem Graben rekonstruiert Schwammenhöfer noch ein 10 x 10 m großes Wirtschaftsareal. 300 m nordöstl. der Burg liegt mglw. der ehem. zugehörige Siedlungs- oder Meierhofbereich mit Fundamentresten eines hakenförmigen Gebäudes. Hier aufgefundene Keramik datiert vom 12. bis zum 15./16. Jh.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Hausberganlage, stark mit Unterholz bewachsen.
Literatur
  • Wilhelm Bielsky, Die ältesten Urkunden des Kanonikatstiftes Sanct Georgen in Unterösterreich von 1112 bis 1244. AÖG 9, 1853, 305–350, 245
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 94
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 296 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 407 f.
  • Honorius Burger, Urkunden des Benedictiner-Stiftes Altenburg. Fontes Rerum Austriacarum II/21, Wien 1865, 135
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 32/1993, 793 ff.
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 46/2007, 751
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 VII und VIII, W 268a
  • Alois Plesser, In Vergessenheit geratene Burgen und Schlösser des Waldviertels. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 2, 1904/05, Wien 1905, 10–15, 22–26, 81–87, 136–137, 183–186, 183 f.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 100
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 276
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), 2012,10
  • Alphons Žák, Regesten zur Geschichte von Eibenstein und Primmersdorf. Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich N. F. 30, Wien 1896, 456–478, 462