Hauptburgenname
Zwettl
ID
2395
weitere Burgennamen
Altes Rathaus
Objekt
Ansitz|Turmhof|Dorfturm, stark umgebaut
Adresse
3910 Zwettl, Hauptplatz 4
KG
Zwettl
OG/MG/SG
Zwettl
VB
Zwettl
BMN34 rechts
664144
BMN34 hoch
385815
UTM 33N rechts
512398.67
UTM 33N hoch
5383509.43
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
PKW: Über die B 37 (von Krems) über die B 38 (von Horn) nach Zwettl bzw. bis zum Hauptplatz mit dem „Alten Rauthaus“ fahren. Parkplätze finden sich im Stadtbereich, sind jedoch großteils Kurzparkzone. RAD: Der „Kuenringerweg" führt tlw. durch das Stadtgebiet von Zwettl.
Geschichte
Pongratz bringt die Gründung dieses Stadtsitzes der Kuenringer mit der 1231 erfolgten Zerstörung ihrer Burg auf dem Propsteiberg (s. d.), oberhalb der Stadt, in Verbindung. Die um 1300 genannte „wehrhafte Stadtresidenz" der Kuenringer ist verm. hier zu lokalisieren. Leuthold I. v. Kuenring hat hier zumindest eine Urk. ausgestellt. Später ist der Sitz im Besitz der Liechtenstein und Puchheim. Letztere verkaufen 1483 den Bau der Stadt Zwettl zur Einrichtung eines Rats- und Gerichtsgebäudes. Bis 1975 Bezirksgericht, dient der Bau heute als Stadtbibliothek und Stadtmuseum. In Zwettl ist zudem eine Reihe von ritterlichen Geschlechtern urk. überliefert, die nur tlw. den historisch bekannten Freihöfen (s. d.) zugeordnet werden können. Zu diesen zählen die in einer Verkaufsurk. von 1381 als Zeugen genannten Andre, Leutold und Perchtold v. Zwettl.
Text
G.R., T.K.
Lage/Baubeschreibung
Das sog. „Alte Rathaus“ ist als Nachfolger des ehem. ma. Ansitzes zu sehen. Der in die nördl. Häuserzeile des Hauptplatzes (Nr. 4) integrierte, 2-gesch., rechteckige Bau zeigt eine dem Platz zugewandte, repräsentative Ausbildung mit zentralem Fassadenturm über der Eingangssituation. Das Spitzbogenportal weist auf einen sma. Bau des beginnenden 16. Jhs. hin. Die 1976 freigelegte Sgraffitodekoration datiert aus 1549/50. Im 18./19. Jh. erfolgen diverse Veränderungen an der Fassadengestaltung. Aufgrund der kulturellen Nutzung befindet sich der Bau in einem ausgezeichneten Zustand, verhindert aber eine nähere Autopsie zur Klärung seiner Baugeschichte.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Gepflegter städt. Bau, heute Stadtmuseum
Touristische Infrastruktur
Das „Alte Rathaus" beherbergt das Zwettler Stadtmuseum. Öffnungszeiten: Mai–Oktober: Fr 14–17 Uhr, Sa, So, Fei 10–12, 14–17 Uhr. Juli und August zusätzlich Di–Do 14–17 Uhr. Außerhalb der Zeiten sind Führungen nach Voranmeldung möglich.
Gasthäuser
GH „Bergwirt" in Moidrams, GH Schön in Zwettl, GH „Zum Goldenen Hirschen" in Zwettl, GH „Dichter Hamerling" in Zwettl.
Literatur
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 446 f.
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 610
- Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1342 f.
- Wolfgang Katzenschlager, Kunst und Künstler. In: Walter Pongratz, Hans Hakala (Hg.), Zwettl – Niederösterreich I. Die Kuenringerstadt, Zwettl 1980, 285–336, 304 f.
- Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 153
- Walter Pongratz, Die Freihöfe der Stadt Zwettl. In: Walter Pongratz, Hans Hakala (Hg.), Zwettl – Niederösterreich I. Die Kuenringerstadt, Zwettl 1980, 664–667, 664 f.
- Franz R. Vorderwinkler, Auf den Spuren der Kultur. Steyr 1997, 240 f.
- Ralf Wittig, Ehemaliges Schloss von Moidrams. Renovierung 1991–1996. In: Südliches Waldviertel. Denkmalpflege in Niederösterreich 27, St. Pölten 2002, 45, 16 u. Anm. 53