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Hauptburgenname Leopoldsdorf
ID 237
weitere Burgennamen Leopoldsdorf im Marchfeld
Objekt Schloss, stark umgebaut
Adresse A-2285 Leopoldsdorf im Marchfeld
KG Leopoldsdorf im Marchfeld
OG/MG/SG Leopoldsdorf im Marchfeld
VB Gänserndorf
BMN34 rechts 776910
BMN34 hoch 342944
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Der unter Hzg. Friedrich II. am landesfürstlichen Hof belegbare Dichter "Tannhäuser" besaß in Leopoldsdorf ein Haus. 1373 löst Chadolt v. Haslau örtliche Lehen ein, Zeuge ist dabei "Artolf von Leopoldsdorf". 1444 erscheint Lienhart von Leopoldsdorf. Ein "Auhof" ist in der 2. H. d. 16. Jhs. Eigentum von Christoph Maschko. 1590 ist Hans Frh. v. Weißpriach Besitzer des Gutes, 1592 Hans Caspar v. Pirken, ab 1635 die Frhn. v. Welz. Nach der Zerstörung von 1645 nennt die Besitzerreihe ab 1758 den Frh. v. Kempfen, der das neue Schloss erbauen lässt, danach die Frhn. v. Sardagna, die Gfn. v. Ferrari, 1857 Maria Gräfin Reischach, 1869 Hermann Schwarz, 1903 Rudolf Wiener, Ritter v. Welten. 1945 zerstört ein Brand den Bau, bedeutende Teile werden abgetragen. Heutiger Eigentümer ist DI Georg Bosoroff.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Das ehem. Schloss, mglw. Nachfolgebau des abgekommenen mittelalterlichen Sitzes, lag parkumgeben am Ufer des Rußbaches. Der urspr. Bau der Zeit um 1760, mit Erweiterungen von 1903, ist nach den Zerstörungen von 1945 völlig abgetragen worden. Heute steht nur noch das Verwalterhaus, ein 2-gesch., villenartiger Bau. Das Schloss kann nach Postkarten aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jhs. als kastellartige, 3-geschoßige 4-Flügelanlage mit zumindest zwei 4-geschoßigen Ecktürmen beschrieben werden. Die Fenstergliederung der Trakte ist nüchtern und durch einfache Verdachungen in den ersten beiden Geschoßen gekennzeichnet, während im 2. Obergeschoß die Öffnungen zweilichtig gestaltet sind. Der Haupteingang besaß einen Sprenggiebel mit Wappenstein; hofseitig war die Haupteingangsfront durch Pilastergliederung und eine Giebelbekrönung mit zentraler Uhr hervorgehoben. Zu den historistischen Zutaten von 1903 gehören wohl Maschikuli als Abschluss eines Eckturms, während der andere Turm, wie die Seitenflügel, mit einem Mansardenwalmdach, sowie zusätzlich einer seitlich vorragenden Laterne und Uhr versehen war. Inwieweit die Anlage noch einen mittelalterlichen Vorgängerbau integriert hatte, könnte nur noch archäologisch geklärt werden.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Ehem. Verwalterhaus im Privatbesitz. Nicht zugänglich.
Literatur
  • Walther Brauneis, Die Schlösser im Marchfeld. St. Pölten–Wien 1981, 106 f., 246 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 257 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser vom Marchfeld bis Falkenstein. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 13 (Birken-Reihe), Wien 1982, 23 ff.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 152
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 670
  • C. Fastl, J. Ganster, G. Horvath, E. Palatin, J. Stoik, Leopoldsdorf im Wandel der Zeit. Geschichte – Bilder – Menschen. Wiener Neudorf 2001, 7–21
  • Manfred Jasser et al, Schlösser und Burgen im Weinviertel. Schriftenreihe Das Weinviertel 3 (hg. v. Kulturbund Weinviertel), Mistelbach 1979, 98
  • Johannes Siebert, Der Dichter Tannhäuser. Leben – Gedichte – Sage. Halle/Saale 1934, 24, 190