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Hauptburgenname Hagberg
ID 24
weitere Burgennamen Haagberg, Hag, Althagberg
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Amesleiten
OG/MG/SG Neuhofen an der Ybbs
VB Amstetten
BMN34 rechts 639400
BMN34 hoch 324189
UTM 33N rechts 488742.01
UTM 33N hoch 5321495.09
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Von Neuhofen/Ybbs in westl. Richtung nach Kröllendorf, nach 400 m Abzweigung nach Hiesbach, nach weiteren 400 m rechts das Schloss Neuhagberg bzw. die Abzweigung einer kleinen Straße. Auf dieser bergan ca. 700 m bis zur Rotte Hagberg.
Geschichte Hag(berg) war urspr. ein Lehen der Freisinger Bischöfe. Ein Dietrich v. Hag(berg) ist 1365 nachweisbar, ein Philipp Hager 1380. Um 1466 erscheint hier Lienhart Haesib. Unter dem Namen "Hagberg" ist der Sitz erst 1495 bekannt. 1525 ist er im Besitz der Geyer. Im Verzeichnis der Zufluchtsorte in Niederösterreich von 1587/93 ist die "Vesten Hag" genannt, im "Ungelts Püech" des 16. Jhs. "zu Hag bei dem Schlössl". 1606 entzieht der Bf. v. Freising den Geyer den Besitz, erst Christoph Adolf Geyer erhält ihn 1620 zurück. Vischer zeichnet 1672 noch das "Altschloss". Es folgen 1676 Rgf. Ferdinand v. Zinzendorf, 1698 Max Ignaz Praun, Michael Frh. v. Kirchner, 1748 Johann Caspar v. Ebersfelde. Die Ebersfelde errichten das "Neuschloss", dessen weitere Besitzerreihe lautet: 1772/73 die Stiebar, 1812 die Barth-Bartenstein, 1815 Josel Dalstein, 1829 Gf. Wickenburg, unter dem das Schloss seine Funktion verliert. Scheiger nennt es 1837 bereits als Ruine. Als Grundbesitzer folgen 1850 Gfn. Zichy, 1869 Adele v. Dacher, 1872 Gf. Wickenburg, bis 1929 die Fam. Dobner-Dobenau, danach Dr. F. Herlinger.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die Rotte Haagberg liegt 1,2 km südsüdwestl. von Neuhofen an der Ybbs auf einem Höhenrücken zwischen Elzbach und einem westl. Nebengerinne. Das ehem. Schlösschen befand sich inmitten der Siedlung im Bereich des Hauses Haagbergstraße 30. Bei Vischer ist 1672 noch ein mehrflügeliges, 2-gesch. Schloss mit Rundturm dargestellt. Schweickhardt v. Sickingen berichtet im frühen 19. Jh. noch von Mauerresten, Schad´n beschreibt 1953 einen ovalen Hügel, der von einem bis zu 12 m breiten Wall sowie einem 2–3 m tiefen Graben umgeben war. Heute hat sich inmitten einer neuen Siedlung nur mehr der terrassierte Standort der Burg erhalten, der rechteckig aus dem abfallenden Terrain ragt. Nach Mitteilung von Anrainern wurden seit Jahren die Wälle systematisch abgetragen und die Gräben mit Kelleraushub verfüllt. Etwa 700 m nördl. hat sich auf einem Geländesporn knapp über dem Elzbach das Neuschloss Hagberg, Elzbach Nr. 33, erhalten, das 1784–72 in neuenglischem Stil inmitten eines Landschaftsparks errichtet wurde und den wohl allzu hoch gelegenen Altbau ersetzte.
Text P.S.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatgarten, kein Zutritt.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 146
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 172
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 54
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 1526 f.
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 23/1984, 318
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 III, H 42
  • Anton Pontesegger, Hermann Stöger, Neuhofen an der Ybbs. Ursprung des Namens Ostarrichi, 996–2001. Neuhofen an der Ybbs 2001, 33
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 146
  • Gerhard Smekal, Neuhofen in Regione Ostarrichi. Ein Beitrag zur Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte des westlichen Niederösterreich. Neuhofen an der Ybbs 1980, 27 ff.
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.W.W., Nr. 36