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Hauptburgenname Pernersdorferhof
ID 2397
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse 3910 Zwettl, Landstraße 65
KG Zwettl
OG/MG/SG Zwettl
VB Zwettl
BMN34 rechts 663949
BMN34 hoch 386049
UTM 33N rechts 512199.71
UTM 33N hoch 5383739.87
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt PKW: Der Gebäudekomplex liegt an der nordwestl. Stadtausfahrt Richtung Weitra. Parkplätze finden sich in der Landstraße (Kurzparkzone) oder in der nahen Bahnhofstraße. Allenfalls kurzer Fußweg. RAD: Der „Kuenringerweg" führt durch Zwettl und im Verlauf der Landstraße direkt am Pernersdorferhof vorbei.
Geschichte Der urspr. wehrhafte Gebäudekomplex ist seit der Zeit der Stadtgründung im Besitz adeliger Fam. Unter diesen erscheinen auch die namengebenden Pernersdorfer zu Großpoppen. Zwischen 1299/1334 werden die niederadeligen Pernersdorfer öfters urk. erwähnt. 1309 bezeichnen Heinrich und Konrad v. Kaja „her[n] Hainrich von Pernhartstorf“ als ihren Ritter. 1429 werden die Töchter des Ulrich Oeder, des Bgfn. v. Lichtenfels, von Albrecht v. Pottendorf mit dem Hof belehnt. 1560–1581 sind die Mühlwanger, 1581–1588 die Stockhorner, ab 1588 die Bschönig, 1607 Zacharias Pachmayr sowie 1650–1665 die Krieger Besitzer des Hofes. Seit 1668 im Besitz der Lagelberger, kommt der Sitz 1667 kurze Zeit zu den Kuefstein. 1722 erfolgt der Ankauf durch das Stift Zwettl, 1801 gelangt der Bau in bürgerlichen Besitz. Gegenwärtiger Grundeigentümer ist Ing. Hubert Anton.
Text G.R., K.Ki., T.K.
Lage/Baubeschreibung Der vom Tal des Zwettlbaches noch heute burgartig erscheinende, stark gegliederte Gebäudekomplex, Landstraße Nr. 65, befindet sich in erhöhter, strategisch bedeutsamer Lage in der westl. Stadtmauerecke, nahe des ehem. oberen Stadttores. Der laut Pongratz/Seebach noch aus dem 13. Jh. stammende Kernbau zeigt vielfältige Umbauten. Massive Veränderungen, u. a. der Einbau von Hofarkaden, erfolgten im 17./18. Jh. Die Straßenfront wurde E. d. 18. Jhs. unter Einbeziehung sma. Bauteile überarbeitet. Doch lässt gerade diese Seite, betont durch einen Flach- und einen Eckerker sowie ein reich verstäbtes Schulterbogenportal mit Oberlichte, die spätgot. Grundlage erkennen. Im Verband des Hofes steht in der westl. Stadtmauerecke als Teil der ma. Stadtbefestigung der sog. „Antonsturm". Der polygonale, noch heute die westl. Stadtfront betonende Turmbau, nach dendrochronologischen Untersuchungen 1431 bzw. 1455 (Aufstockung) errichtet, bildet zusammen mit dem Hofkomplex ein eigenständiges, verteidigungsfähiges Eckbollwerk der Stadt, dessen Nähe zum ehem. oberen Tor zusätzliche Bedeutung erlangt.
Text G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Gut erhaltener Privatbesitz.
Touristische Infrastruktur Der Pernersdorferhof ist bewohnter Privatbesitz und in der Regel nur von der Straße aus einzusehen.
Gasthäuser GH „Bergwirt" in Moidrams, GH Schön in Zwettl, GH „Zum Goldenen Hirschen" in Zwettl, GH „Dichter Hamerling" in Zwettl.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 445
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 608 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1344 f.
  • Wolfgang Katzenschlager, Kunst und Künstler. In: Walter Pongratz, Hans Hakala (Hg.), Zwettl – Niederösterreich I. Die Kuenringerstadt, Zwettl 1980, 285–336, 306 f.
  • URL www.monasterium.net, Bestand St. Bernhard, OCist
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 154
  • Ralf Wittig, Ehemaliges Schloss von Moidrams. Renovierung 1991–1996. In: Südliches Waldviertel. Denkmalpflege in Niederösterreich 27, St. Pölten 2002, 45, 38