Bitte aktivieren Sie Javascript! Andernfalls kann es sein, dass Inhalte der Website nicht richtig angezeigt werden.

Hauptburgenname Statzenberg
ID 2399
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
Adresse 3910 Zwettl, Am Statzenberg 1
KG Koppenzeil
OG/MG/SG Zwettl
VB Zwettl
BMN34 rechts 663814
BMN34 hoch 385754
UTM 33N rechts 512069.95
UTM 33N hoch 5383442.71
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Wahrscheinlich ist der 1487 genannte „burgstall ..." hier zu lokalisieren. Es findet sich darüber hinaus eine Darstellung auf dem Bauplan Nr. 41 des Stiftsarchivs Zwettl, verm. aus der 2. H. d. 17. Jhs.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Im Bereich des „Statzenberges" befinden, bzw. befanden sich Reste einer einst ausgedehnten Erdbefestigung, die jedoch spätestens 1960, beim Bau der neuen Bezirkshauptmannschaft, zu einem großen Teil verändert und in ihrem Bestand vermindert wurde. Die Anlage lag etwa 400 m nordnordwestl. der Propstei bzw. 500 m südwestl. der Pfk. von Zwettl auf einem Geländerücken am rechten Ufer des Zwettlbaches. Nach der Beschreibung Schwammenhöfers benützte die Befestigung eine natürliche, steil abfallende Geländeform, die vom südwestl. Hinterland durch einen Graben getrennt war. Das 2–3 m hohe Plateau umfasste urspr. eine Fläche von 70 x 50 m und eine umlaufende, tiefer situierte Terrassenstufe, die sich im S zu einer vorwerkartigen Situation ausbildete. Der südl. Teil ist heute mit einem Trakt der Bezirkshauptmannschaft überbaut. Während der Bauarbeiten konnten wider Erwarten keine Hinweise auf eine ehem. Befestigung des Areals in Form von Mauerresten oder Holzeinbauten gefunden werden. Auf Funde, wie Keramik etc. wurde beim Bau angeblich nicht geachtet. Auch bei neuerlichen Baumaßnahmen 1998 konnten, trotz Überwachung durch den Verfasser (T.K.), keinerlei Befunde oder Funde getätigt werden. Zeitstellung und Zweck, auch Sitzqualität dieser Anlage, sind nach gegenwärtigem Informationsstand unbekannt. Es ist zu vermuten, dass sie, wenn überhaupt fertiggestellt, nur temporär in Verwendung war. Im Gegensatz zur These Schwammenhöfers einer frühen Burganlage ist eher an ein Vor- oder Belagerungswerk zu denken, das vielleicht im Zuge der Auseinandersetzungen von 1231 oder während der Hussitenkriege entstanden ist.
Text G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Topographisch nachvollziehbare Situation, aber massiv durch moderne Bebauung überprägt.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 440
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 600 f.
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 46
  • Anton Erdinger, Beiträge zur Geschichte der Propstei Zwettl. Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 7, St. Pölten 1903, 311–370, 11
  • Walter Pongratz, Wolfgang Katzenschlager, Die Geschichte der Propstei. In: Pongratz/Hakala: Zwettl II, 187–201, 188
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 147
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 254 f.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 98
  • Stiftsarchiv Zwettl, Bauplan Nr. 40