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Hauptburgenname Leutzmannsdorf
ID 238
Objekt Schloss, stark umgebaut
Adresse A-3372 Leutzmannsdorf, Ybbsstraße 1
KG Leutzmannsdorf
OG/MG/SG St. Georgen am Ybbsfeld
VB Amstetten
BMN34 rechts 647258
BMN34 hoch 331042
UTM 33N rechts 496475.96
UTM 33N hoch 5328479.33
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Von der A 1-Abfahrt Amstetten-Ost 5 km Richtung Amstetten bis zur südl. Abzweigung nach Leutzmansdorf, wo direkt in Verlängerung der Straße der Schlosspark liegt.
Geschichte In "Leuzmannsdorf" sind 1325 Heinrich und Eberhart Khienast nachweisbar. Diesen folgen die Venk, 1460 Hans der Ostrich und um 1538 die Pfeiffer zu Leutzmannsdorf. Später in den Freiherrenstand erhoben, ist die Fam. bis 1762 Eigentümer. Danach wird der Sitz Bestandteil der Hft. Hainstetten des Franz Josef Pruckmaier und später dem Verfall überlassen. Vischer zeigt 1672 noch ein intaktes kleines Schloss, das 1837 als Ruine bezeichnet wird. 1858 wird ein Teil abgetragen, jedoch 1887 aus den Resten wieder ein kleines Schlösschen errichtet.
Text G.R., P.S.
Lage/Baubeschreibung Leutzmannsdorf liegt 2,2 km südl. von St. Georgen am Ybbsfeld unweit des linken Ufers der Ybbs. Das auf der ÖK 50/Blatt 53 am nordöstl. Ortsrand ausgewiesene "Schloss", Ybbsstraße Nr. 1, ist in das breite Tal der Ybbs eingebettet, deren Seitenarme wohl einst am Schloss vorbeiflossen bzw. zu einer inselförmigen Lage innerhalb des sumpfigen Schwemmgebiets führten. Allgemein wird angenommen, dass das 1837 als Ruine genannte Schloss nach 1858 abgetragen worden sei und nur der Meierhof überlebt habe. Dem ist jedoch aufgrund der Geländesituation und des Vischerstichs von 1672 zu widersprechen. Die heutigen, 3-flügeligen Reste stehen an einer niedrigen Geländekante zum Ybbstal, die hier halbrund ausbaucht. Bei Vischer wird ein 3-gesch. Vierkanter mit ebenerdigen Scharten dargestellt, der von einem etwas höheren viereckigen Turm flankiert wird, ein schmaler Turm mit Helmaufbau ist im Hintergrund zu sehen. Ein vorgelegter repräsentativer Wirtschaftshof ist nicht vorhanden. Im Vergleich dazu findet sich im heutigen Bau dieselbe Front mit den regelmäßig in die starken Mauern gesetzten Rechteckfenstern des 17. Jhs. Der Turm dürfte im Kern in einer entsprechend vorspringenden Altane mit Giebelaufsatz überdauert haben, das zentrale Rundbogenportal erhielt im 19. Jh. einen kleinen Vorbau. Der seitliche O-Flügel wurde durch einen ebenerdigen Arkadenanbau sowie den heutigen Turmannex geringfügig vergrößert. Demnach wurden nur die talseitigen Trakte tlw. abgetragen, während die nördl. Hälfte der Kernanlage im heutigen Bau erhalten blieb. Im Schlossgarten stehen Reste einer hohen Bruchsteinmauer mit einem monumentalen Korbbogenportal des frühen 18. Jhs.
Text P.S.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Urspr. Sitz abgekommen. Nachfolgebau, heutiges Schloss in Privatbesitz, nicht zu besichtigen.
Touristische Infrastruktur Parken an der Straße möglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 147
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 287 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 60 f.
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 1921
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 IV und VIII, L 147
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.W.W., Nr. 63
Stich von G. M. Vischer (1672) - © Georg Matthäus Vischer
Stich von G. M. Vischer (1672)
© Georg Matthäus Vischer